Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/12/pm_052.php 20.12.2024 14:08:40 Uhr 20.12.2024 20:46:38 Uhr

Gemeinsam gegen die Einsamkeit: Unterstützungsangebote zu Weihnachten

Die Landeshauptstadt Dresden engagiert sich

Weihnachten allein zu Hause – vielen Menschen bereitet das Sorge und Stress. Die Landeshauptstadt Dresden macht deshalb auf Angebote in den Stadtteilen, am Telefon und im Internet aufmerksam. Ziel ist es, betroffenen Menschen Kontaktmöglichkeiten zu bieten, den sozialen Austausch zu fördern und Wege in ein aktives und glückliches Leben zu eröffnen.

„Einsamkeit ist eines der großen sozialen Probleme unserer Zeit. In der Weihnachts- und Winterzeit fühlen sich besonders viele Menschen einsam und isoliert. Betroffen sind Menschen jeden Alters und in allen gesellschaftlichen Schichten. Doch es gibt Hoffnung: Bei engagierten Vereinen, Organisationen und Initiativen finden einsame Dresdnerinnen und Dresdner auch an den bevorstehenden Feiertagen ein offenes Ohr. Hier haben sie die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen, gemeinsam aktiv zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Niemand soll sich in Dresden allein fühlen. Gemeinsam schaffen wir eine Stadt der Begegnung und des Miteinanders.“
Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Sozialbürgermeisterin

Umfragen zufolge fühlt sich ungefähr jede zehnte in Deutschland lebende Person oft oder sehr oft einsam. Zu Weihnachten und Silvester kann Einsamkeit besonders deutlich zu spüren sein. Menschen, die unfreiwillig alleine sind und nicht im Freundes- oder Familienkreis Weihnachten feiern, obwohl sie sich das wünschen, erleben in dieser Zeit häufig Einsamkeit. 

Vielfältige Unterstützungsangebote für alle


Die Stadtverwaltung arbeitet eng mit Wohlfahrtsverbänden, Kirchengemeinden und lokalen sozialen Einrichtungen zusammen, um passgenaue und wirkungsvolle Angebote gegen Einsamkeit zu entwickeln. In Dresden helfen unter anderem diese Initiativen und Projekte dabei, Einsamkeit zu überwinden:
Seniorenbegegnungsstätten: In den Stadtteilen bieten Begegnungsstätten regelmäßig Veranstaltungen wie Kaffee-Runden, Spiele-Nachmittage oder kulturelle Angebote. Ältere Menschen können gemeinsam Zeit verbringen, sich über Neuigkeiten in ihrem Quartier informieren und Ideen für gemeinsame Unternehmungen entwickeln. Am 24. Dezember laden einige Dresdner Seniorenbegegnungsstätten zu Weihnachtsfeiern ein. Die Termine sind in der Amtsblatt-Beilage „PlusZeit“ und auf www.dresden.de/seniorenkalender veröffentlicht. Die Begegnungsstätten sind auf www.dresden.de/seniorentreffs zu finden.
Freizeitgruppen und Vereine: Sportvereine, Kunst- und Handwerkskurse sowie andere Freizeitgruppen schaffen Begegnungsräume für jüngere und mittlere Altersgruppen.
Kultureinrichtungen: Dresden hat als Kulturstadt mit einem vielfältigen Programm während der Feiertage für alle Altersgruppen etwas zu bieten. Die Städtischen Bibliotheken und Museen verstehen sich als Orte der Begegnung und haben bis auf wenige Ausnahmen an den Feiertagen geöffnet. Menschen mit Dresden-Pass erhalten an den Abendkassen von Staatsoperette, tjg Theater Junge Generation und Dresdner Philharmonie nach Verfügbarkeit kostenfreie Restkarten und bekommen entgeltfreien Eintritt in städtische Museen. Weitere Informationen unter https://www.bibo-dresden.de/de/veranstaltungen/09-Weihnachten-in-den-Bibliotheken-2024.php und https://museen-dresden.de/programm/kalender 
Selbsthilfe: In thematischen Selbsthilfegruppen, die sich speziell der Einsamkeit widmen, können Betroffene offen und vertraulich über ihre Gefühle sprechen – ohne sich zu schämen. Schon zu erfahren, dass es anderen ebenso geht, kann sehr entlastend sein. Die gemeinsame Suche nach Lösungen eröffnet dann oft neue Ideen und wirkt motivierend. Kontakte zu den Selbsthilfegruppen gibt es auf www.dresden.de/selbsthilfe
Rat und Tat am Telefon: Wer persönlich niemanden treffen kann, findet ein offenes Ohr am Telefon. Diese Hotlines bieten Unterstützung für alle, die sich einsam fühlen:

  • TelefonSeelsorge Deutschland e. V.: Erreichbar an den Feiertagen unter 0800-1110111, 0800-1110222 sowie per E-Mail und Chat unter Online.Telefonseelsorge.de.
  • Silbernetz-Feiertagstelefon für alle ab 60 Jahren: Von Heiligabend 8 Uhr bis Neujahr 22 Uhr unter 0800-4708090 rund um die Uhr erreichbar – anonym, vertraulich und kostenfrei. Hier finden alle ein offenes Ohr, die sich einsam fühlen und einfach mal reden möchten.
  • Dresdner „Telefon des Vertrauens“ für Menschen in seelischen Krisen: Täglich zwischen 17 und 23 Uhr zum Ortstarif unter 0351-8041616 erreichbar. Erfahrene Beraterinnen und Berater hören zu – vertrauensvoll und auf Wunsch anonym – und vermitteln bei Bedarf weiterführende Hilfen.
  • Notruf 112 bei akuten Krisen: In lebensbedrohlichen Situationen, die schnelle medizinische Hilfe erfordern, sofort Notruf 112 wählen!

Einsamkeit hat soziale und gesundheitliche Dimension

Einsamkeit ist nicht dasselbe wie Alleinsein. Ein Mensch kann von anderen umgeben sein und sich trotzdem einsam fühlen. Entscheidend ist weniger die Anzahl der sozialen Kontakte, sondern ihre Qualität. Einsamkeit bezeichnet also ein Gefühl des Ausgeschlossenseins und des Fehlens vertrauensvoller enger Beziehungen zu anderen Menschen. Für einige Menschen ist Einsamkeit nur ein vorübergehender Zustand, für andere jedoch kann sie zu einem dauerhaften und individuell auch belastenden Begleiter werden.
Einsamkeit ist zwar keine Krankheit, kann aber die Gesundheit gefährden. Fachleute unterscheiden zwischen dem subjektiven Gefühl der Einsamkeit (wie man sich fühlt) und der objektiv feststellbaren sozialen Isolation (zum Beispiel die Anzahl und Häufigkeit von sozialen Kontakten sowie deren Nähe). Es ist erwiesen, dass Einsamkeit eine Ursache für einige Krankheiten sein kann – dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Angststörungen. Der Zusammenhang zwischen eingeschränkter psychischer Gesundheit und Einsamkeit ist klarer erkennbar als der Zusammenhang mit körperlicher Gesundheit. Andererseits können schwere Krankheiten, vor allem solche, die mit Scham oder eingeschränkter Beweglichkeit verbunden sind, ebenfalls einsam machen. 

Dresden engagiert sich

Mit ihrem Engagement gegen Einsamkeit möchte die Landeshauptstadt Dresden sozialer Isolation entgegenwirken, soziale Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Damit wird langfristig auch ein Beitrag gegen potenziell schädliche gesundheitliche Auswirkungen von Einsamkeit geleistet und die Lebensqualität der Dresdnerinnen und Dresdner verbessert. 
Zuletzt machte die Stadt im Herbst 2024 mit einer crossmedialen Kampagne auf das gesellschaftlich sensible Thema aufmerksam. Die Aktion richtet sich sowohl an Menschen, die selbst von Einsamkeit betroffen sind, als auch an Menschen, die Betroffenen in ihrer Familie, in ihrem Freundeskreis, in ihrer Nachbarschaft oder im beruflichen Umfeld helfen möchten. Unter dem Slogan „HEY DU, wollen wir was zusammen machen?“ mobilisierten 100 City-Light-Plakate mit Untertitel „Teile Herz. Teile Zeit. #gegenEinsamkeit“ Dresdnerinnen und Dresdner, aufeinander Acht zu geben. Auf der neuen Website dresden.de/einsam wurden aktuelle Informationen und Angebote aufgeführt. Auch Social Media wurde genutzt. So erreichte ein Video von der Prager Straße auf Instagram Tausende Menschen, es wurde 18.100 mal aufgerufen, erhielt 523 Likes und 596 Interaktionen.

Die Stadt arbeitet bereits konzeptionell an weiteren Aktionen für 2025. Im Projekt „Zusammenhalt stärken – Menschen verbinden“, das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds ESF gefördert wird, wird eine Strategie gegen Einsamkeit entwickelt. Der Blick geht dabei auf die Herausforderungen von Menschen im Alter zwischen 28 und 59 Jahren. Gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden untersucht das Sozialamt bis 2027, wie Einsamkeit im Kontext kritischer Lebenssituationen und Umbruchphasen verhindert und bewältigt werden kann.