Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/hochbau/abgeschlossen/03/kita-kaitzer-Str.73.php 04.07.2019 11:15:14 Uhr 26.12.2024 04:58:55 Uhr |
Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte Kaitzer Strasse 73
Bauvorhaben
Umbau und Erweiterung der Kindertageseinrichtung an der Kaitzer Straße 73 in Dresden-Plauen
Bauherr
Landeshauptstadt Dresden, Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen
Bauzeit
Planung | von 04.2011 bis 09.2013 |
Ausschreibung/Vergabe | von 06.2012 bis 06.2013 |
Durchführung | von 08.2012 bis 10.2013 |
Baukosten (brutto)
Planung | 443.000 EUR |
Durchführung | 1.690.000 EUR |
Gesamtsumme | 2.133.000 EUR |
davon Fördermittel | 0 EUR |
Baubeschreibung
Die Kindertageseinrichtung Kaitzer Str. 73 wurde 1955 als Wochenheim der SGAG Wismut eröffnet.
Das Gebäude entsprach vom Bautypus her eher einem Kinderheim- so waren neben den Gruppenräumen auch entsprechende Schlafräume vorhanden, ein kompletter Wirtschaftstrakt mit Wäscherei, Vollküche einschl. Milchküche, Heizhaus und Hausmeister- Reparaturwerkstatt.
Der Neubau wurde Anfang der 1950- er Jahre teils unter Weiterverwendung von Kellerruinen zerbombter Wohnhäuser in der Dresdner Südvorstadt errichtet.
Das Erd- und Obergeschoss wurden zeittypisch aus Ziegeln errichtet und mit sparsamen Putz- und Werksteinelementen in der Fassade gegliedert.
Das Gebäude erhielt auf der Gartenseite großzügige Terrassen- und Loggienanbauten, die zur Erbauungszeit als essentieller Bestandteil der Gesundheitshygiene in der Erziehung („Licht, Luft und Sonne") galten und sich bis heute trotz ihres baufälligen Zustandes großer Beliebtheit als geschützte Außenspielflächen erfreuen.
Die Einrichtung wurde seit den 1950-er Jahren durchgehend als Haus für Kinder betrieben, die erste Teilsanierung fand erst in den 1990-er Jahren statt (Erneuerung Bäder und Heizung, Umstellung von Kohle auf Gas, Aufarbeitung von Fenster und Türen).
Weitere Ertüchtigungen waren der Anbau der gartenseitigen Fluchttreppen, sowie die Trockenlegung mit Erneuerung der Regenwasserabführung in Zisternen (nach 2000).
Die Küche im Untergeschoss wurde im Zuge der Teilsanierung 1997/1998 mit verändert. Seit Juli 2006 wird hier für die AWO KiTa Saalhausener Str. mitgekocht.
Im Jahr 2011 hatte der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen eine weitere Investition in die Bausubstanz geplant: Den Ersatz der stark baufälligen Kastenfenster und den Austausch der größtenteils schlecht schließenden Innentüren. Dazu kam die Überlegung, die Fenster nicht einfach auszutauschen, sondern die künftige Fassadendämmung mit zu beachten und insofern die neuen Elemente außen auf den vorhandenen Rohbau zu setzen und anschließend zu überdämmen.
Diese drei Maßnahmen Fenster, Fassadendämmung und Innentüren wären jedoch so kostenintensiv gewesen, dass das Verhältnis von Aufwand pro KiTa-/ Krippenplatz für die Bestandskapazität unverhältnismäßig erschien: 96 Innentüren und über 100 Fenster für „nur" 108 Kinder...?
Bei der nachfolgenden Untersuchung der räumlichen Strukturen des Altbaus ließen sich erhebliche Flächenreserven erschließen: Durch die relative Kleinteiligkeit der ehemaligen Krippen/ Kindergarten Räume sowie durch das leer gewordene Kesselhaus konnten durch Umorganisation, Raumzusammenlegungen und Modernisierungen weitere Gruppen (40 Plätze) im Haus untergebracht werden.
Auf Grund des vorhandenen Bedarfes an Krippen- und Kindergartenplätzen im Stadtteil Südvorstadt stimmte der Eigenbetrieb einer Kapazitätserweiterung und damit auch der Teilsanierung zu.
Zusätzlich zu der vormals geplanten Erneuerung von Fenstern, Fassade und Innentüren sollte jetzt ein innerer Umbau unter Erhaltung von Teilbeständen (v.a. Bädern) zur Unterbringung von neu 148 Kindern geplant werden.
Besonders die Umgestaltung des ehemaligen Wirtschaftstraktes im Untergeschoss, der schon lange „zweckentfremdet" als Küche, Abstellbereich, Sauna und Lager genutzt wurde, stellte eine Herausforderung dar: Die verstreut und dysfunktional gelegenen Küchenräume mit langen Flurwegstrecken wurden räumlich optimiert und auf eine Gebäudeseite konzentriert, die Abstell- und Lagerräume entrümpelt und neu organisiert, die Verwaltung wurde in neu geschaffene Büros und Personalräume umgesiedelt und es wurden mittels Abgrabungen auf der Gartenseite freundliche Mehrzweck- und Speiseräume für die Kinder geschaffen.
Im Zuge der begonnenen Bauarbeiten wurden 2012/2013 weitere gravierende Mängel aus der Altsubstanz sichtbar, die im Zuge der Umgestaltung mit behoben werden mussten: So war der gesamte Estrich aus den 50-er Jahren (sog. Steinholz- Estrich) schadstoffbelastet und wurde flächendeckend ausgetauscht. Ebenso wiesen die Abdichtungen aus der vorhergegangenen Sanierung Undichtigkeiten auf, sodass hier ein Neuaufbau einschließlich Gebäudedrainage und Neuableitung der Regenentwässerung erforderlich wurde.
Die neuen Kindergarten- und Krippenräume wurden sorgfältig zusammen mit dem Nutzer geplant, um den erweiterten Betrieb der Kita mit 40 zusätzlichen Kindern harmonisch, kindgerecht und in Übereinstimmung mit dem pädagogischen Konzept räumlich zu fassen.
Die Innenausbauten wurden trotz des hohen Kostendruckes größtenteils in Tischleranfertigung hergestellt, die Farbpalette in Naturtönen gehalten und mit den Akzentfarben grün, türkis und gelb zur Orientierung ergänzt. Die Zugänge in das und aus dem Gebäude wurden so umgestaltet, dass die älteren Kinder ihren Weg in den Garten über eine gemeinsame Garderobe im Untergeschoss finden, damit die KiTa- Etagen insgesamt weniger schmutzbelastet und auch ruhiger bleiben. Für die Kinderwägen wurde eine barrierefreie Rampenzufahrt angelegt, die Kinderwagenabstellfläche ist neben der Gemeinschaftsgarderobe gelegen, damit auch Geschwisterkinder gleichzeitig von den Eltern geholt und gebracht werden können.
Durch die neuen Räume für Bewegung, gemeinsames Essen und Kochen sowie Ruhezonen auf den neuen Spielpodesten entsteht ein vielfältiges und anregendes Umfeld, die altersgerechte Ausstattung der freundlichen Räume ermöglicht den Erzieherinnen und Erziehern eine ruhige, den Kindern zugewandte Arbeit.
Die Einrichtung konnte im Oktober 2013 der AWO übergeben werden.
Beteiligte Planungsbüros mit Planungsleistung
Planungsleistung |
Beteiligte Planungsbüros |
Gebäudeplanung | Fischer + Meyer Architekten und Ingenieure Dresden |
Waermeschutz | Fischer + Meyer Architekten und Ingenieure Dresden |
Tragwerksplanung | IB Simon GmbH, Dresden |
Heizung/Sanitär | Friemel + Partner, Dresden |
Planung Elektrotechnik | IB Friedrich, Freital |
Planung Tiefbau | IB Simone Friemel, Dresden |
Beteiligte Baufirmen mit Fachlos/Gewerk
Fachlos/Gewerk |
Beteiligte Baufirmen |
Rohbau | Bauhauf GmbH, 01640 Coswig |
Fenster | GRAF, 02733 Cunewalde |
Gerüst | Gerüstbau- und Verleih, 09405 Gornau |
Zimmerer | Zimmerei Dieter Grossmann, 01309 Dresden |
Putz | BTW Bau-Team Wachau GmbH, 01324 Dresden |
Trockenbau | Fa. Aulhorn & Sohn, 01762 Schmiedeberg |
Metallbau | Fa. Lange, 01705 Freital |
Dachdecker | Claus Dittrich GmbH & Co. KG, 01129 Dresden |
Heizung, Lüftung, Sanitär | Mayer Haustechnik, 01744 Dippoldiswalde |
Lüftung | RHL Lüftungsanlagen GmbH, 01097 Dresden |
ELT | ELT Dresden-West GmbH, 01156 Dresden |
Aufzug | Fa. Jäckel, 01279 Dresden |
Tischler | Brückner Tischlerei GmbH+CoKG, 01159 Dresden |
Fliesen | Fliesen Klemm, 09623 Rechenberg-Bienenmühle |
Malerarbeiten | Malerbetrieb Hähnel, 01809 Dohna |
WDVS | Nostitz & Partner, 02692 Großpostwitz/ OT Ebendörfel |
Bodenleger | Schandert Raumgestaltung, 14913 Jüterbog |
Baufeinreinigung | SCS GmbH, 01257 Dresden |
Drainage/Trockenlegung | TSR Radebeul, 01445 Radebeul |
Markisen | Glück Raumausstattung, 01217 Dresden |
Fluchtwegpläne | TÜV SÜD Life Service GmbH, 01159 Dresden |
Innenausbau Spielpodeste | Hofmann & Großmann GmbH, 01458 Ottendorf- Okrilla |
Innenausbau Bäder | Tischlerei Mützem, 01917 Kamenz |
Innenenausbau Restmöbel | Jaeger Tischlerei GmbH&Co. KG Dresden, 01159 Dresden |
Schließanlage | Ha-Wa Sicherheitstechnik GmbH, 01705 Freital |
Kontakt
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