Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2016/04/pm_071.php 22.04.2016 09:02:26 Uhr 06.04.2025 23:54:52 Uhr

Nuklearmedizin-Experten treffen sich in Dresden

Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin lädt zur 54. Jahrestagung NuklearMedizin

Die NuklearMedizin 2016, die 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e. V., bringt vom 20. bis 23. April national und international renommierte Spezialisten für diesen medizinischen Fachbereich nach Dresden. Die Veranstalter erwarten etwa 2000 Mediziner, Naturwissenschaftler und medizinisch-technisches Personal. Damit gehört die Jahrestagung zu den weltweit wichtigsten und größten Konferenzen auf dem Gebiet der Nuklearmedizin. Der Kongress findet in der Messe Dresden statt.

„Seit der 33. Jahrestagung in Dresden im Jahr 1995 haben sich die Stadt und das Fach rasant entwickelt“, erläutert Kongresspräsident Prof. Dr. Jörg Kotzerke vom Universitätsklinikum der TU Dresden, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. „Das spiegelt sich auch in den Schwerpunkten der Veranstaltung wider – die NuklearMedizin 2016 steht unter dem übergreifenden Thema: ,Moderne Nuklearmedizin für eine individualisierte Therapie’. Dies umfasst Konzepte wie Hybridbildgebung als tief integrierte Kombination bildgebender Verfahren oder auch Theranostics als auf der molekularen Bildgebung gestützte Therapie mit Radiopharmaka.“

Radioaktive Marker machen erkrankte Gewebe sichtbar

Die Nuklearmedizin diagnostiziert Erkrankungen mithilfe radioaktiver Substanzen, sogenannter Marker, die an Organe oder an Tumorzellen binden. Abhängig von dem jeweiligen Marker („Radiotracer“) können unterschiedliche Organe adressiert, Erkrankungen aufgedeckt und die Wirkung von Medikamenten auf Organ- und Tumorfunktion durch Stoffwechseländerungen sichtbar gemacht werden.

Ein Schwerpunkt der NuklearMedizin 2016 in Dresden ist es, die Entwicklung von neuen Radiopharmaka zum Aufspüren von Tumoren und Erkrankungen darzustellen. Dabei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern, Biowissenschaftlern und Chemikern erforderlich.

Hybridbildgebung gestattet präzisere Diagnose von Erkrankungen

Ein weiterers Thema des Kongresses sind die neuen Entwicklungen der bildgebenden Verfahren. So lässt sich mittlerweile, die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit der in der Röntgendiagnostik verwendeten Computertomographie (CT) oder aber auch mit der Magnetresonanztomographie (MRT) kombinieren. Die Hybridbildgebung ermöglicht noch präzisere Ergebnisse bei der Diagnose von Erkrankungen.

In den vergangenen Jahren haben sich die Heilungschancen für Krebserkrankungen deutlich verbessert. Der Grund ist darin zu sehen, dass verschiedene Tumore inzwischen sowohl früher erkannt als auch präziser und vielfältiger behandelt werden können. Insbesondere beim Prostatakarzinom kann so durch eine Kombination von Operation, Strahlentherapie und passender Medikation die Erkrankung in den meisten Fällen geheilt oder aber zumindest in ihrem Verlauf stark verzögern werden. Das Vorkongress-Symposium „Innovative Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms“ am 20. April wird sich diesem Thema widmen.

Mit einer Kombination aus wissenschaftlichem Kongress und Fortbildungsprogramm sowie der in Deutschland größten branchenspezifischen Industrieausstellung bietet die NuklearMedizin 2016 die ideale Plattform für wissenschaftlichen Austausch und Weiterbildung. Eigens für diese Konferenz wurden zwei neue Vortragsreihen konzipiert: Das „Young Science“-Programm gibt den besten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein Podium. Im „Future Science“-Programm werden Forschungsgebiete diskutiert, die zukünftig möglicherweise für die Nuklearmedizin relevant sein werden.

„Seit Jahrzehnten spielt die Nuklearmedizin in Dresden eine wichtige Rolle. Als starke Partner haben das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus eine Heimat für die Dresdner Nuklearmedizin aufgebaut“, sagt Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. „Wir freuen uns, dass auch Dresdner Unternehmen auf diesem Gebiet sehr erfolgreich am Markt agieren.“

Vier Unternehmen aus Dresden stellen sich in Industrieausstellung vor

„Unsere Partner aus der Industrie präsentieren sich nicht nur in einer Ausstellung, sondern auch mit attraktiven Lunch-Symposien als idealer Ergänzung zur kontinuierlichen Fortbildung“, sagt Professor Dr. Jörg Kotzerke. Vier Unternehmen aus Dresden sind in der Industrieausstellung vertreten: Die ROTOP Pharmaka GmbH ist ein Hersteller von Radiopharmaka mit Sitz auf dem Campus des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). Die MED Nuklear-Medizintechnik Dresden GmbH hat sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Messtechnik für die Nuklearmedizin und die Radiopharmazie spezialisiert. Die Isotope Technologies Dresden (ITD) GmbH Dresden-Rossendorf konzipiert und produziert Anlagen und Ausrüstungen für Hersteller, Produzenten und Anwender von radioaktiven Stoffen in Form von Quellen, Radiochemikalien und Radiopharmaka. Die ABX-CRO advanced pharmaceutical services GmbH Dresden betreut im Auftrag der pharmazeutischen Industrie komplexe internationale Arzneimittelstudien der Phasen I bis IV mit Schwerpunkt im Bereich der Onkologie und Nuklearmedizin.

In der Nuklearmedizin hat der Standort Dresden Gewicht: „Sowohl die Klinik für Nuklearmedizin in Dresden als auch das Institut für radiopharmazeutische Krebsforschung im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) feiern in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen und ihre jahrzehntelange intensive Kooperation und Entwicklung“, unterstreicht Professor Dr. Jörg Kotzerke. „Als eines von zwei Standbeinen des Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen (NCT) verfügt das Universitätsklinikum Dresden über besondere Expertise in neuen Ansätzen zur Diagnostik und Therapie onkologischer Krankheitsbilder im interdisziplinären Verbund.“

Tagungen brachten im Vorjahr 1,4 Millionen Gäste nach Dresden

Die sächsische Landeshauptstadt gehört zu den Top 10 der deutschen Kongress- und Tagungsstädte. Dresden bietet dafür 36 ausgewiesene Tagungshotels sowie fünf Kongress- und Tagungszentren und eine Vielzahl von Eventlocations. Mit ihren historischen Bauwerken, Museen und Kunstschätzen ist die Stadt auch für Kongressteilnehmer ein attraktives Reiseziel. Angaben der Dresden Marketing GmbH zufolge brachten allein im vergangenen Jahr 14 600 geschäftlich motivierte Veranstaltungen 1,4 Millionen Gäste nach Dresden. Weltweit rangiert Dresden unter den Top 100-Kongressstandorten.

Die sächsische Landeshauptstadt wirbt um Tagungen und Kongresse ab sofort mit dem Slogan „Dresden. Convention meets culture“, sagt Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH: „Auch unsere neuen Veranstaltungsorte, das Kraftwerk Mitte Dresden und der umgebaute Kulturpalast Dresden, bieten vielfältige Möglichkeiten für Rahmenprogramme für Kongressveranstalter.“

Standort kombiniert wissenschaftliche Exzellenz und starke kulturelle Traditionen

Besonders wichtig sei für die Veranstalter von Konferenzen das wissenschaftliche Know-how am Standort. „Eine perfekte Kongresslogistik vorweisen zu können, ist heute Pflicht“, so Bunge. „Als Exzellenzstadt mit renommierten Forschern, Wissenschaftlern und Unternehmern können wir aber auch bei der Kür punkten.“ Dresden stehe international für die drei Kompetenzfelder Mikroelektronik/Informations- und Kommunikationstechnologie, Nanotechnologie/Neue Werkstoffe/Photovoltaik und Life Sciences/Biotechnologie. „Mit unserer Kongressakquise holen wir gezielt Tagungen und Kongresse dieser Kompetenzfelder in die Stadt “, so Bunge. Die NuklearMedizin 2016 passt exzellent in dieses Profil.

„Der Kongress bietet die Möglichkeit, fern der Routine einmal aufzuatmen, das Potenzial unseres Faches neu zu erkennen, Brücken zu anderen Disziplinen zu schlagen, sich mit Kollegen intensiv auszutauschen, Freunde wieder zu treffen, in der Industrieausstellung die aktuellen technischen Entwicklungen demonstriert zu bekommen und sich intensiv fortzubilden“, resümiert Kongresspräsident Professor Dr. Jörg Kotzerke. Die Tagung verknüpft akademische Forschung, moderne Patientenversorgung, Präzisionsmedizin der Zukunft und technologische Weiterentwicklung durch Industriepartner. Das vielseitige, interdisziplinäre Umfeld werde die rasante Entwicklung des Fachgebietes weiter vorantreiben.