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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/05/pm_007.php 03.05.2023 15:05:21 Uhr 30.08.2024 22:23:17 Uhr

Ausstellung zur Ostmoderne im Kulturrathaus

Entstehung und Restaurierung eines Wandbildes im Plauener Rathaus

Bis Dienstag, 4. Juli 2023 ist im Kunstfoyer (1. Obergeschoss) des Kulturrathauses, Königstraße 15 die Ausstellung „Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht – ein Kunstwerk der Ostmoderne neu entdeckt“ zu sehen.

Die Wanderausstellung der vogtländischen Stadt Plauen stellt das Schaffen der Dresdner Künstler Karl-Heinz Adler (1927–2018) und Friedrich Kracht (1925–2007) vor und beleuchtet insbesondere die Restaurierung ihres unter Denkmalschutz stehenden gemeinsamen Wandbildes im Plauener Rathaus von der Abnahme der Sandsteinplatten, hinter denen das Kunstwerk jahrelang verborgen war, bis hin zu den aktuellen Restaurierungsarbeiten. Thematisiert wird auch die wechselvolle Geschichte des Neuen Rathauses Plauen seit dessen Wiederaufbau in den 1970er Jahren nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Dabei nimmt die Ausstellung Bezug auf den Umgang und die zunehmende Wertschätzung der Ostmoderne im Kontext von Denkmalschutz und Denkmalpflege. 

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 16 Uhr (außer feiertags und 19. Mai 2023), der Eintritt ist frei.
Angeboten werden auch Führungen für die Seniorenakademie und der öffentliche Vortrag „Dresdner Spuren im Vogtland – die Restaurierung des Wandbildes von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht am Plauener Rathaus“ mit dem Dipl.-Restaurator Torsten Nimoth vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen am Dienstag, 27. Juni 2023, 17 Uhr. 

Hintergrund:

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Plauener Rathaus am Unteren Graben schwer beschädigt. Nach dem Entwurf des Ateliers INSTAV, v. d. s. Praha, závod Karlovy Vary, realisierte das VE Wohnungsbaukombinat „Wilhelm Pieck“ Karl-Marx-Stadt in den 1970er Jahren den Neubau zwischen den erhalten gebliebenen Längsflügeln in der Herren- und Marktstraße. Das Stahlskelettbauwerk mit schräg gestellter Glasfassade über mehrere Geschosse ist ein moderner, zeittypischer Bau, der aufgrund seiner Gestaltung Akzente setzt und entsprechend den ökonomischen Möglichkeiten der Zeit in äußerst qualitativer Weise errichtet wurde. Ein besonderer Blickfang war ab 1976 eine farbige Wandgestaltung der Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht. Die Dresdner Künstler gestalteten die Wandflächen im Eingangsbereich mit einem Gemisch aus Granulat und Sichtbetonkleber in abstrakt-geometrischer Formensprache. Unterschiedliche Körnung und Struktur des verwendeten Materials und die Farbenvielfalt gaben dem Kunstwerk Plastizität und Strahlkraft. Die Gründe, die zur Verkleidung des Flächenkunstwerkes im Jahr 1987 führten, liegen weitestgehend im Dunkeln. Die Wandgestaltung geriet im Laufe der Jahrzehnte in Vergessenheit. Erst bei Untersuchungen 2017 wurde das Kunstwerk wiederentdeckt.

Weitere Informationen:

https://www.dresden.de/de/kultur/denkmalschutz/veranstaltungen/ein-kunstwerk-der-ostmoderne-neu-entdeckt.php