Smart Mobility

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Auf Basis dieser zukunftsorientierten Mobilitätsplanung baut Dresden beispielsweise das Netz optimierter intermodaler Umsteigezentren für seine Bürger und Gäste in Form von über 70 MOBIpunkten weiter aus. Hier werden bestehende Angebote des ÖPNV sowie Car- und Bikesharings besser vernetzt und die Elektromobilität eingebunden. MOBIpunkte entstehen dabei an zentralen Plätzen mit maximaler öffentlicher Präsenz.

Unter dem Motto „MOBI – Fahr doch was Du willst!“ werden Bahn, Bus, Car- und Bikesharing miteinander vernetzt. Babucabi, so heißt das MOBI-Angebot, welches die Dresdner und Gäste dazu animiert, die verschiedenen Verkehrsmittel flexibel zu nutzen und sich noch öfter für den ÖPNV zu entscheiden. Neues Ziel ist es, für die Nutzer von Babucabi ein sicheres Management Digitaler Identitäten im Rahmen des Förderprojektes ID-ideal zu schaffen. Dafür wird eine gemeinsame Anmelde- und Buchungsplattform aufgebaut.

Der On-Demand-Dienst MOBIshuttle läuft aktuell im Pilotbetrieb und ergänzt den ÖPNV sowie das stadtweite Netz der MOBIpunkte. In einem Testgebiet von drei Dresdner Stadtbezirken können Fahrgäste ihren Fahrtwunsch per Smartphone-App oder telefonisch mitteilen, um das On-Demand-Mobilitätsangebot mit Kleinfahrzeugen auf Abruf nutzen zu können. Eine Routing-Software ermittelt auf Grundlage von übermittelten Fahrtwünschen die Fahrtwege. Fahrgäste mit ähnlichen Fahrzeiten und -wegen werden mit dem gleichen Fahrzeug transportiert.

Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge sind ebenfalls ein ganz wesentliches Element der MOBIpunkte und für die verlässliche Verkehrsinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet. Dresden hat immerhin die am stärksten elektrifizierte stationäre Carsharingflotte in Deutschland. Dafür hat die Landeshauptstadt Dresden in Zusammenarbeit mit der SachsenEnergie GmbH und weiteren Partnern aus Wirtschaft sowie Wissenschaft an den MOBIpunkten ein dichtes Netz an Ladesäulen aufgebaut.

Mit fast 400 Ladepunkten beziehungsweise umgerechnet sieben „Stromzapfsäulen“ pro 10.000 Einwohner hat die Kommune inzwischen eines der dichtesten großstädtischen Ladenetze in ganz Deutschland. Hinzu kommt: 30 Prozent der Dresdner Ladesäulen sind Schnelllader, die mindestens 22 Kilowatt liefern.

Dank intelligentem Lade- und Lastmanagement mit gesteuertem Laden und der Priorisierung von Nutzern sowie Batteriespeichern zur Lastpufferung wurde ein schneller Aufbau von Ladeinfrastruktur an den MOBIpunkten ermöglicht. Ein smartes Ladeleitsystem erlaubt es den Nutzern nicht nur verfügbare Stromtankstellen zu identifizieren, sondern auch per intelligenter Navigation zu erreichen, eine Stromtankstelle unter definierten Bedingungen automatisiert zu reservieren und den Ladevorgang zu starten.

In einem neuen Verbundvorhaben mit der TU Dresden, der SachsenEnergie, der ComfortCharge und SAP sollen nun KI unterstützte Kommunikationstechnologien zur dynamischen Optimierung von Mobilität und Energiespeichern zur Frequenzstabilisierung und Energieversorgung erprobt werden. Die Stadt Dresden entwickelt ihre Zukunftsszenarien dabei in strategischen Kooperationen mit verschiedenen Partnern. So besteht zum Beispiel seit 2016 eine Zusammenarbeit zwischen Dresden und Volkswagen Sachsen zu Elektromobilität und Digitalisierung.

Verkehrsdetektoren, verschiedene Verkehrssteuerungs- und -leitsysteme des städtischen Straßennetzes sowie der Autobahnen werden im Projekt VAMOS vernetzt. Kern des Systems ist die Verkehrsdatenzentrale von Dresden. Dort wird die Verkehrslage ermittelt, die angeschlossenen Systeme entsprechend vollautomatisch gesteuert und die Verkehrsinformationen in die Informations- und Service-Dienste eingespeist. An der TU Dresden befindet sich eine VAMOS-Zentrale, die für verschiedene Forschungsaufgaben genutzt wird.

Anfang 2023 bewilligte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr 1,6 Millionen Euro für die weitere Digitalisierung des Dresdner Verkehrsmanagementsystems. Im ersten Projekt fließen über eine Million Euro in eine neue digitale App zur Verknüpfung der Verkehrsdaten von Radverkehr, ÖPNV und Autoverkehr. Ziel ist die Aufbereitung von exakten Informationen zum aktuellen Verkehrsgeschehen. Zusätzlich werden künftig Wetterdaten und die Parkraumauslastung im "Mobilitätsdashboard" visualisiert.

Rund 600.000 Euro werden in die Weiterentwicklung eines "Grüne-Welle-Assistenten" investiert. Die Dresdner Ampeln werden nach Inbetriebnahme an einer Pilotstrecke Echtzeitdaten an die Bordcomputer der Autos senden. Die Dauer der Grünphase und die Entscheidung fahren oder umweltschonend ausrollen lassen, soll damit erleichtert und der Schadstoffausstoß gesenkt werden. Für Straßenbahnen und Busse ist dieses System bereits von Seiten der DVB in Betrieb.

Auf sechs Testkorridoren mit einer Gesamtlänge von 20 Kilometern wird in Dresden autonomes Fahren praktisch erprobt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt seit 2016 entsprechende Forschungsvorhaben. Dafür wurden mehr als 70 Lichtsignalanlagen mit entsprechenden Kommunikationsmodulen ausgestattet. Über eine Funkverbindung zwischen den Fahrzeugen und der Ampel kann die Ampel dem Fahrzeug mitteilen bzw. prognostizieren, wann sie umschalten wird. Das automatisierte Fahrzeug kann darauf auf Basis von Algorithmen mit vorausschauenden Fahrmanövern reagieren. Vernetzungstechnologien bringen Autos im Umfeld auf den gleichen Informationsstand. Damit können z. B. mehr Fahrzeuge eine Grünphase nutzen und passen ihre Geschwindigkeit bei der Anfahrt der Grünphase gleich so an, dass sie weder stark bremsen noch wieder anfahren brauchen. Dies wird künftig bei der Nutzung in Serienfahrzeugen einen Beitrag für den effizienteren Verkehrsfluss und eine bessere Luftqualität leisten. Vernetzte Fahrzeuge können auf diesem Wege auch unkompliziert einen geplanten Spurwechsel anmelden. Das System kann dies einplanen und den Verkehrsfluss so optimieren.