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Johannstadt: Neugestaltung des Bönischplatzes ist abgeschlossen

Städtebauliche und verkehrliche Aufwertung des Stadtteils

Die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Bönischplatzes in Dresden Johannstadt enden heute am Freitag, 4. Dezember 2020. Sie starteten Ende März dieses Jahres. Baubürgermeister Stephan Kühn erläutert: „Mit der Neugestaltung des Bönischplatzes wurde ein Platz mit Aufenthaltsqualität geschaffen. Das Ergebnis ist ein Beleg für ein gemeinsames Ringen um die beste Lösung: Viele Anregungen und Wünsche, aber auch tatkräftige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, der Gewerbetreibenden und der Akteure im Stadtteil sind eingeflossen. Ich danke allen herzlich dafür, dass sie sich mit so vielen guten Ideen und Engagement eingebracht haben. Es ist im besten Sinn ein Gemeinschaftsprojekt.“

Außer der ansprechenden Platzgestaltung hat das Straßen- und Tiefbauamt die verkehrliche Situation rund um den Platz geordnet und verbessert. Arbeiter sanierten grundhaft und barrierefrei den gesamten Platz sowie angrenzende Fahrbahnen und Gehwege, darunter auch der sich anschließende Abschnitt der Pfotenhauerstraße (Fahrbahn und nördlicher Gehweg). Die Straße am Böhnischplatz ist nun durchfahrbar und keine Sackgasse mehr. Ein neuer Fußgängerüberweg sorgt für das sichere Queren der Passanten über die Pfotenhauer Straße. Außerdem wurden die Pkw-Stellplätze neu angeordnet und die Beleuchtungsanlagen erneuert. In der Mitte des Platzes erleichtert ein MOBIpunkt mit drei Stellplätzen für Carsharing und einem Fahrradverleihangebot sowie eine barrierefreie Bushaltestelle umweltfreundliche Mobilität.

Der Baubürgermeister freut sich über das Ergebnis: „Zahlreiche verkehrliche Missstände gehören der Vergangenheit an: die unzulängliche Verkehrsführung im Kreuzungsbereich, die den Platz abgrenzenden Betonelemente, der ungeordnete Zustand der Pkw-Stellplätze, die mühseligen Straßenüberquerungen und schlechten Straßen- und Gehwegbeläge. Neue Bäume sind gepflanzt, und der Stadtteilplatz lädt ein, sich dort zu treffen und zu verweilen. Der Bönischplatz ist jetzt barrierefrei und wird sicher wieder als attraktiver Eingangsbereich in die Johannstadt wahrgenommen.“

Neben dem Straßen- und Tiefbauamt war auch das Stadtplanungsamt aktiv in die Umgestaltung des Platzes eingebunden und setzte die Bürgerbeteiligung um. Viele Ideen gingen hieraus in die Planungen ein. Auch das Sitzelement, das auf der Spitze des Bönischplatzes steht. Keramikerinnen und Keramiker des Johannstädter Kulturtreffs gestalteten es mit selbst hergestellten Fliesen und Mosaiken. Das Mosaik ist ein wiederkehrendes Gestaltungselement. Es steht symbolisch für die Vielfalt und die heterogene Einwohnerstruktur im Stadtteil. In zwei Workshops entwickelten Kursteilnehmer die Ideen und setzten die keramische Gestaltung um. Dieses Projekt wurde über den Verfügungsfonds des Fördergebietes „Nördliche Johannstadt“ finanziert. In unmittelbarer Nähe zum Sitzelement wurden ein Büchertauschschrank und ein Trinkbrunnen aufgestellt sowie drei größere Bäume gepflanzt. Dies war ebenfalls ein Wunsch der Bürgerschaft.

Mit der Herstellung einer Marktfläche für einen Wochenmarkt, welcher im Frühjahr 2021 starten soll, wurde eine weitere Idee aus dem Stadtteil umgesetzt. Das Amt für Wirtschaftsförderung, Abteilung Kommunale Märkte, stattete die Platzfläche mit einem offenen W-LAN-Netz aus. Insgesamt 18 neue Bäume und ein umgesetzter Baum sorgen für mehr Grün. Eine neue Kultursäule ersetzt die alte Litfaßsäule.

Der historische Kern des Platzes erhielt neue Lehnbänke, so dass auch in diesem Bereich mehr Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen. Die altbekannte Holzskulptur „Info-J“ wurde aufgearbeitet und wieder mit der Keramikkugel als wiederkehrendes Gestaltungselement versehen. Eine zweite Stele aus dem Projekt „Johannstadt auf Tafeln“ informiert über die Geschichte des Platzes vor und nach 1945. Dieses Projekt ist eine Idee aus der Bürgerschaft und dient vor allem der Identitätsstiftung der Menschen im Stadtteil. Eine offene Arbeitsgruppe aus Johannstadtarchiv und interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern trägt seit 2017 mit Unterstützung des Büros evergreen landschaftsarchitekten und des Quartiersmanagements Nördliche Johannstadt Informationen und Bildmaterial zusammen. Die Ergebnisse werden sukzessive auch im Internet auf www.qm-johannstadt.de/orte/geschichte veröffentlicht.

Die Idee zur Neugestaltung des Platzes und die Vorplanungen erstellte das Büro Blaurock Landschaftsarchi-tektur. Die weitere Planung erfolgte durch das Ingenieurbüro IBK Dresden GmbH in Zusammenarbeit mit dem Büro Blaurock Landschaftsarchitektur. Die Firma STRABAG führte die Baumaßnahmen durch. Die DREWAG Netz GmbH, Stadtentwässerung GmbH, DVB AG, Vodafone Kabel Deutschland GmbH, Tele Columbus Multimedia GmbH sowie Deutsche Telekom AG beteiligten sich an den Baumaßnahmen.

Das Bauvorhaben ist eine Schlüsselmaßnahme im Fördergebiet „Soziale Stadt Nördliche Johannstadt“. Durch den Einsatz von Städtebaufördermitteln vom Bund und Freistaat Sachsen sowie Eigenmitteln der Landeshauptstadt Dresden konnte dieses Bauvorhaben im Wertumfang von rund zwei Millionen Euro realisiert werden.