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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2020/10/pm_081.php 29.10.2020 10:53:17 Uhr 05.11.2024 14:27:45 Uhr

Statement von Oberbürgermeister Dirk Hilbert

Am gestrigen Mittwoch, 21. Oktober 2020, haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Verhaftung eines 20-jährigen syrischen Asylbewerbers bekannt gegeben, der unter Verdacht steht, zwei Männer in der Nähe des Kulturpalastes mit einem Messer attackiert zu haben. Einer der Besucher starb wenig später in einem Dresdner Krankenhaus. Aufgrund der Vorgeschichte des mutmaßlichen Täters gibt es Anzeichen, dass es sich um eine Tat mit islamistischem Hintergrund handeln könnte. Dazu Oberbürgermeister Dirk Hilbert:

„Meine Gedanken gelten zu allererst den beiden Opfern dieser feigen Tat und ihren Angehörigen. Ich hoffe sehr, dass sie in diesen schweren Tagen Trost und Genesung finden. Mein Dank gilt der Dresdner Polizei und Staatsanwaltschaft, die schnell und professionell ermittelt haben. Nun muss der Generalbundesanwalt die Ermittlungen fortführen und die Hintergründe restlos aufklären.
Auch wir als Dresdner Stadtgesellschaft stehen unter Schock, dass eine solche Tragödie im Herzen unserer Stadt geschehen kann. Sollte sich die Tat tatsächlich als ein religiöser Terrorakt erweisen, zeigt sich einmal mehr, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist, gegenüber denjenigen die sich nicht auf dem Boden des Grundgesetzes und unserer gemeinschaftlichen Werte befinden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir gerade jetzt nicht pauschale Urteile fällen. Hunderte Flüchtlinge aus Syrien - Männer, Frauen und Kinder - haben sich in unserer Stadt ein neues Leben aufgebaut und halten sich selbstverständlich an Recht und Gesetz. Hass, Ausgrenzung oder gar Gewalt sind nie eine angemessene Reaktion, auch nicht auf vermeintlichen islamistischen Terror. Vielmehr muss der Rechtsstaat seine Regeln und sein Handeln gründlich hinterfragen, um die Menschen in unserem Land zu schützen – und zwar alle Menschen, egal wo sie herkommen, welcher Religion sie angehören oder welchen Status sie haben.“