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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/10/pm_016.php 13.10.2021 14:00:47 Uhr 14.09.2024 07:21:21 Uhr

Dresden will sich als Europas führender Hochtechnologie-Standort behaupten

Dresdens Wirtschaft wächst – zu diesem Schluss kommt Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, bei der Vorstellung einer 12-Monats-Bilanz am heutigen Dienstag, 5. Oktober 2021: „Corona hat Branchen wie das Gastgewerbe, den Handel und die Kultur schwer erschüttert und fordert uns massiv heraus. Gleichzeitig erleben wir insbesondere im Hochtechnologiebereich eine absolute Boom-Situation, die enorme Wachstumsperspektiven für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden eröffnet.“

Hochtechnologiestandort brummt

Die vergangenen Monate waren geprägt von einer Reihe namhafter Investitionsentscheidungen für den Standort Dresden, so etwa von Vodafone, Jenoptik und Amazon Web Services. Hinzu kommen zahlreiche erfolgreiche Finanzierungsrunden für Startups in Hochtechnologiebereichen, etwa in der Biotechnologie und Robotik. Die Eröffnung des hochmodernen Chipwerkes von Bosch – sechs Monate vor dem Plan – hat die Aufmerksamkeit weltweit agierender Hightech-Unternehmen auf den Mikroelektronik-Standort Dresden gelenkt. „Der weltweite Chipmangel ist auch eine Chance für unseren Standort. Wir wollen die nächsten Akteure nach Dresden holen und das Silicon Saxony weiter ausbauen. Wir brauchen dafür eine zügige Regierungsbildung und Klarheit für die Investoren“, fordert Franke und fügt hinzu: „Wir wollen uns als Europas führender Hochtechnologiestandort behaupten“. Die Wirtschaftsförderung ist intensiv eingebunden in die infrastrukturelle Ertüchtigung des Dresdner Nordens und treibt die hinreichende Versorgung mit Strom, Wasser, Gas sowie ÖPNV voran.

Als deutlichen Wachstumsindikator sieht Franke die ungebrochen hohe Flächennachfrage: 114 Unternehmen erhielten in den vergangenen zwölf Monaten 170 Flächenangebote der Wirtschaftsförderung. Unterm Strich wurde 45 Neuansiedlungen und Erweiterungsprojekte begleitet, u. a. wurden 13 Hallen gebaut. „Es wird sich weiter ganz bewusst für Dresden entschieden. Unser gut vernetztes Ökosystem mit seiner wissenschaftlichen Exzellenz und den top ausgebildeten Fachkräften zieht insbesondere Unternehmen der künftigen Trend- und Wachstumsmärkte an“, so Franke. Sowohl die Gewerbegebiete als auch die Technologie- und Gründerzentren werden kontinuierlich weiterentwickelt. Rund vier Hektar werden in den Gewerbegebieten bis Jahresende verkauft werden, ähnlich hoch ist die Prognose für 2022. Bei den Immobilien sind durch das Nanocenter, die Universellen Werke und den Gewerbehof Freiberger Straße zuletzt 15.000 Quadratmeter Fläche hinzugekommen – die Auslastung liegt trotzdem bereits bei 98 Prozent.

Lockdown hat Spuren hinterlassen

Die von vielen erwartete Pleitewelle nach dem Auslaufen des Insolvenzaussetzungsgesetzes am 30. April 2021 ist in Dresden bislang ausgeblieben. Das gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus, so Franke. Gleichwohl belastete die weitgehende Einschränkung des öffentlichen Lebens während der zweiten und dritten Corona-Welle die wirtschaftliche Entwicklung in der sächsischen Landeshauptstadt. Zuletzt bilanzierte die Dresden Marketing GmbH Übernachtungsrückgänge von Minus 40 Prozent im ersten Halbjahr. Die vor Corona positive Dynamik bei der Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat sich folglich nicht fortsetzen können. Entstanden zwischen 2014 und 2019 noch rund 30.000 neue Jobs in Dresden, stagniert die Zahl während der Pandemie bei rund 270.000. Insbesondere in den Bereichen Verkehr und Lagerwirtschaft, Gastgewerbe und Zeitarbeit fielen Jobs weg, die nicht vollständig durch die Zuwächse etwa im Bereich Gesundheit oder dem verarbeitenden Gewerbe kompensiert werden konnten. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich zuletzt auf 5,8 Prozent und gibt wieder Hoffnung auf eine Trendwende (Stichtag 30. September 2021; Vergleich 30. September 2020: 6,5 Prozent). Nach wie vor sichtbar für jedermann ist der Leerstand im Innenstadthandel, den der City Management e. V. jüngst auf rund 22.000 Quadratmeter und damit rund 10 Prozent der Ladenflächen bezifferte.

Wirtschaftsförderung mildert Auswirkungen der Pandemie

Nachdem während er ersten Pandemiewelle 2020 die städtischen Soforthilfen für Kleinstunternehmen, Selbstständige und Freiberufler in Höhe von zehn Millionen Euro im Vordergrund der Unterstützung standen, lag der Fokus in den vergangenen zwölf Monaten auf Maßnahmen zur Senkung des Pandemiegeschehens und zur Bewältigung des Lockdowns. Die Digitalisierung der Kontaktnachverfolgung wurde vorangetrieben ebenso wie Teststrategien und später Impfungen in Unternehmen. Das Engagement für Modellprojekte war durch die sogenannte Bundesnotbremse hingegen ohne Wirkung. Die besonders hart getroffene Kultur- und Kreativwirtschaft wird neben der etablierten Kreativraumförderung nun auch mit der neuen Förderrichtlinie „Unternehmen helfen Unternehmen“ unterstützt. 100.000 Euro werden dafür eingesetzt, Kreative und betroffene Kleinunternehmen gewinnbringend zusammenzuführen. Begleitet werden zudem Maßnahmen wie die Kulturschaufenster, die Künstlern Einkommen verschaffen und gleichzeitig zur Innenstadtbelebung beitragen. Dieser Aufgabe widmet sich auch eine erweiterte Kooperation mit dem City Management, die ebenfalls mit 100.000 Euro mehr Handlungsfähigkeit erlangen sollen. Neben einer bereits umgesetzten Werbekampagne steht für dieses Jahr auch noch ein zweites Late Night Shopping auf dem Plan.

Weiterentwicklung der kommunalen Märkte

Als konkreten Hebel zur Innenstadtvitalisierung begreift das Amt für Wirtschaftsförderung die Weiterentwicklung der von ihm verantworteten Märkte. Die elf Wochenmärkte der Stadt konnten während der Pandemie offengehalten werden und wurden mit der eigenen Kampagne „maximal lokal“ intensiv beworben. Nach der Eröffnung des Wochenmarktes am Wasaplatz im April 2020 konnte im April dieses Jahres ein weiterer Markt am neugestalteten Bönischplatz seinen Betrieb aufnehmen. Während der Frühjahrsmarkt 2021 auf dem Altmarkt noch abgesagt werden musste, konnte Anfang September der Herbstmarkt als erster Spezialmarkt in diesem Jahr eröffnet werden. Drei gut frequentierte Wochen auf dem bunt geschmückten Altmarkt endeten am Stadtfestwochenende mit einer Mini-Ausgabe des Dixielands – eine Kooperation, von der alle Seiten maßgeblich profitierten.

Ausblick Striezelmarkt

Die positiven Erfahrungen steigern die Vorfreude auf den Striezelmarkt: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr wieder einen Striezelmarkt haben, wie ihn sich die Besucherinnen und Besucher wünschen – mit weihnachtlichem Markttreiben, mit Glühwein und Kulturprogramm“, so Franke. Die Planungen laufen auf Hochtouren, damit der Striezelmarkt früher als bisher am Montag, 22. November 2021, beginnen kann.