Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/08/pm_091.php 27.08.2024 14:57:02 Uhr 18.09.2024 16:21:07 Uhr

Beirat für Erinnerungskulturen kommt zu zweiter Sitzung zusammen

Zwei gleichberechtigte Sprecher sind bereits gewählt

Am morgigen Mittwoch, 28. August 2024, kommt der Beirat für Erinnerungskulturen der Landeshauptstadt Dresden zu seiner zweiten regulären Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung, die von 15 Uhr bis 17 Uhr im 1. Obergeschoss des Kulturrathauses, Königstraße 15, 01097 Dresden stattfindet, stehen unter anderem der Sachstand bezüglich des Sowjetisches Ehrenmals und die Vorbereitung des Gedenkjahres 2025. Die vollständige Tagesordnung und weitere Informationen zum Beirat für Erinnerungskulturen sind online unter www.dresden.de/erinnerungskulturen zu finden.

Nach der Konstituierung im Februar hat der Beirat in seiner ersten Sitzung am 22. Mai 2024 den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans Vorländer, der für das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) der TU Dresden in dem Gremium sitzt, und die Historikerin Uljana Sieber, Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße (Trägerverein „Erkenntnis durch Erinnerung“ e. V.), als gleichberechtigte Sprecher gewählt. 

„Ich danke Prof. Dr. Hans Vorländer und Uljana Sieber dafür, dass sie den Beirat Erinnerungskulturen zukünftig nach außen vertreten werden und mit ihrer Kompetenz aus Wissenschaft und Gedenkstättenarbeit das Vertrauen des Beirates haben. Ich gratuliere beiden zur Wahl und freue mich auf die Zusammenarbeit. Zeitgemäße Erinnerungskultur ist herausfordernd und kontrovers, umso wichtiger sind sensible Betrachtungsweisen und ein kontextualisierendes Erinnern.“
Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin

Der Beirat für Erinnerungskulturen soll das Gedenken und Erinnern in der Landeshauptstadt Dresden weiterentwickeln, den Stadtrat und die Verwaltung bei erinnerungskulturellen Themen beraten und unterstützen sowie ein vielfältiges Erinnern in einer pluralen demokratischen Gesellschaft befördern.

„Gerade in Zeiten großer politischer Polarisierungen kommt es auf eine respektvolle Verständigung über die historischen Bezüge der Dresdner Stadtgesellschaft an. Vergangenheiten vergehen nicht, sie sind die Netze geteilter, aber auch unterschiedlich gedeuteter Erinnerungen, in denen wir uns bewegen und die uns motivieren, die Zukunft zu gestalten.“

Prof. Dr. Hans Vorländer, Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) der TU Dresden
Für Uljana Sieber ist es die Aufgabe des Beirats, „das vielstimmige Erinnern an die Geschichte unserer Stadt im offenen Diskurs zu gemeinsamer Erinnerung zu verweben. Sie freue sich darauf, „nach ansprechenden Formen der Vermittlung zu suchen und neben den Menschen vor Ort auch unsere europäischen Nachbarn einzubeziehen.“

Weitere Informationen zu den Sprechern: 

Prof. Dr. Hans Vorländer ist Direktor des 2017 gegründeten Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) sowie des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung (ZVD) an der TU Dresden. Von 1993 bis 2020 hatte er den Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte inne. Er wirkt als Berater in verschiedenen Expertenkommissionen, ist u. a. Vorsitzender des Sachverständigenrates Integration und Migration und Mitherausgeber der Zeitschrift für Politikwissenschaft. Zu seinen Arbeitsbereichen zählen Politische Theorie, Konstitutionalismus und Verfassung, Demokratie, Populismus sowie Migration und Integration.
Uljana Sieber ist 1971 in Dresden geboren. Sie studierte Neuere und neueste Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie an der Technischen Universität Dresden. Anschließend arbeitete sie als freie Historikerin u. a. bei der Stiftung Sächsische Gedenkstätten für die Opfer politischer Gewaltherrschaft, bis sie 2011 als Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße berufen wurde. Ihre Themenschwerpunkte sind die Geschichte Russlands, der Sowjetunion und der DDR sowie autoritäre und totalitäre Systeme. Ehrenamtlich engagiert sie sich u. a. als Vorsitzende des Beirates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und als Sprecherin des Netzwerks Kultur Dresden im erinnerungskulturellen Bereich.