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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2020/08/pm_048.php 31.08.2020 13:30:41 Uhr 21.11.2024 14:29:23 Uhr

Corona-Pandemie bisher ohne Auswirkungen auf die Immobilienpreise

Preis- und Umsatzentwicklungen des Immobilienmarktes im ersten Halbjahr 2020

Diagramm Verteilung der Kaufverträge 2011 bis 2020 (grafische Darstellung der im Text enthaltenen Informationen)

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Landeshauptstadt Dresden informiert über Preis- und Umsatzentwicklungen des Immobilienmarktes im ersten Halbjahr 2020.
Im ersten Halbjahr 2020 stand die Immobilienbranche wie das gesamte öffentliche und wirtschaftliche Leben unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Neben der Berichterstattung erfolgten die Untersuchungen auch mit dem Ziel, Anzeichen für coronabedingte Veränderungen der Umsätze und Kaufpreise zu erkennen. „Aus den vorliegenden Daten konnten keine Schlussfolgerungen gezogen werden, die auf einen signifikanten Umsatz- oder Preisrückgang hindeuten. Im Gegenteil, der Trend zu steigenden Preisen setzte sich fort“, sagt Klara Töpfer, Vorsitzende des Gutachterausschusses.

Grundstücksverkehr

Der Gutachterausschuss erfasste im ersten Halbjahr 2.255 Immobilienübergänge mit einem Volumen von rund 990 Millionen Euro. Davon waren 1.966 Kaufverträge mit einem Umsatz von 918,5 Millionen Euro der im Folgenden betrachteten Teilmärkte Bauland, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum.

Bauland

Die Anzahl der Kaufverträge für Baugrundstücke war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 rückläufig. Sie sank von 85 auf 51 im ersten Halbjahr 2020. Der Rückgang ist im Wesentlichen durch den Teilmarkt „Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser“ verursacht. Hier sank die Anzahl gehandelter Baugrundstücke von 48 auf 23. Eine Ursache für den rückläufigen Handel mit Bauland ist im geringen Angebot von Grundstücken bei anhaltend hoher Nachfrage zu sehen.
Baugrundstücke für freistehende Einfamilienhäuser wurden für durchschnittlich 260 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 sank der Quadratmeterpreis von durchschnittlich 315 auf 260 Euro pro Quadratmeter. Inwieweit dies der realen Preisentwicklung in diesem Teilmarkt entspricht, kann nicht abschließend beurteilt werden, da aufgrund der geringen Anzahl die Lage der einzelnen Kauffälle im Stadtgebiet preisbestimmend sein kann.
Baugrundstücke für Geschossbauten, damit sind Mehrfamilienhäuser, Wohn- und Geschäftshäuser (überwiegend Wohnen) und Sondereigentum gemeint, wurden im ersten Halbjahr 2020 für durchschnittlich 835 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Damit ist der Durchschnittspreis im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 erneut um rund 18 Prozent gestiegen. Der Spitzenwert lag bei 2.060 Euro pro Quadratmeter.

Bebaute Grundstücke

Im Teilmarkt bebauter Grundstücke stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 sowohl die Anzahl von 371 auf 387 als auch der Geldumsatz von 574 Millionen Euro auf 598 Millionen Euro. Dies entspricht jeweils einem Plus von rund vier Prozent.
Für freistehende Einfamilienhäuser im Weiterverkauf wurden, abhängig vom Gebäudezustand und der Lage, Preise von 1.145 bis 7.625; im Durchschnitt rund 3.450 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Den höchsten Gesamtkaufpreis registrierte der Gutachterausschuss mit 1,86 Millionen Euro für ein Objekt in der Gemarkung Loschwitz.
Im Teilmarkt der Geschossbauten (Mehrfamilien- bzw. Wohn- und Geschäftshäuser, überwiegend Wohnen) wurden für Bestandsobjekte bis Baujahr 2018 durchschnittlich 2.190 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche gezahlt. Die Preissteigerung betrug rund 10 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019.

Wohnungseigentum

Im Teilmarkt der Eigentumswohnungen erfasste der Gutachterausschuss 1.528 Kaufverträge. Dies entspricht rund 68 Prozent des gesamten Grundstücksmarktes im ersten Halbjahr 2020. Davon wiederum waren drei Viertel Weiterverkäufe.
Für Erstverkäufe von neu errichteten Eigentumswohnungen betrug der durchschnittliche Kaufpreis 4.435 Euro, für Umwandlungen rund 5.060 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Preissteigerungen betrugen damit rund fünf bzw. zehn Prozent, bezogen auf das zweite Halbjahr 2019.
Im Weiterverkauf von Wohnungen in Gebäuden der Baujahre 1991 bis 2018 und in umgewandelten Gebäuden der Sanierungsjahre 1991 bis 2018 wurden durchschnittlich rund 2.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, also rund 15 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2019, gezahlt.