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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November lädt die Gleichstellungsbeauftragte für Frau und Mann der Landeshauptstadt Dresden zu Veranstaltungen ein.

Am Dienstag, 14. November, 19.00 Uhr hält Hildegard Hellbernd von der TU Berlin den Vortrag „Gewalt gegen Frauen und gesundheitliche Folgen“ im Kulturrathaus, Königstraße 15. Im Frauen- und Mädchengesundheitszentrum „Medea“, Prießnitzstraße 35, können sich Interessierte am Donnerstag und Freitag, 16. und 17. November zum WenDo anmelden, die Gebühr beträgt 30 Euro. WenDo (= Weg der Frauen) ist ein Konzept zur Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, bei dem Mädchen und Frauen eigene Handlungsstrategien reflektieren und erweitern können. In der Unterkirche der Frauenkirche findet am Donnerstag, 23. November, 18.00 Uhr eine ökumenische Andacht statt, bei der sich die Frauen treffen können.

Am Sonnabend, 25. November sind in Dresden Aktionen des Arbeitskreises „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ geplant. Unter dem Thema „Erst vorgestellt, dann nachgestellt – Stalking im Alltag von Frauen“ steht die Podiumsdiskussion in der Reihe „Dresdner Frauengespräche“ am Sonnabend, 25. November um 19.00 Uhr im Plenarsaal des Rathauses. Vor der Diskussion ist der Dokumentarfilm „Gefährlicher Liebeswahn“ zu sehen. Die Veranstaltungen sind kostenfrei.

Auf den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen machen 7500 Postkarten mit zwei unterschiedlichen Motiven – „Erst schenkt er ihr Blumen, jetzt gibt es nur ,Veilchen’“ und „Zurück nach Hause?“ – aufmerksam. Sie werden zum Beispiel in Szenekneipen, Kultur- und Jugendeinrichtungen ausgelegt.

Alle Veranstaltungen sind Kooperationsprojekte des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales, der Landeshauptstadt Dresden – Gleichstellungsbeauftragte für Frau und Mann, der Dresdner Interventions- und Koordinierungsstelle zur Bekämpfung häuslicher Gewalt/Gewalt im sozialen Nahraum – D.I.K., „sowieso“ Kultur Beratung Bildung Frauen für Frauen e. V., Frauen- und Mädchengesundheitszentrum Medea e. V., Landesfrauenrat Sachsen e. V., kfd – Katholische Frauenarbeit und Kirchliche Frauenarbeit der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Geschichte: Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen wird seit 1981 begangen. Historischer Hintergrund ist die Verschleppung und Ermordung der drei Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des damaligen Diktators Trujillo. Beim ersten Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen 1981 in Kolumbien wurde der Todestag der drei Mirabal-Schwestern zum Jahrestag gegen Gewalt an Frauen in ganz Lateinamerika gemacht. Seit 1987 nutzen Menschen in vielen Ländern der Welt den 25. November, um über ihren Kampf gegen Gewalt an Frauen öffentlich zu informieren. 1999 beschloss die Vollversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November als internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen einzuführen.

Gewalt in der Statistik: Nach einer im Jahr 2004 veröffentlichten Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gaben 40 Prozent der befragten Frauen an, schon mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt oder sogar beides seit ihrem 16. Lebensjahr erlebt zu haben. Jedes Jahr kommen in Deutschland 45 000 Frauen und ihre Kinder in eines der 320 kommunalen Frauenhäuser, um Schutz vor ihren gewalttätigen Männern zu suchen. Zwei Millionen Mädchen zwischen 5 und 15 Jahren gelangen jährlich weltweit auf dem kommerziellen Sexmarkt. Nach Schätzungen wird in jeder dritten Partnerschaft Gewalt ausgeübt. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass jährlich rund vier Millionen Frauen in der Bundesrepublik mit körperlicher und sexueller Gewalt konfrontiert werden. Etwa jede fünfte Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben sexuell missbraucht oder vergewaltigt. Frauen erleben die Gewalt zu Hause und in ihrem sozialen Umfeld, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben. Viele Gewalttaten gegen Frauen kommen nicht zur Anzeige, weil sich die Opfer schämen oder die Schuld bei sich suchen.

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