Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2012/08/pm_047.php 29.05.2015 02:59:35 Uhr 30.11.2024 01:37:53 Uhr |
Welt-Suizid-Präventionstag 2012 in Dresden
Die Internationale Vereinigung für Suizidprävention (IASP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben im Jahr 2003 den 10. September zum Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen. Jedes Jahr finden international und national eine Vielzahl von Aktivitäten statt, um über Suizidalität und mögliche Hilfen zu informieren und so der Tabuisierung entgegenzuwirken. Das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) Deutschland stellt den 10. September in diesem Jahr unter das Motto: „Suizidprävention weltweit: protektive Faktoren stärken, Hoffnung wecken".
In Dresden findet zum dritten Mal die öffentliche Veranstaltung „Suizid und Kunst" anlässlich dieses Tages statt. Die Arbeitsgemeinschaft Suizidforschung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Dresden in Kooperation mit dem Psychosozialen Krisendienst der Landeshauptstadt Dresden veranstaltet am 10. September, 15 bis 19 Uhr, ein wissenschaftliches Symposium zum Thema: „Wenn Krisen bedrohlich werden - Depression und Suizidalität bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen" im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Hörsaal des Universitäts-Kinder- und Frauenzentrums, Haus 21, Fetscherstraße 74.
Im ersten Teil des Symposiums werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Depressionen und Suizidalität im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter und erprobte Präventionsstrategien im schulischen Kontext erörtert. Im zweiten Teil werden regionale Hilfs- und Behandlungsangebote aus Dresden vorgestellt.
Mit der Auswahl der Referenten und Themen werden ärztliche, psychologische, pädagogische und sozialarbeiterische Fachgruppen angesprochen, die in ihrem Berufsfeld mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten und diese durch Krisen begleiten.
Anmeldeformulare sowie weitere Informationen für das wissenschaftliche Symposium sowie die Workshops sind erhältlich bei:
Kerstin Heyde, Telefon: (03 51) 4 58 36 71, Fax: (03 51) 4 58 53 16
Email: kerstin.heyde@uniklinikum-dresden.de
und auf der Internetseite des Uniklinikums unter „Aktuelles".
Besonders hinweisen möchten wir auf einen Gedenkgottesdienstes im Ökumenischen Seelsorgezentrum der Universitätsklinik. Dieser findet im Anschluss an das Symposium etwa 19.15 Uhr statt. Er wird, wie in den vergangenen Jahren, von Pfarrer Werneburg gehalten und steht allen interessierten Menschen offen, richtet sich insbesondere an Angehörige und Betroffene.
Am 13. September, 18 Uhr, zeigt das Programmkino Ost den Dokumentarfilm „Todtraurig" des Medienprojektes Wuppertal. Anschließend gibt es die Möglichkeit, diesen Film mit Experten zu diskutieren.
Im Jahr 2010 nahmen sich in Deutschland 10 021 Menschen das Leben, darunter ein erheblicher Anteil junger Menschen. Diese Zahl liegt wesentlich höher, als die der Verkehrstoten. Anders ausgedrückt: alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. In Dresden gab es im letzten Jahr 50 Selbsttötungen von Männern und 17 von Frauen (Quelle: Statistisches Landesamt).
Bedeutsam ist, dass jeder Suizid mindestens sechs weitere Menschen betrifft. Die Zahl der Suizidversuche liegt um ein Zehnfaches höher und wird vor allem von jüngeren Menschen verübt. Höhen und Tiefen, das Austesten von Grenzen und Möglichkeiten gehören zum Erwachsenwerden. Krisen bieten dabei immer auch Chancen zu Entwicklung und Veränderung. Jedoch können Krisen auch gefährlich werden für die Gesundheit und das Leben junger Menschen. Suizide sind neben Verkehrsunfällen die häufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In Deutschland nehmen sich laut Statistik jeden Tag zwei Heranwachsende das Leben, dazu kommen nach Schätzungen etwa 20 Suizidversuche. Jugendliche, die einen Suizidversuch unternehmen, leiden häufig an einer Depression. Insgesamt besteht bei Vorliegen einer Depression ein 7-20fach erhöhtes Risiko eines Suizides und ein 12-15fach erhöhtes Risiko eines Suizidversuches.
Etwa alle 5 Minuten kommt es in Deutschland zu einem Suizidversuch. Suizidales Verhalten stellt daher ein großes gesellschaftliches und gesundheitspolitisches Problem dar. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen vor einem Suizid häufig vorher einen Hausarzt oder Facharzt aufsuchen, die Suizidgefährdung aber nicht erkannt wird. Aufklärung, Sensibilisierung und natürlich Präventionsmaßnahmen nehmen deshalb immer mehr an Bedeutung zu. In vielen Ländern wurden beispielsweise nationale Suizidpräventionsprogramme etabliert, die zur Senkung der Suizidziffern beigetragen haben. Um wirksam zu sein, ist es notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, die einer Tabuisierung entgegen wirken, damit sich die Einstellungen gegenüber Suizidalität ändern, da damit eine Entlastung der Suizidgefährdeten erreicht wird und bessere Wege der Prävention möglich sind.
Hilfe bei Suizidgefährdungen finden Sie auf der städtischen Internetseite.
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