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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2005/02/c_168.php 29.05.2015 00:39:40 Uhr 17.07.2024 08:54:27 Uhr

Ausstellung im Lichthof gibt Einblicke in die Jugendhilfe und Justiz

Jugendhilfliche Angebote konnten gemeinsam mit den Trägern der freien Jugendhilfe auch 2004 erfolgreich fortgeführt und intensiviert werden.
Soziale Trainingskurse, Täter-Opfer-Ausgleiche, Betreuungsweisung oder der Verkehrstrainingskurs konnten durch ein abgestimmtes und leistungsbezogenes Finanzierungsverfahren ohne Mehrkosten und Qualitätseinbußen durchgeführt werden. „Zukünftig“, so der Leiter der Jugendgerichtshilfe Dresden, „wird neben der Hilfeleistung für Intensiv- und Mehrfachtäter, die Jugendhilfe im Strafverfahren weiter ausgebaut und die Präventionsarbeit verstärkt. Besonders wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit dem Strafvollzug und das gemeinsame Ziel, jugendliche Straftäter nach der Haft zu betreuen und wieder in ein festes soziales Umfeld einzubinden.“ Ein erster Baustein dieser Kooperation ist u. a. die Ausstellung.

1 Delinquenz = Straffälligkeit

Die Jugendgerichtshilfe (JGH) und der Jugendstrafvollzug begleiten junge Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind und unterstützen sie auf dem Weg in ein Leben ohne Straftaten. Im Jugendstrafverfahren kommt dabei der Jugendhilfe eine Schlüsselstellung zu. Der überwiegende Teil jugendlicher Verfehlungen und Straftaten kommt nicht in einer strafgerichtlichen Hauptverhandlung zur Anklage, sondern wird — sofern vertretbar und rechtlich möglich — erzieherisch abgestimmt und zusammen mit den am Jugendstrafverfahren beteiligten Professionen, „informell“ erledigt.
Im Vergleich zu 2003 erhöhte sich 2004 die Zahl der Vorgänge, die von der Polizei ermittelt wurden und die über die Staatsanwaltschaft zur Verfahrensbeteiligung der JGH führten, von 5.855 auf 6.052.

Das Thema Jugendkriminalität wird auch in den Schulen behandelt, so dass viele Jugendliche schon vorbereitet in die Ausstellung kommen. Zahlreiche Klassen haben sich für einen Besuch bereits angemeldet. Bei Klassenbesuchen wird um vorherige Anmeldung bei der Jugendgerichthilfe gebeten, unter Telefon 0351/ 4 32 59 17.

Sozialbürgermeister Tobias Kogge eröffnet am Dienstag, 1. März 2005, im Beisein des Präsidenten des Sächsischen Landtages Erich Iltgen und des Vorsitzenden der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen die neue Ausstellung „Jugendhilfe und Justiz - Stationen für junge Straffällige“ im Lichthof des Rathauses.

Während der Ausstellungszeit laden viele interessante Veranstaltungen in den Lichthof des Rathauses ein:
Am 8. März, 16 Uhr informiert der Kunsttherapeut der JVA Zeithain über „Kunsttherapie in der Jugendstrafanstalt“.
Am 10. März, 16 Uhr, wird ein Görlitzer Pastor  zu „Gewalterfahrung im Rechtsstaat und Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten“, u. a. im Beisein von Sozialbürgermeister Tobias Kogge, referieren.
Am 15. März, 16 Uhr diskutieren der Leiter der JVA Zeithain und Gäste über das Thema „Moderner Jugendstrafvollzug“.
Am 17. März, 16 Uhr geht es beim Themenabend des Jugendamtes um „Ambulante Maßnahmen — sozialpädagogische Reaktionen auf Jugenddelinquenz“1.
Am 22. März, 16 Uhr, steht beim zweiten Themenabend des Jugendamtes die „Untersuchungshaft-Vermeidung“ im Vordergrund.
Zum Abschluss am 24. März, 14 Uhr, werden in einer Podiumsdiskussion u.a. Sozialbürgermeister Tobias Kogge und der Jugendamtsleiter Claus Lippmann zum Thema „Jugendhilfe im Strafverfahren“ diskutieren.

Ziel der bis 24. März dauernden Ausstellung und der zahlreichen Veranstaltungen ist es, die Ursachen, Reaktionen und Folgen von Jugendkriminalität, diesbezügliche Entwicklungen und „begegnende“ Hilfs- und Abwehrmöglichkeiten in Dresden darzustellen. Text- und Bilddokumente bieten Einblicke in die Arbeit mit straffällig gewordenen jungen Leuten und stellen Präventionsangebote der Jugendhilfe vor. Gezeigt werden auch einige Skulpturen, die von jungen Straffälligen geschaffen wurden. „Jugendhilfe und Justiz – Stationen für junge Straffällige“ ist ein gemeinsames Projekt der Jugendgerichtshilfe des Dresdner Jugendamtes, der Jugendvollzugsanstalt (JVA) Zeithain (zentraler sächsischer Jugendstrafvollzug) und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr ist geöffnet.

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