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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/05/pm_078.php 04.06.2021 14:46:00 Uhr 21.10.2024 13:26:15 Uhr

Oberbürgermeister verleiht Kunstpreis und Förderpreise der Landeshauptstadt

Ingo Schulze, Susan Donath und das Trio Zur schönen Aussicht erhalten die Ehrungen

Oberbürgermeister Dirk Hilbert verleiht am Donnerstag, 3. Juni 2021, 17 Uhr, auf Schloß Albrechtsberg den Kunstpreis und die zwei Förderpreise der Landeshauptstadt Dresden. Die Preisverleihung wird live übertragen.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Sehnlichst haben wir in den letzten Monaten auf gesellschaftliches Leben, kulturelle Veranstaltungen und gemeinsame Erlebnisse gewartet, nun können und sollten wir Kunst und Kultur wieder wertschätzen und genießen, soweit es die Auflagen zulassen. Auch die Vergabe der Kunst- und Förderpreise ist eine Wertschätzung der Künstlerinnen und Künstler. Wir möchten damit ihr herausragendes und überregional bedeutsames künstlerisches Schaffen würdigen.“ Geehrt werden eine Künstlerin und mehrere Künstler, die in Dresden einen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit hatten oder haben, deren Werk von großer Bedeutung für die Stadt ist und überregionale Anerkennung findet.

Den Kunstpreis 2021 erhält der Schriftsteller Ingo Schulze. 1962 in Dresden geboren, studierte er von 1983 bis 1988 klassische Philologie in Jena und war anschließend bis 1990 als Dramaturg am Landestheater Altenburg und dann in einer Zeitungsredaktion tätig. Diese Arbeit führte ihn 1993 für ein halbes Jahr nach Sankt Petersburg. Heute lebt er als freier Autor in Berlin.

1998 wurde er mit seinem Buch „Simple Storys. Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz“ bekannt. Seine Romane, Erzählungsbände und Essays wurden in dreißig Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Schulze erhielt den aspekte-Preis (1995), den Berliner Literaturpreis (1998), den Preis der Leipziger Buchmesse (2007), den Premio Grinzane Cavour (2008), den Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg (2013) und den Werner-Bergengruen-Preis (2019). Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Sächsischen Akademie der Künste.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagt: „Ingo Schulze wird für seine scharfsinnige Auseinandersetzung mit seiner Heimat ausgezeichnet. Obwohl er heute in Berlin lebt, lässt ihn seine alte Heimatstadt Dresden nicht los.

Er verfasste zum 800-jährigen Stadtjubiläum ein Essay zum Mythos Dresdens und hielt 2012 im Staatsschauspiel eine vielbeachtete Dresdner Rede. 2020 wurde dort eine Bühnenadaption seines Romans Peter Holtz uraufgeführt und sein neuer Roman Die rechtschaffenen Mörder spielt im Stadtteil Blasewitz.“ Die Laudatio für Ingo Schulze hält Volker Braun, Schriftsteller und Kunstpreisträger 2012.

Die zwei Förderpreise gehen an das Trio Zur schönen Aussicht und die Bildende Künstlerin Susan Donath.
Die drei Musiker Joachim Wespel (Gitarre, FX, Komposition), Paul Berberich (Saxophon, FX) und Florian Lauer (Schlagzeug, FX) studierten an der Dresdner Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und gründeten 2009 das Trio Zur schönen Aussicht. Sie bedienen sich unterschiedlichster Musikgenres von Beat Musik und Jazz über Neue Musik und Intelligent Dance Music bis zu Electronica und HipHop. In einem eigenwilligen Zusammenklang verschiedener Einflüsse und in Verbindung mit Polyrhythmen, Äquidistanzen, Isorhythmen sowie Philosophie, Politik und Zeitgeschehen entstand ihr neu geschaffenes Genre, Postcontemporary JazzBeats. Sie sind Protagonisten der jungen Jazzszene in Deutschland. Das Trio spielte in den letzten zwölf Jahren rund 150 Konzerte in Deutschland und Europa. Sie organisierten ihr eigenen Festivals Kulturrabazzz in Dresden sowie das SURfF-Festival in Berlin 2019.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Die drei leidenschaftlichen Musiker sind Forscher und haben in den letzten zwölf Jahren eine ganz neue Klangsprache geschaffen. Mit dem eigenen Festival Kulturrabazzz bereichern sie die Dresdner Musikszene.“ Jim Black, New Yorker Schlagzeuger und Komponist, spricht die Laudatio. Sie wird per Video eingespielt.

Susan Donath wurde 1979 in Apolda (Thüringen) geboren und wuchs in Halle an der Saale auf. Sie studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und absolvierte danach ein Meisterschülerstudium. Heute arbeitet sie in Dresden und Usti nad Labem, Tschechien. Susan Donaths hauptsächliches künstlerisches Interesse besteht in der Auseinandersetzung mit Sepulkralkultur (Toten- und Sterbekultur), die auf unterschiedliche Weise in ihre künstlerischen Arbeiten einfließt.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert betont: „In Zeiten der Pandemie, in denen uns die Endlichkeit unseres Lebens bewusster wird, haben uns ihre Werke über das Sterben und die Formen des Trauerns tief berührt.“ Christiane Mennicke-Schwarz, Kunsthaus Dresden, hält die Laudatio.

Die Verleihung findet aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nur in einem kleinen Personenkreis statt. Neben dem Oberbürgermeister und den Preisträgern mit Begleitung sind zwei Laudatoren, die Vorsitzende der Jury und Beigeordnete für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch, und weitere Jurymitglieder anwesend. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernimmt das Trio Zur schönen Aussicht.
Livestream und weitere Informationen zu den Preisen unter: www.dresden.de/kunstpreis