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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/11/pm_059.php 19.11.2024 16:47:31 Uhr 19.11.2024 19:31:47 Uhr

Erste Umfrageergebnisse zu sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum

Erlebnisse der weiblichen Opfer sind keine Einzelfälle

Welche Erfahrungen machen Dresdnerinnen und Dresdner mit sexueller Gewalt im öffentlichen Raum? Das wollte die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden mit einer anonymen Online-Umfrage im Juni und Juli 2024 herausfinden. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor und allein die hohe Zugriffsrate von über 1.100 Teilnehmenden verdeutlicht, wie wichtig das Thema in Dresden offenbar ist. Viele von ihnen verbanden mit der Umfrage die Hoffnung, dass das Thema ernstgenommen und im öffentlichen Raum sichtbar gemacht wird.

Sexualisierte Gewalt meint dabei sämtliche Handlungen, die ohne Zustimmung beziehungsweise Zustimmungsfähigkeit oder gegen den Willen einer Person im Zusammenhang mit dem Geschlecht oder der Sexualität ausgeübt werden. Die Opfer sind in Dresden überwiegend im Alter von 25 bis 34 Jahren und zu über 80 Prozent weiblich. Von den weiblichen Opfern haben über 70 Prozent im Untersuchungszeitraum von Januar 2023 bis Juni 2024 sexualisierte Gewalt gleich mehrfach erlebt.
Anzügliche Äußerungen, anhaltendes Anstarren, unerwünschte Berührungen/Annäherungen, Hinterherpfeifen (sogenanntes Catcalling) und entwürdigendes Reduzieren auf das Geschlecht sowie die sexuelle Attraktivität geschehen den Aussagen der Betroffenen zufolge vor allem auf öffentlichen Flächen (beispielsweise im Park, auf der Straße, in Fußgängerzonen oder Unterführungen), im ÖPNV, bei einer Großveranstaltung oder in der Gastronomie.

Neben der eigenen Wehrfähigkeit als Reaktion auf übergriffiges Verhalten erhielten die Betroffenen Hilfe und Unterstützung aus der Familie und dem Freundeskreis. Aber auch Beratungsangebote wurden in Anspruch genommen – in erster Linie von psychotherapeutischen Einrichtungen und solchen der Gleichstellungsarbeit, die einschlägige Beratungsleistungen anbieten. Entsprechende Informationen über Hilfsangebote wurden im Internet gesucht oder stammten aus den eigenen sozialen Kreisen und Netzwerken.

Im Jahr 2025 wird die Gleichstellungsbeauftragte anlässlich eines Fachtages die Umfrageergebnisse detailliert vorstellen. Sie führt damit die bereits Ende 2023 begonnene Auseinandersetzung um sexualisierte Gewalt im Kontext von Sportgroßveranstaltungen fort. Im September 2024 wurde in einem zweiten Schritt über die Beratungsstruktur für Betroffene von sexualisierter Gewalt diskutiert. Ganz im Sinne der Wünsche aus der Bevölkerung nach Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit, soll der Fachtag 2025 die Ergebnisse der beiden bisherigen Veranstaltungen im Hinblick auf Information und Prävention konkret untersetzen.

Für weitere Fragen steht das Büro der Gleichstellungsbeauftragten per E-Mail unter gleichstellungsbeauftragte@dresden.de zur Verfügung.