Aktuelle Planung für Kinderbetreuung in Dresden

Mehr Plätze, mehr Bildung, mehr Ganztagsangebote

Der Fachplan zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege ist Bestandteil der Dresdner Jugendhilfe. Er wird jährlich neu aufgestellt und angepasst. Bürgermeister Tobias Kogge stellte heute gemeinsam mit der Leiterin des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen, Sabine Bibas die Planung für das Schuljahr 2008/2009 in einer Pressekonferenz vor.

Der Fachplan Kindertageseinrichtungen (Kitas) gliedert sich wie folgt: aktuelle Bedarfslagen und Handlungsfelder, Bedarfsplanung aufgrund wohnhafter Kinder, Bestand der Kindertageseinrichtungen mit Platzangebot 2008 bis 2011 und Planungsvorhaben.

Neben ausreichend vielen Betreuungsplätzen spielt die Qualität der Betreuung eine immer bedeutendere Rolle. Die Dresdner Bildungsoffensive beinhaltet ein Curriculum für Kitas, ein Fortbildungskonzept, Arbeitsforen, den Einsatz von Fachberaterinnen und eine Qualitätsentwicklung der Trägerarbeit. Ganztagsangebote sollen ausgebaut und zusätzliche pädagogische Fachkräfte in Kindergärten eingestellt werden. Betriebskindergärten sollen gefördert, entsprechende Konzepte entwickelt werden. Geplant sind konkret: Kindertageseinrichtung Gerokstraße (neue Kita in Kooperation mit Dresdner Forschungsinstituten), Kindertageseinrichtung Huttenstraße (Weiterentwicklung der Kooperation mit dem Universitätsklinikum Dresden), Kindertageseinrichtung Wigardstraße (Kita für die Beschäftigten des Freistaates), Kindertageseinrichtung Marienallee 14 (Kita für die Kinder der Beschäftigen von der Offiziersschule sowie für die Beschäftigten aus den nahegelegenen Institutionen wie Gerichtszentrum, Bundespolizei, Zoll und das Regierungspräsidium), Kindertageseinrichtung Roscherstraße 20 (modellhaft die Angestellten vornehmlich des Einkaufcenters Elbepark).

In Dresden leben 15 167 Kinder unter drei Jahren. Angenommen wird für sie ein Bedarf an 6 067 Krippenplätzen (= 40 Prozent). Anbieten kann die Landeshauptstadt Dresden im Schuljahr 2008/09 insgesamt 6 483 Plätze für diese Altersgruppe. 1 906 in Kindertageseinrichtungen des Eigenbetriebes und 3 072 in Kitas freier Träger. 1 505 Plätze gibt es bei Kindertagespflegepersonen.

Für Kinder im Vorschulalter (Kindergarten 3 bis 6 bzw. 7 Jahre) sieht diese Übersicht so aus: Einwohner in der Altersgruppe: 17 468. Bedarf an Kindergartenplätzen: 16 769 (= 96 Prozent). Angebot: 16 221 Plätze zzgl. 390 Plätze für Integrationskinder, davon 7 157 (plus 170 I-Plätze) beim öffentlichen und 9 064 (plus 220) bei freien Trägern.

Für die Hortkinder der 1. bis 4. Klassen bietet sich folgendes Bild: Einwohner in der Altersgruppe: Bedarf an Hortplätzen: 12 723 (= 84 Prozent). Angebot: 12 927 Plätze zzgl. 95 Integrationsplätze, davon 9 078 (plus 26) Plätze in Horten des Eigenbetriebes und 3 849 (plus 69) Plätze in Horten freier Träger.

Per September 2007 waren 52 Prozent aller Kindertageseinrichtungen Dresdens in Trägerschaft der freien Jugendhilfe. Tagespflegepersonen gibt es (Stand September 2007) 270. Sie betreuen insgesamt 1 184 Kinder. Außerhalb der Bedarfsplanung werden sieben Kitas mit insgesamt 528 Plätzen in privaten Kitas angeboten. Es gibt 43 Horte, davon fünf in freier Trägerschaft. Die meisten nutzen die Räume der jeweiligen Schule. Bereits 44 Grundschulen haben beim Sächsischen Ministerium für Kultur die Förderung zum Ausbau der Ganztagsangebote beantragt.

Durch neue Standorte (Leisniger Straße 70, Paul-Gerhard-Straße 19 und den Hort Pirnaer Landstraße 191) sowie die Sanierungen der Kitas Wachsbleichstraße 22, Industriestraße 6 und Hauptstraße 12a konnten ca. 250 Plätze im Vorschulbereich und weitere 1 000 zusätzliche Hortplätze neu geschaffen werden. Das Angebot der Kindertagespflege wurde im Schuljahr 2006/07 um weitere 216 Plätze ausgebaut.

2008/ 2009 ist geplant, 1 283 neue Betreuungsplätze zu schaffen:

• Strukturveränderung Hopfgartenstraße 9 45 Plätze
• Neubau Radeberger Straße 48 Plätze
• Neubau Forstraße 102 Plätze
• Erweiterung Johann-Meyer-Straße 35 51 Plätze
• Neubau Krippe Johann-Meyer-Straße 60 Plätze
• Neubau Tannenstraße 102 Plätze
• Neubau Wigardstraße 117 Plätze
• Neubau Kötzschenbroder Straße 21/23 84 Plätze
• Ersatz Wurzener Straße mit Erweiterung 51 Plätze
• Neubau Am Kurhaus Bühlau 87 Plätze
• Neubau Winzer Straße 135 Plätze
• Ersatzbau Neukircher Straße 47 Plätze
• Ersatzeinrichtung Nöthnitzer Straße 40 h 67 Plätze
• Erweiterung der Kita Asternweg 1/3 54 Plätze
• Ersatzeinrichtung Wiliamstraße 10 54 Plätze
• Erweiterung der Kita Saalhausener Straße 62 Plätze
• Neubau Wirtschaftsweg 117 Plätze

Die Kindertageseinrichtungen Hetzdorfer Straße 2, Spreewalder Straße 50 und Heinrich-Mann-Straße 32 werden in den nächsten drei Jahren als Auslagerungsobjekte genutzt und stehen mittelfristig zur Disposition. Zusätzlich sind Ausschreibungen für die Regionen Pieschen, Schönfeld/Weißig, Plauen und Cotta zur Erschließung weiterer Kapazitäten geplant.

Jährlich wird der Fachplan zur Förderung von Kindern in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege erarbeitet. Gesetzliche Grundlagen dafür: § 80 SGB VIII, Sächsisches Kindertagesstättengesetz § 8 und Dresdner Planungskonzeption. Der Fachplan ist Teil der gesamten sozialen Infrastruktur- bzw. Jugendhilfeplanung der Landeshauptstadt Dresden. Er ist Planungs- und Steuerungsinstrument und wird ganzjährig aktualisiert und evaluiert. Die finanziellen Auswirkungen werden jährlich im Wirtschaftsplan des Eigenbetriebes ausgewiesen. Der Fachplan richtet sich an die Politik, an Träger und deren Fachkräfte, die mit der Leistungserbringung beauftragt sind. Er richtet sich aber auch an die Familien, welche die Umsetzung kritisch begleiten sollen. Er richtet sich an alle Planungsverantwortlichen, um die Kinder- und Familienfreundlichkeit weiter in den Fokus der Entwicklungsfelder zu rücken.

Im Fachplan werden Grundprinzipien der Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für die Umsetzung in der Stadt Dresden formuliert, die sich aus der aktuellen Bildungsforschung ableiten. Sie basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen z. B. der Pädagogik, der Hirnforschung, der Entwicklungspsychologie sowie der Familienforschung.

Wie in den vergangenen Jahren auch wird der vollständige Fachplan auf der Internetseite des Jugendamtes veröffentlicht. Die Daten liegen zum Download bereit unter www.fachkraefteportal.info/kita.