Natalie Lehnart

Schon während meines Studiums befasste ich mich mit dem Thema Gründung. Im letzten Semester zeitgleich zur Bachelorarbeit verfasste ich eine Bewerbung für Dresden EXIST, um mit dem Thema meiner Bachelorarbeit gründen zu können.

Die Idee dabei war, dass Gesundheit als Fundamentalwert in den letzten Jahren tief in unserem Bewusstsein verankert und zum Synonym für hohe Lebensqualität geworden ist. Der Megatrend prägt sämtliche Lebensbereiche, Branchen und Unternehmen. Ein stressiger Alltag lässt vielen Menschen jedoch kaum Platz zum Entspannen. Neben der Arbeit sorgen persönliche Probleme für mentale Unruhe. Zum Entfliehen des Alltags wird Zeit beziehungsweise Geld benötigt, was selten vorhanden ist. Eine neuartige Lösung kann hier die virtuelle Realität schaffen, mit deren Hilfe Entspannung auch in virtuellen Welten stattfinden kann.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde eine Möglichkeit aufgezeigt, selbst in äußerst schwierigen Situationen (z.B: Covid-19), Entspannung im Alltag zu bekommen und einfach mal “woanders” zu sein. Die Bachelorarbeit soll Grundlage für weitere Forschung der immersiven VR dienen, um das Wissen in der Gesundheitsbranche im Bereich von VR weiter nach vorn zu bringen.

Die Bachelorarbeit behandelt ein Schnittgebiet der Themen VR und Entspannung, in dem noch wenig Forschung vorliegt. Im Rahmen der Arbeit wurde gezeigt, dass Fotorealismus förderlich ist, was in dem nun folgenden Stipendium als Grundlage genutzt werden kann, um eine optimale Anwendung zu entwickeln. Durch die wenig erfolgte Forschung in diesem Bereich, sind die Anforderungen noch äußerst komplex, weshalb die Bachelorarbeit einen weit größeren Umfang annahm, als es die Anforderungen vorgaben. Durch meine hohe Disziplin und meinen Ehrgeiz in diesem Bereich konnte ich meine Gutachter von der wissenschaftlichen Arbeit überzeugen und erhielt eine 1,0.

Da Gründung mein eines Ziel nach dem Studium war, bewarb ich mich zeitgleich zum Schreiben der Bachelorarbeit beim EXIST Gründerstipendium. Die Zusage erhielt ich im August 2022 und konnte seither tatkräftig daran arbeiten.

Es ist geplant, auf Grundlage der Bachelorarbeit und dem EXIST Stipendium eine Software für Entspannung und Meditation in VR auf den Markt zu bringen.

Hierbei soll mithilfe von VR ein Ort der Ruhe, unabhängig von der realen Umgebung des Nutzers geschaffen werden. Dadurch wird das störende Umfeld einfacher ausgeblendet. Weiterhin wird durch die Integration von geführten Meditationen und gemeinsames Zusammenkommen an einem virtuellen Ort, trotz räumlicher Trennung, der Nutzer zum einfacheren Entspannen angeleitet. Die handliche VR-Brille, die überall mit hingenommen werden kann, bietet einen “Meditationsraum zum Mitnehmen” im Alltag und somit Möglichkeiten zur Entspannung in kurzen Pausen.

Dresden soll als Gründungsstandort dienen. Hier sollen auch mit Unterstützung des dpg Instituts (Institut für Prävention, Diagnostik und psychische Gesundheit) die ersten B2B Kunden akquiriert werden. Unternehmen sollen durch die Prävention von psychischen Krankheiten bei ihren Angestellten von der Software profitieren können. Über die ersten Jahre hinaus soll die Integration von anderen Aktivitäten und damit die Entstehung einer Plattform für viele verschiedene Entspannende Tätigkeiten stattfinden. Beispielsweise wird es Möglichkeiten geben, in Sport (Tai-Chi, Yoga, ...) angeleitet zu werden, E-Books zu lesen und Musik visualisiert in VR zu erleben, etc.

Das Umsetzen realer Orte als digitalen Entspannungsort wird angestrebt. Diese “Zukunft des Reisens” kann neben der Reduktion von Schadstoffemissionen durch das Reisen per Flugzeug auch weniger wohlhabenden Menschen die Möglichkeit geben, wundervolle Orte rund um die Welt zu erleben.

Dresden ist vor allem dank bestehender Unternehmen im digitalen Sektor ein großartiger Standort für junge Unternehmen. Ein großes Netzwerk mit fundiertem Wissen kann nicht nur genutzt, sondern von diesen auch erweitert und gestärkt werden. Als Vorantreiber von Innovation in der Forschung und in der Praxis sind viele Dresdner Unternehmen bereits bekannt. In diesem Sinne möchte auch ich weiterhin die Stadt mit Innovationsgeist füllen.