Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/03/pm_050.php 26.03.2021 12:27:55 Uhr 01.11.2024 08:16:09 Uhr |
Dresden Excellence Award 2020
Landeshauptstadt würdigt vier herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Dresden
Am Sonnabend, 20. März 2021, verleiht die Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit dem Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ den DRESDEN EXCELLENCE AWARD an eine Wissenschaftlerin und drei Wissenschaftler für ihre exzellenten Forschungs- und Abschlussarbeiten.
Die Preisverleihung live unter www.dresden.de/excellenceaward
Oberbürgermeister und Juryvorsitzender Dirk Hilbert: „Die agile Zeit, die wir gerade erleben, hat das Interesse an Wissenschaft weltweit beflügelt. Alle Hoffnungen richten sich auf die Menschen, die international daran arbeiten, dem Virus den Schrecken zu nehmen und uns unser normales Leben zurückzugeben. Forschung war nie gefragter. Die Erwartungen sind riesig. Die Leistungen beeindrucken. Inzwischen wird auch von der breiten Öffentlichkeit viel besser verstanden, wie Forschung funktioniert – und dass Korrektur kein Makel ist. Neue Erkenntnisse führen zu neuen Schritten. Aus neuen Schritten, ergeben sich neue Fragen. Für Sie, liebe Preisträgerin und liebe Preisträger, sind diese Arbeitsweisen verinnerlichter Alltag. Mit Ihren Arbeiten sind Sie ganz nah dran an den wichtigen Fragen der Zeit und haben bereits Hervorragendes geleistet. Dazu möchte ich Ihnen nicht nur gratulieren, sondern dafür möchte ich Ihnen auch danken. Ihre Arbeiten haben nicht nur besondere Relevanz für die Wissenschaft und die Zukunft unserer Gesellschaft. Sie sind auch wichtig für den Wissenschaftsstandort Dresden.“
Die Preisgelder in Gesamthöhe von 30.000 Euro werden in den Kategorien Bachelorarbeit, Master- oder Diplomarbeit, Promotion und Habilitation vergeben. Zentrale Kriterien der Jury-Entscheidungen für die vier Preisträger sind die Relevanz für die Forschung und die Zukunftsorientierung für die Entwicklung der Dresdner Stadtgesellschaft. Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung: „Ob neue Behandlungsansätze im Kampf gegen Multiple Sklerose, die revolutionäre Identifizierung von Zellarten, Grundlagenforschung gegen Antibiotika-Resistenz oder die spielerische Unterstützung zum Erlernen von Programmiersprachen: Alle ausgezeichneten Arbeiten haben praktische Anwendungsbezüge und hohen Wert für unser Leben – heute und in Zukunft.
Insgesamt 45 Bewerbungen um die vier Awards bedeuten eine Verdopplung zum Vorjahr. Die exzellenten Einreichungen kamen von Architektur über Informatik, Erziehungswissenschaften bis hin zu Verkehrswissenschaften aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen der ortsansässigen Hochschulen. Das Amt für Wirtschaftsförderung begleitet den Award gemeinsam mit den Partnern seit 2017.
Die Bewerbung für die fünfte Ausgabe des DRESDEN EXCELLENCE AWARD 2021 läuft bereits. Die Antragsfrist endet wie jedes Jahr am Weltwissenschaftstag, dem 10. November 2021. Weitere Informationen und Bewerbung unter www.dresden.de/excellenceaward
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2020
BACHELOR – 3.000 Euro
Vincent Schiller
Fachhochschule Dresden - Design: Digital Game Based Learning am Beispiel der Programmierung in der Unity Engine
„Digital Game-based Learning“ (DGBL) beschreibt die Verschmelzung von Wissensvermittlung und digitalem Spielen – der Spielspaß soll motivieren, Wissen zu erlangen und in andere Bereiche zu übertragen. Schiller beantwortete mit seiner weit überdurchschnittlichen Bachelorarbeit wissenschaftlich fundiert, wie eine DGBL-Anwendung am Beispiel „Erlernen einer Programmiersprache“ gelingen kann und setze das zudem in einem lauffähigen Lernspiel selbst um.
ASTER/DIPLOM – 6.000 Euro
Miloš Tišma,
Technische Universität Dresden – Molecular Bioengineering: Classification of LexA mobility states during the SOS response in Escherichia coli using single-molecule tracking PALM
Antibiotika-resistente Bakterien gehören zu den größten Gesundheitsbedrohungen in der heutigen Gesellschaft. Tišma möchte den Anstieg antibiotikaresistenter Bakterien verhindern und entwickelte im Rahmen seiner Studie eine neuartige gentechnische Strategie in Kombination mit Verwendung fortschrittlicher Mikroskopietechniken. Auf dieser Grundlagenforschung aufbauende Studien könnten Arzneimittel mit geringerer Mutationswahrscheinlichkeit entwickeln und damit auch den Krankenhausaufenthalt und die Behandlungskosten drastisch verringern.”
Promotion – 9.000 Euro
Dr. rer. nat. Maik Herbig,
Technische Universität Dresden - Physik: Real-time image-based cell identification
Die Identifizierung verschiedener Zellarten ist ein unabdingbarer Bestandteil in der biomedizinischen Forschung. Die dafür notwendigen Färbeprozesse sind langwierig, kostspielig und können die Proben verunreinigen. Herbig befasst sich mit einer vielversprechenden Alternative, der label-freien Identifizierung von Zellen durch mechanische oder morphologische Eigenschaften. Die Jury sieht in dieser Arbeit einen revolutionären Ansatz und attestierte die beste wissenschaftliche Leistung. Die entwickelte Technologie wird bereits von einer Ausgründung des Lehrstuhls angeboten und trägt somit zum wirtschaftlichen Erfolg eines Dresdner Unternehmens bei.
Habilitation – 12.000 Euro
PD Dr. med. habil. Katja Akgün,
Technische Universität Dresden – Medizinische Fakultät: Klinisches und immunologisches Profiling bei Multiple Sklerose Patienten – Auf dem Weg zur personalisierten Medizin
Akgüns Habilitationsschrift befasst sich mit dem Ziel, bei einer so komplexen und unvorhersehbaren Erkrankung wie der Multiplen Sklerose den personalisierten Ansatz in der Behandlung zu etablieren. Insbesondere die Betrachtung chronischer Erkrankungen erfordert in der klinischen Routine ein Umdenken: Nur ein „Übersetzen“ der molekularen Medizin in die klinische Routine wird es uns ermöglichen, Patientenversorgung langfristig zu verbessern. Die Arbeit ist ein echter Durchbruch für die Medizin der Zukunft und die klinische Anwendung.
Mit dem DEA 2020 werden erstmals Nominierungsurkunden an die folgenden Spitzenpositionen vermittelt:
Bachelor Nominierte:
Jonathan Meuer (HTW - Design): „Entwurf eines Gestaltungskonzeptes für die Dresdner Straßenbahn vor dem Kontext des Einflusses autonomer Fahrzeuge “ und Carsten Albert (TU - Physik): „ESR-Spektroskopie an magnetisch aktiven Molekularkomplexen“
Diplom/Master Nominierte:
Elias Werner (TU - Informatik): „Kontinuierliche Segmentbildung erkannter Verkehrsmittel durch Anwendung rekurrenter neuronaler Netze“, Matthias Overberg (TU - Maschinenbau): „Konstruktiv-technologische Weiterentwicklung des Elektrospinnverfahrens zur Realisierung gradierter Membranen mit akusto-mechanischen Eigenschaften für die Myringoplastik“
Promotion Nominierte:
Dr.-Ing. Martin Ufert (TU – Verkehrswissenschaften): „Simulationsbasierte Systemauslegung von Elektrobuslinien“; Dr.-Ing. Maja Kevdzija (TU - Architektur): „Mobility-Supporting Rehabilitation Clinics - Architectural design criteria for promoting stroke patients’ independent mobility and accommodating their changing spatial needs during the transition towards recovery”; Dr. Nayan Agarwal (TU – School of Science - Chemie): „Block copolymer micellization, and DNA polymerase-assisted structural transformation of DNA origami nanostructures“; Dr.-Ing. Anne Harzdorf (TU - Bauingenieurwesen): „Anpassungs- und Umnutzungsfähigkeit von Produktionshallen”
- Dr. Max Gmelch (TU - Physik): „From Quantum Mechanical Restrictions to Everyday Applications: Programmable Tags using Organic Phosphorescence“
Passend zum Wissenschaftspreis spielt die international bekannte Thereminspielerin Carolina Eyck.
Die deutsch-sorbische Musikerin und Komponistin Carolina Eyck wurde im Alter von sieben Jahren von ihren Eltern in das Theremin eingeführt. Sie nahm ihren ersten Theremin-Unterricht bei Lydia Kavina. Nach ihrem Debüt in der Berliner Philharmonie 2002 wurde sie zu Konzerten und Festivals auf der ganzen Welt eingeladen. Es dauerte nicht lange, bis sie als eine der besten Theremin-Solisten weltweit bekannt wurde.
Das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument. Es wurde 1919 von dem russischen Physiker Leon Theremin erfunden. Das Theremin wird ohne Berührung gespielt wird. Es besteht in der Regel aus einer Box mit zwei Metallantennen, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Der Musiker steht vor dem Instrument und bewegt seine Hände in der Nähe der beiden Antennen, die einen Kondensator zwischen seinen Händen und den Antennen bilden. Die Kapazität des elektromagnetischen Feldes variiert durch den Abstand zwischen dem Spieler und dem Instrument. Die aufrechte Antenne steuert die Tonhöhe. Wenn sich die rechte Hand der Antenne nähert, wird der Ton höher. Wenn sich die Hand von ihr entfernt, wird der Ton wieder niedriger. Kleine, schnelle Bewegungen der rechten Hand können Vibrato erzeugen. Die Loop-Antenne steuert die Lautstärke. Das Anrücken der Antenne macht das Volumen weicher. Die linke Hand ist also für Dynamik und Artikulation verantwortlich. Die elektrischen Signale aus dem Theremin werden verstärkt und an ein Lautsprechersystem gesendet.
Quelle: www.carolinaeyck.com