Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/08/pm_028.php 09.08.2024 08:19:40 Uhr 21.12.2024 14:49:58 Uhr

Verkehrsversuche für eine innovative und flächensparende Mobilität

Nächste Woche startet der Versuch an der Kesselsdorfer Straße

Die Dresdnerinnen und Dresdner sollen auf ihren Wegen durch die Stadt möglichst sicher, komfortabel und schnell vorwärtskommen. Das gilt unabhängig davon, ob sie mit dem ÖPNV, dem Auto, dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Um dafür die besten Lösungen zu finden, testet die Landeshauptstadt Dresden in der zweiten Jahreshälfte an der Seestraße, dem Flügelweg, der Kesselsdorfer Straße und der Carolabrücke innovative Lösungen. So sollen der Verkehr flächensparsam und effizient organisiert und bestehende Stadträume aufgewertet werden. Mit diesen Verkehrsversuchen lässt sich für einen begrenzten Zeitraum anhand von konkreten Veränderungen in der Verkehrsführung ausprobieren, ob Vorhersagen der Planung in der Realität auch so eintreffen. 

Verkehrsversuch Kesselsdorfer Straße

Am kommenden Montag, 12. August 2024, startet die Stadtverwaltung den Verkehrsversuch zur Neugestaltung der Kesselsdorfer Straße zwischen der Reisewitzer Straße und der Rudolf-Renner-Straße stadtauswärts. Dafür laufen seit Montag, 5. August 2024, bis zum morgigen Freitag, 9. August 2024, vorbereitende Markierungsarbeiten und die Beschilderung wird geändert. Bis einschließlich Sonntag, 6. Oktober 2024, erprobt das Amt für Stadtplanung und Mobilität auf diesem Abschnitt befristet eine geänderte Verkehrsführung. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften hat die Stadtverwaltung hierzu mit einem Beschluss am 11. Januar 2023 beauftragt. 

Der Versuch soll die Funktions- und Leistungsfähigkeit der Verkehrsanlage unter den Bedingungen einer veränderten Verkehrsführung testen und daraus Rückschlüsse auf die zukünftige Gestaltung der Kesselsdorfer Straße ziehen.  Ziel ist es, die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Funktion als Geschäftsstraße zu stärken. Während die Verkehrsführung in Richtung Innenstadt gleich bleibt, wird sie stadtauswärts wie folgt geändert:

  • Auf der stadtauswärtigen Fahrspur wird zwischen der Reisewitzer Straße und der Rudolf-Renner-Straße ein Radfahrstreifen markiert. Der motorisierte Verkehr und die Straßenbahn fahren auf einer gemeinsamen Fahrspur.
  • Die Kesselsdorfer Straße wird zwischen Bünau- und Wernerstraße in stadtauswärtige Fahrtrichtung für den Kfz-Verkehr gesperrt. In dem Abschnitt befindet sich auch die Haltestelle Bünaustraße. Für diese Sperrung als Teil der Planung liegt ein Stadtratsbeschluss von 2018 vor. Diese beschlossene Sperrung wird nun mit erprobt, um realistische Daten bei der Neuaufteilung des Straßenraums stadtauswärts zu gewinnen.
  • Der motorisierte Verkehr umfährt das Gebiet über die Reisewitzer Straße und Wernerstraße, um von dort wieder auf die Kesseldorfer Straße zu gelangen. 

Das Amt für Stadtplanung und Mobilität begleitet den Versuch mit regelmäßigen Verkehrserhebungen:

  • Erfassung der Verkehrsmengen für den motorisierten und den Radverkehr auf der Kesselsdorfer Straße und auf Nebenstraßen im Umfeld
  • Erfassung von Staulängen und Reisezeiten des motorisierten Verkehrs und des ÖPNV
  • Verkehrsbeobachtung hinsichtlich Auffälligkeiten wie beispielsweise Konflikten zwischen Radfahrern und dem motorisierten Verkehr an der Einmündung zur Rudolf-Renner-Straße, Falschparkern oder der Durchfahrt durch den gesperrten Haltestellenbereich.

Das beauftragte Büro wird diese Daten mit früheren Erhebungen vergleichen, um die Auswirkungen der mit dem Verkehrsversuch veränderten Verkehrsführung zu ermitteln. Dazu wurden bereits im Vorfeld umfangreiche Verkehrszählungen und -beobachtungen durchgeführt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften wird im Anschluss entscheiden, ob die Maßnahmen des Verkehrsversuchs künftig in eine dauerhafte Lösung integriert werden.

„Der Stadtrat hat ambitionierte Ziele für die zukünftige Mobilität beschlossen. Dafür müssen wir an manchen Stellen in Dresden neue Wege gehen. Mit Verkehrsversuchen können wir sehen, ob bestimmte Verkehrsführungen, für die Unsicherheiten in Bezug auf den Verkehrsfluss, die Aufenthaltsqualität oder auch Konflikte zwischen Verkehrsteilnehmern bestehen, tatsächlich funktionieren. Verkehrsversuche können helfen, hitzige politische Debatten zu versachlichen und teure Planungsfehler zu vermeiden. Wir freuen uns, wenn es wie am Terrassenufer mit diesem Planungsinstrument gelingt, einen sichereren und attraktiveren Stadtraum zu schaffen.“
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn

Weitere Informationen zur Umgestaltung der Kesselsdorfer Straße: www.dresden.de/kesselsdorfer 

Verkehrsversuche auf der Seestraße und dem Flügelweg

Aktuell laufen bereits zwei Verkehrsversuche im Stadtgebiet: in der Altstadt auf der Seestraße und in Friedrichstadt auf dem Flügelweg. Bei beiden gibt es noch keine gesicherten Ergebnisse aus den begleitende Untersuchungen. Für die Seestraße hat die Landeshauptstadt bislang aber ein sehr positives Feedback bekommen und am Flügelweg lässt sich aus ersten Daten bereits eine Beschleunigung des ÖPNV und eine Verbesserung der Pünktlichkeit erkennen. 

Verkehrsversuch Carolabrücke beginnt in Kürze

Auf der Carolabrücke in Richtung Innenstadt testet die Landeshauptstadt Dresden ab Montag, 2. September 2024, bis Ende des Jahres im Rahmen der Fortschreibung des Dresdner Mobilitätsplans 2035+ in einem Reallabor eine geänderte Radverkehrsführung. Dafür beginnen am Montag, 19. August 2024, die ersten Vorbereitungen. Ziel des Verkehrsversuchs ist es, die Konflikte zwischen Radverkehr, Fußverkehr und Straßenbahn zu minimieren. Stadteinwärts wird der Radverkehr dann über eine der jetzigen Kfz-Spuren geführt und der Autoverkehr wird – wie während der Instandsetzung der Carolabrücke – einspurig über die Carolabrücke geführt.