Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/05/pm_034.php 10.11.2022 08:38:54 Uhr 18.11.2024 22:21:38 Uhr |
Ein Grund zum Feiern: Der westliche Promenadenring ist fertig
Tag der Städtebauförderung 2022 findet am Sonnabend, 14. Mai, am südlichen Postplatz statt
Jedes Jahr am zweiten Sonnabend im Mai lobt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen den Tag der Städtebauförderung aus, um mit der Bürgerschaft vor Ort besondere Leistungen gemeinsam zu feiern und die Möglichkeiten der Städtebauförderung zu würdigen.
Die Landeshauptstadt lädt aus diesem Anlass Dresdnerinnen und Dresdner sowie die Gäste der Stadt am Sonnabend, 14. Mai, ab 14 Uhr, zum südlichen Postplatz (Platz zwischen Freiberger Straße und Annenstraße) ein, um die Vollendung des westlichen Promenadenrings zu feiern.
Im Beisein von Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen sowie von Vertreterinnen und Vertretern der an Planung und Bau beteiligten Ämter und Firmen können sich Interessierte über das Gesamtprojekt Promenadenring informieren und auf fertigen Teilen flanieren.
Der neue Platz zwischen Freiberger Straße und Annenstraße wird in wenigen Tagen fertig sein und schließt mit 13 Baumpflanzungen das Motiv „Lindenrahmen“ der Promenade vom Dippoldiswalder Platz nach Norden ab. Dresdner Stadtgeschichte wird mit dem nachempfundenen Verlauf der historischen Stadtbefestigung, der Bastion „Saturn“ wieder erlebbar. Zur Aufenthaltsqualität tragen das anspruchsvolle Wasserspiel und das Kunstprojekt „blau in blau“ bei. Neben der neu gestalteten Platzfläche entstand in der Annenstraße ein weiterer Mobilitätspunkt.
Baubürgermeister Stephan Kühn erläutert: „Die Anlage eines ,Promenadenringes‘ im Verlauf und unter Bezugnahme der historischen Stadtbefestigung um den Altstadtkern ist eines der wichtigen mittelfristigen Stadtentwicklungsziele der Landeshauptstadt Dresden. Mit der Fertigstellung des südlichen Postplatzes wird die erste Etappe – der westliche Promenadenring – abgeschlossen. Damit ist das Wettbewerbsergebnis aus dem Jahr 2016 auf Grundlage des Preisträgers plancontext aus Berlin umgesetzt. Sechs Millionen Euro Städtebaufördermittel wurden erfolgreich für eine Klimaanpassung und für die Aufwertung der Dresdner Innenstadt investiert. Wir gehen davon aus, dass diese Mittel auch bei der weiteren Umsetzung zur Verfügung stehen, um den historischen Ring zu begrünen und als Promenade zu komplettieren.“
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen ergänzt: „In Kürze kann man auf dem westlichen Promenadenring ohne Unterbrechung vom Postplatz bis zum Dippoldiswalder Platz flanieren. Mit seiner vielfältigen Bepflanzung und den beiden Brunnenanlagen macht der Promenadenring das Dresdner Stadtzentrum attraktiver und wesentlich grüner. Die Bepflanzung bietet zusätzlichen Lebensraum für Insekten und liefert wichtigen Sauerstoff. Bäume werden Schatten spenden und das kühlende Nass der Springbrunnen hilft, dass man sich auch an heißen Sommertagen mitten in der Stadt wohlfühlen kann.“
Insgesamt kosteten die fünf Bauabschnitte des westlichen Promenadenrings – die Promenade, die Anbindung des westlichen Innenstadtrandes, der Dippoldiswalder Platz mit Schalenbrunnen, der nördliche Postplatz mit fünf großen Pflanzbeeten und der südliche Postplatz mit dem Brunnen „Bastion Saturn“ – fast sechs Millionen Euro. Davon kamen vier Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Stadtumbau, Westlicher Innenstadtrand (WIR)“.
Die Platzfläche plante das Büro plancontext GmbH landschaftsarchitektur Berlin als Wettbewerbssieger für den westlichen Promenadenring. Die Verkehrsanlagenplanung stammt von IBK Dresden. Die Bauausführung für beide Teile übernahm WOLFF & MÜLLER, Dresden. Zuständig für die externe Bauüberwachung und Bauoberleitung waren mgp Dresden und IBH Dresden. Die Arbeitssicherheit überwachte die Huste & Partner Ingenieurgesellschaft mbH Lohmen. Die Wassertechnik plante das Ingenieurbüro Ziehn aus Weimar und die Firma Wassertechnik Dresden GmbH setzte diese baulich um.
Die Anlage des Promenadenrings um die historische Altstadt ist ein Ziel aus dem Planungsleitbild Innenstadt von 2008. Neben der Erinnerung an die historischen Festungsanlagen entstehen hier neue Aufenthaltsbereiche, Grünflächen und Promenaden unter Alleen, die die Ausdehnung der historischen Altstadt Dresdens definieren. Es entstehen Grünflächen, die zur stadtklimatischen Verbesserung im Dresdner Zentrum beitragen.
Detaillierte Informationen zum südlichen Postplatz
Die Neugestaltung des Südlichen Postplatzes und der Annenstraße bis zur Herta-Lindner-Straße begann im Mai 2021. Es ist der letzte der insgesamt fünf Bauabschnitte des Projektes Westlicher Promenadenring. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch die pandemische Lage, die allgemeine Baukostentwicklungen und die gestörten Lieferketten für Baumaterialien konnten Terminplanung und Baukosten weitestgehend im beauftragten Rahmen gehalten werden.
Platzfläche: Die Bastion ‚Saturn‘, das Wasserspiel und Kunst im öffentlichen Raum
Der Promenadenring markiert die historische Stadtbefestigung Dresdens. Im Bereich des Zwingergrabens sind originale Teile dieser Stadtbefestigung heute noch erlebbar. Um diese wichtige Epoche der Dresdner Stadtentwicklung wieder sichtbar zu machen, werden die signifikanten Bastionen der ehemaligen Befestigung bei der Umsetzung des Dresdner Promenadenringes an verschiedene Stellen in ihrem ehemaligen Verlauf mit Sandsteinbändern markiert.
Über den südlichen Postplatz verlief die Bastion „Saturn“. Deren Lage wird durch ein Band von Sandsteinquadern nachgezeichnet und die Platzfläche davor als Brunnenanlage abgesenkt. Drei Wasserfontänen sind in die nachempfundene Bastionsmauer integriert.
Kunst im öffentlichen Raum
Die städtische Kommission für Kunst im öffentlichen Raum hat im Februar 2019 dem Entwurf „blau in blau“ der Dresdner Künstlerin Kerstin Quandt zugestimmt und dessen Realisierung bei der Platzgestaltung und Neuanlage des Wasserspiels empfohlen.
Die künstlerische Idee besteht aus der Integration eines lyrischen Textes auf dem Boden des Wasserbeckens.
Es handelt sich dabei um das Spruchgedicht „Wasserstudie“ von Christian Morgenstern, dessen feinsinnige Sprachästhetik eine gelungene Symbiose mit dem Wasser eingeht:
Dieses Blitzen auf der Bläue –
Dass ich´s bildlich näher bringe –
Ist wie weisser Schmetterlinge
Unentwirrbares Gebräue.
Die handschriftlichen Buchstaben sind in die Bodenplatten eingefräst und werden noch blau coloriert. Sie unterstützen das Skizzenhafte der Wasserstudie, die durch das Wasser und dessen bewegter Oberfläche ihre Wirkung und Wahrnehmbarkeit ständig verändert.
Sanierung der Annenstraße und neuer Mobilitätspunkt
Auf einer Länge von etwa 200 Metern baute das Straßen- und Tiefbauamt Fahrbahn und Fußwege der Annenstraße zwischen Hertha-Lindner-Straße und Marienstraße. Die Fahrbahnbreite wurde verringert und die Gehwege mit Granitplatten und Mosaikpflaster verbreitert. Am nördlichen Fahrbahnrand der Annenstraße zwischen Am See und Marienstraße entstand ein Mobilitätspunkt mit Bikesharing-Station, Fahrradanlehnbügeln, vier Parkplätzen für das Carsharing sowie vier weiteren zum Laden von Elektrofahrzeugen. Auch die Stadtentwässerungsanlagen, die öffentliche Beleuchtung und Leitungen der SachsenEnergie, Telekom und Vodafone wurden erneuert. Auf der Marienstraße erneuerten Fachleute zudem die Asphaltdecke der Fahrbahn auf etwa 75 Metern.
Planung und Bau
Die Platzfläche plante das Büro plancontext GmbH landschaftsarchitektur Berlin als Wettbewerbssieger für den westlichen Promenadenring. Die Verkehrsanlagenplanung stammt von IBK Dresden. Die Bauausführung für beide Teile übernahm WOLFF & MÜLLER, NL Dresden. Zuständig für die externe Bauüberwachung und Bauoberleitung waren mgp Dresden und IBH Dresden. Die Arbeitssicherheit überwachte die Huste & Partner Ingenieurgesellschaft mbH Lohmen.
Die Wassertechnik plante das Ingenieurbüro Ziehn aus Weimar und die Firma Wassertechnik Dresden GmbH setzte diese baulich um.
Am Kunstprojekt waren beteiligt:
- Künstlerischer Entwurf und Ausführung: Kerstin Quandt, Dresden
- Ausführung Vektorgrafik Schriftzug: Ingo Güttler, Dresden
- Ausführung (Einfräsung Schriftzug): Schubert Steinmetz und Steinbildhauer GmbH Dresden und MA Steinmetzmeister M.F. Burkhardt
Finanzierung
Die Gestaltung der Platzfläche wurde durch die Städtebauförderung im Rahmen des „Stadtumbau – Westlicher Innenstadtrand (WIR)“ und Mitteln aus dem städtischen Haushalt finanziert. Insgesamt kostet die Gestaltung des 2.500 Quadratmeter großen Platzes zirka 1,85 Millionen Euro, der städtische Eigenanteil beträgt davon ein Drittel.
Für den Umbau der Annenstraße und den Mobilitätspunkt investierte das Straßen- und Tiefbauamt 1,1 Millionen Euro. Die Ausstattung des Mobilitätspunktes übernahmen die DVB AG und die SachsenEnergie.
Weitere Informationen
Der Promenadenring
Die Anlage des Promenadenrings um die historische Altstadt ist ein strategisches Ziel aus dem Planungsleitbild Innenstadt von 2008. Neben der Erinnerung an die historischen Festungsanlagen entstehen hier neue Aufenthaltsbereiche, Grünflächen und Promenaden unter Alleen, die den Umgriffe der historischen Altstadt Dresdens definieren. Gleichzeitig werden wichtige Grünflächen im Innenstadtbereich geschaffen, die zur stadtklimatischen Verbesserung im Dresdner Zentrum beitragen und dieses mit den Grünflächen des umgebenden Stadtgebietes vernetzen.
Der Westliche Promenadenring
Grundlage ist der Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros plancontext aus Berlin, das 2016 als Sieger aus einem freiraumplanerischen Wettbewerb hervorgegangen ist und im Jahr 2017 vom Dresdner Stadtrat als Grundlage für die künftige Umsetzung beschlossen wurde.
Die Umsetzung des ersten Abschnittes des Altstädter Promenadenringes, dem Westlichen Promenadenring zwischen Postplatz und Dippoldiswalder Platz konnte ab 2018 mit Hilfe der Städtebauförderung erfolgen. Für die fünf Bauabschnitte Nördlicher Postplatz, Südlicher Postplatz, Promenade, Verbindung Am See/westlicher Innenstadtrand und Dippoldiswalder Platz mit dem denkmalgeschützten Schalenbrunnen wurden seitdem rund sechs Millionen Euro Fördermittel aus dem Förderprogramm „Stadtumbau, Westlicher Innenstadtrand (WIR)“ erfolgreich investiert. Zwei Millionen Euro hat die Landeshauptstadt Dresden davon aus Eigenmitteln zur Verfügung gestellt.
Fortsetzung des Altstädter Promenadenrings
Um die Realisierung des südlichen Abschnittes des Promenadenringes entlang des Dr.-Külz-Ringes, als auch des östlichen Promenadenringes westlich der St. Petersburger Straße bis zur Elbe fortsetzen zu können, hat sich die Landeshauptstadt im Rahmen eines neuen Programmaufrufes zur Städtebauförderung ,Lebendige Zentren´ in diesem Jahr beworben. Eine Entscheidung zur Bewerbung wird bis Ende 2022 erwartet. Diese Förderung vorausgesetzt, könnten dann die weiteren Vorbereitungen zu den vorliegenden Planungen veranlasst werden und der Promenadenring eines Tages um die Dresdner Altstadt als attraktive Raumfolge und vernetzter Grünring geschlossen werden.
Ein erster Bauabschnitt wird im Bereich des Promenadenringes Ost zwischen Kreuzstraße und der Haltestelle Pirnaischer Platz bereits ab Sommer 2022 umgesetzt. Es werden knapp 2,3 Millionen Euro investiert, um auch in diesem Bereich neben der Aufwertung der Ringstraße eine Promenade mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Es werden unter anderem 26 zusätzliche Bäume gepflanzt.
Weitere Informationen
- zum Promenadenring: www.dresden.de/promenadenring
- zu Dresdner Brunnen und Wasserspielen: www.dresden.de/brunnen
- zum bundesweiten Tag der Städtebauförderung 2022: www.tag-der-staedtebaufoerderung.de
- zum Tag der Städtebauförderung in Dresden: www.dresden.de/staedtebau2022
- Entwurfsplan Postplatz Süd (*.pdf, 3 MB)
- Flyer zum Tag der Städtebauförderung 2022 (*.pdf, 1 MB)
- Westlicher Promenadenring Entwurf: Visualisierung südlicher Postplatz (*.pdf, 2 MB)