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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/03/pm_052.php 15.03.2022 16:29:58 Uhr 21.12.2024 13:32:13 Uhr

Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine startet

Seit heute, Dienstag, 15. März 2022, 14 Uhr ist die Halle 4 in der Messe Dresden Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine, die in Dresden bleiben werden. Hier werden sie beraten, erhalten Hilfe und Unterkunft. Im Ankunftszentrum werden sie vom Bürgeramt registriert, ihre biometrischen Daten werden erfasst per Fingerabdruck und Foto. Vor Ort werden sie versorgt, bis ihnen eine Unterkunft zugewiesen werden kann. Dolmetscher unterstützen die Verständigung.

Wer sich bereits bei der Ausländerbehörde per E-Mail angemeldet hat, muss vorerst nicht in das Ankunftszentrum kommen. Er erhält für seine Registrierung eine Einladung zu einem Termin im Ankunftszentrum.
Das Ankunftszentrum befindet sich in der Messe Dresden, Messering 6, Halle 4, Parkplatz 5, 01067 Dresden. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 Uhr bis 18 Uhr. Das Gesundheitsamt ist bis 20 Uhr vor Ort. Die Johanniter betreuen die Übernachtungsplätze 24 Stunden. Insgesamt nutzt das Ankunftszentrum 3.500 Quadratmeter.

Die meisten Geflüchteten kommen am Dresdner Hauptbahnhof an. Nicht alle müssen in das Dresdner Ankunftszentrum - nur wer sich bereits entschieden hat, in Dresden zu bleiben oder eine Zuweisung des Landes für Dresden hat. Geflüchtete, die auf der Durchreise sind, deshalb eine kurzfristige Übernachtung brauchen oder anderweitig Hilfe und Beratung – für diese Menschen ist die Bahnhofsmission am Dresdner Hauptbahnhof 24 Stunden vor Ort. Oft geht die Reise weiter zu Verwandten in ganz Europa oder in die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Sachsen, nach Leipzig Mockau.

Seit Freitag, 11. März 2022 hat die Stadt 1.048 geflüchtete Menschen untergebracht. Zum Vergleich: Im kompletten Jahr 2020 hat das Sozialamt insgesamt 593 Geflüchtete untergebracht.
Genutzt werden als kurzfristige Notunterkunft Turnhallen, mittelfristig Hotelzimmer und langfristig Wohnungen. Etwa 560 Menschen sind in Turnhallen untergebracht – sie schlafen hier für eine Nacht, weil sie auf der Durchreise sind, weil sie noch nicht wissen, wohin sie weiterreisen möchten oder weil sie auf eine dauerhafte Unterkunft in Dresden warten.
Weitere 509 Geflüchtete bleiben in Dresden und wohnen in Hotels und 19 bereits in Wohnungen. Wohnungen und Hotelzimmer werden stetig gesucht und angemietet.

Für die Unterbringung (8) und Versorgung (2) sind aktuell zehn Turnhallen belegt. Hier stehen 895 Plätze zur Verfügung. Zusätzlich werden im Ankunftszentrum 200 Plätze vorgehalten. Hier ist noch kein Platz belegt. Hinweis: diese Zahlen sind Momentaufnahmen und sehr dynamisch.

Welche Behörden sind im Ankunftszentrum vor Ort mit welchen Leistungen?

Bürgeramt/Ausländerbehörde: Wer sich bereits bei der Ausländerbehörde angemeldet hat, muss nicht unaufgefordert ins Ankunftszentrum kommen. Die Ausländerbehörde meldet sich und vergibt zur Prüfung der Identität direkt Termine. In dringenden Fällen ist die Hotline zur Terminvergabe unter 0351-4886009 zu erreichen. Vor Ort werden vorerst die Identifikationen und aufenthaltsrechtlichen Bescheinigungen ausgestellt. Das sind schriftliche Bestätigungen über bestimmte im Melderegister gespeicherte Daten, die zur Vorlage bei Behörden (z. B. Standesamt, Sozialamt, Gesundheitsamt) benötigt wird. Das Bürgeramt ist mit 14 Personen vor Ort.

Gesundheitsamt: Das Gesundheitsamt führt bei allen Ankommenden einen Corona-Schnelltest durch. Sollte sich ein positives Testergebnis zeigen, wird eine PCR-Testung vor Ort veranlasst und eine separate Unterbringung geklärt. Alle anderen werden auf die Möglichkeit zur Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum Messe hingewiesen. Zusätzlich wird allen Personen nach Anmeldung und Registrierung ein Gesundheitscheck angeboten. Dazu gehört eine allgemeine und eine symptomorientierte Untersuchung. Wichtige Akut-Medikamente gibt es vor Ort. Bei allen, die in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht werden, erfolgt ein Screening auf Tuberkulose. Auf freiwilliger Basis können Antikörper-Kontrollen bezüglich Mumps, Masern, Röteln und Windpocken vorgenommen werden. Im Vorgriff auf eine eventuelle Anmeldung von Kindern in einer Kindertagesbetreuung werden Wege abgenommen. So gibt es die Kita-Tauglichkeitsbescheinigung und die Status-Bestätigung für die Masern-Impfpflicht. Für medizinische Behandlungserfordernisse erhält jeder einen entsprechenden Bogen, der dem weiterbehandelnden Arzt vorgelegt werden kann.
Im gleichzeitigen Einsatz sind immer bis zu vier Ärzte, die untersuchen, vier Med. Fachangestellte und Personal, das den Check In und Check Out betreut. Das Gesundheitsamt stellt vor Ort die ärztliche Leitung mit zwei Personen. Zusätzlich sind vier bis fünf Personen zur Koordination des Med.Check vor Ort.

Sozialamt: Das Sozialamt ist zuständig für die Unterbringung von Geflüchteten. Ziel ist es, vor allem den Familien Hotelzimmer oder Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Im AZ erhalten Flüchtlinge dafür einen Berechtigungsschein. Für kurzfristige Unterbringung und wenn keine Wohnung zur Verfügung steht, gibt es eine Zuweisung für die Unterbringung in eine Turnhalle oder ein Hotelzimmer.
Für Geflüchtete, die kein Geld mehr zur Verfügung haben, gibt es eine Bedürftigkeitsprüfung und schnelle Hilfe vor Ort. Im Notfall erfolgt eine Unterstützung nach Regelsatz des SGB Sozialgesetzbuch.
Wer soziale Betreuung benötigt, wird beraten und erhält auch vor Ort einen Krankenbehandlungsschein, um in Dresden zum Arzt gehen zu können.
20 Mitarbeiter sind vor Ort.

Jugendamt: Mitarbeiter des Jugendamtes klären Identitäten und nehmen unbegleitete, minderjährige Kinder und Jugendliche in Obhut. Das heißt, sie werden dann im Kinder- und Jugendnotdienst, in der Heimstruktur oder in Gastfamilien aufgenommen. Pressemitteilung zum Aufruf: Jugendamt sucht engagierte Gasteltern für Minderjährige
Viele Kinder und Jugendliche sind in sogenannten Fluchtgemeinschaften unterwegs, hier prüft das Jugendamt, ob die Erziehungsberechtigungen dieser Begleitung zugestimmt haben. Bisher sind vier Jugendliche (16) über die Bundespolizei in Dresden angekommen und werden betreut.
Zehn Mitarbeiter sind vor Ort.