Dresdner FEP etabliert Lernlabor für partikelgenaue Industrie­reinigung

Schon kleinste Sandkörner oder Schmutzfilme können mächtige Industrieanlagen zum Stillstand bringen. Um das effektiv verhindern zu können, werden Fachkräfte jetzt im Dresdner Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) mittels neuem Lernlabor geschult. Die hier eingesetzte Pilot-Reinigungsanlage setzt Maßstäbe.
 
Die gründliche Reinigung industrieller Bauteile unterliegt komplexen Anforderungen, die (angehende) Fachkräfte in der Regel vor allem theoretisch erlernen. Das soll sich mit dem Lernlabor für die Industrielle Teilereinigung, kurz LinTR, nun ändern. Dafür haben sich das Fraunhofer IPA, das Fraunhofer IVV Dresden und das Fraunhofer IWS unter Leitung des Fraunhofer FEP zusammengeschlossen. Gefördert durch die Fraunhofer Academy, wurden die Trainingsmöglichkeiten konzipiert und schließlich umgesetzt. Das Programm kann sowohl als dreitägiges Kompaktseminar wie auch als eine berufsbegleitende Qualifizierung wahrgenommen werden.

Vor allem die neue Mehrkammer-Reinigungsanlage für wässrige Ultraschallreinigung setzt Maßstäbe – nicht nur für die Region Dresden, sondern deutschlandweit: Sechs Becken mit je 100 Liter Fassungsvermögen, allesamt individuell steuerbar. Projektleiter Daniel Weile erklärt: „Dadurch können Richtung, Frequenz und Leistung des Ultraschalls und damit auch die Reinigungswirkung in weiten Bereichen variiert werden. Damit kann man die Reinigungsprozesse passgenau auf verschiedenste Verunreinigungen und Bauteile einstellen.“

Das Lernlabor LinTR soll theoretisch erworbene Fähigkeiten praktisch vertiefen und verschiedene Reinigungsverfahren sowie Prüfmethoden zum Einsatz bringen. Ein spezielles Testbauteil etwa enthält unterschiedliche Materialoberflächen wie Metall oder Kunststoff sowie typische Bohrungen, Kanten und Verschraubungen echter Industriebauteile. Teilnehmende der Trainingseinheiten müssen die perfekten Einstellungen zur effektivsten Reinigung gängiger Verschmutzungen ausfindig machen.

Doch nicht nur das Labor selbst – dank modularem Weiterbildungskonzept und kooperierenden Lernorten über die Institute hinweg –, sondern auch der Lernansatz als solcher ist interdisziplinär gedacht: Um gewünschte Qualitätsmerkmale bei den Industriebauteilen zu gewährleisten, müssen Reinigungsschritte in Abstimmung mit allen teilnehmenden Gewerken geplant werden. Deshalb sind die Lernmethoden einer strengen Prozesskettenbetrachtung untergeordnet.

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FEP Pressemitteilung