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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/07/pm_001.php 16.07.2021 15:38:33 Uhr 20.10.2024 01:21:24 Uhr

Rote Linie gegen Diskriminierung gezogen!

Seit heute gibt es ein Antidiskriminierungsbüro in der Friedrichstadt

Seit heute (1. Juli 2021) gibt es in Dresden eine neue Adresse gegen Diskriminierung: Im Beisein von Dr. Gesine Märtens, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, und Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen, wurde das Antidiskriminierungsbüro an der Seminarstraße 2 im Stadtteil Friedrichstadt eingeweiht.
Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann: „Diskriminierung gegen vermeintlich ,andere‘ Menschen ist ein großes Problem – auch in Dresden. Vor allem in sozialen Netzwerken werden fremdenfeindliche und rassistische Einstellungen häufig ungefiltert geteilt. Ausgrenzung, Hass und Hetze greifen nicht nur die betroffenen Personen an, sie verderben auch das gesellschaftliche Klima und richten damit großen Schaden an. Deshalb bin ich dankbar, dass es das Antidiskriminierungsbüro in unserer Stadt gibt. Es signalisiert den Betroffenen und denen, die diskriminieren, unmissverständlich, dass es eine rote Linie gibt. Die Botschaft lautet: Stopp! Diskriminierung hat hier nichts verloren!“

Antidiskriminierungsberater Gregor Gondecki berichtet: „Diskriminierung verletzt Menschen, grenzt sie aus. Sie kann konkrete, negative Auswirkungen auf Lebenswege, Biografien, das eigene Selbstbild haben. Wir unterstützen Menschen, die Diskriminierung erleben, dabei, sich gegen Diskriminierung zur Wehr zu setzen. Unser Ziel ist es, dass sie bestärkt aus der Beratung herausgehen.“

Und seine Kollegin, Anyela Urrego, ergänzt: „Menschen aus Dresden und den angrenzenden Landkreisen finden bei uns einen geschützten Raum. Wir besprechen mit ihnen mögliche Schritte und unternehmen nichts ohne ihr Einverständnis. Auf Wunsch können wir zu einer Beratung auch Sprachmittlerinnen und Sprachmittler oder dolmetschende Personen für Deutsche Gebärdensprache hinzuziehen.“

Das Antidiskriminierungsbüro (ADB) Sachsen

ist eine zentrale Anlaufstelle im Freistaat Sachsen für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. Sie erhalten im ADB unabhängige und vertrauliche Beratung und Unterstützung. Die Beraterinnen und Berater helfen Menschen bei der Durchsetzung ihrer Interessen zum Schutz vor konkreten Benachteiligungen wegen rassistischer oder ethnischer Zuschreibungen, aufgrund des Geschlechts (umfasst auch Trans- und Interpersonen), der sexuellen Identität, einer Behinderung, des Lebensalters sowie der Religion oder Weltanschauung (umfasst auch Nichtzugehörigkeit zu einer Religion oder Weltanschauung). Das ADB arbeitet nach den Antidiskriminierungsrichtlinien der Europäischen Union und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vom 18. August 2006. Ein besonderes Anliegen des ADB ist es, potenziell oder konkret von Diskriminierung Betroffene über ihre Rechte aufzuklären, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Fachkräfte über die bestehenden Möglichkeiten zu informieren, gegen Diskriminierung vorzugehen, sowie langfristig das Bewusstsein für (Anti-)Diskriminierung in der Alltagskultur zu etablieren. Auch Behörden, Arbeitgeber, Vermieter und andere Einrichtungen profitieren von den Informations- und Schulungsangeboten des ADB. Das Dresdner Büro ist barrierefrei zugänglich und hat auch ein barrierefreies WC. Außerhalb von Dresden unterhält das ADB Regionalstellen in Chemnitz und Leipzig.

Hintergrund

Diskriminierung bezeichnet Formen von Benachteiligung, Abwertung, Stigmatisierung oder Ausschluss aufgrund eines schützenswerten Merkmals. Entscheidend für eine Benachteiligung ist das Ergebnis, nicht das Motiv. Das bedeutet: Es kommt nicht darauf an, ob Menschen aus Absicht, Gedankenlosigkeit oder durch Anwendung einer allgemeinen Verwaltungspraxis diskriminiert wird.
Weitere Informationen: https://www.adb-sachsen.de/de