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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/06/pm_032.php 14.06.2021 08:36:56 Uhr 21.11.2024 10:28:42 Uhr

Zukunftsstrategie für die Dresdner Innenstadt

Fachbeirat Innenstadt soll Post-Corona-Strategie erarbeiten

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Dresdner Innenstadt werden sichtbar. Das städtische Leben kehrt langsam wieder zurück und leere Schaufenster fallen auf, wo bisher Geschäfte für ein urbanes Treiben gesorgt haben. Baubürgermeister Stephan Kühn: „Die Pandemie wirkt für Handel und Gewerbe als Katalysator und verstärkt zusätzlich den bestehenden Konkurrenzdruck durch den Onlinehandel. Die wirtschaftlichen Verwerfungen sind noch nicht genau absehbar, von Geschäftsaufgaben und Insolvenzen im Einzelhandel müssen wir aber ausgehen.“

Mit einem Fachbeirat Innenstadt soll eine Post-Corona-Strategie für die Dresdner Innenstadt erarbeitet werden. Kühn: „Ziel ist, die Rahmenbedingungen für Handel und Gewerbe nachhaltig zu verbessern sowie mittel- und langfristig tragfähige Strukturen eines funktionsgemischten Zentrums zu sichern. Insbesondere sollen Maßnahmen identifiziert werden, die zu einer Erhöhung der Besucherfrequenz und Aufenthaltsqualität führen. Wir laden Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen aus dem Bereichen Handel, Gewerbe, Gastronomie, Hotellerie, Marketing, Tourismus, Kultur ein, mit ihrer Expertise zusammen mit der Stadt die Situation zu analysieren und Lösungsansätze zu definieren“. In angepasster Form können die Ergebnisse auch auf Stadtteil- Ortsteilzentrum angewandt werden.

Eine ebenfalls neu einzusetzende ämterübergreifende Task Force unter Leitung des Beigeordneten für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften wird eng mit dem Fachbeirat zusammenarbeiten und dessen Impulse aufgreifen.

Corinne Miseer, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH und Mitglied der Task Force: „Der Tourismus ist besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Es ist gut und wichtig, gerade jetzt die Weichen für eine nachhaltige Gestaltung der Innenstadt zu stellen, die langfristig die Bedürfnisse der Einwohner ebenso berücksichtigt wie die unserer Besucher. Eine pulsierende und attraktive Stadt trägt maßgeblich zur Attraktivität des Tourismus- und Kongressstandortes bei und ist zugleich wichtiger Lebensraum für die Einwohner. Die Stärkung der Lebensqualität ist zudem ein entscheidendes Kriterium im Standortmarketing, speziell für die erfolgreiche Einwerbung von neuen Fach- und Arbeitskräften.“

Friederike Wachtel, Geschäftsführerin City Management Dresden e. V. und Mitglied im Fachbeirat:„Die Auswirkungen der Corona-Krise sind für den innerstädtischen Einzelhandel enorm. Es ist begrüßenswert und wichtig, dass die Stadt mit Einzelhändlern und zahlreichen weiteren Innenstadtakteuren in den Dialog treten wird und so die Impulse aus erster Hand erhält. Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell unsere pulsierende Innenstadt zu einem toten Raum werden kann. Die Bemühungen zur Wiederbelebung der Innenstadt mit all ihren Facetten Shopping, Kultur, Sport, Erholung und Genuss, sehe ich daher als essenzielle Aufgabe. Der City Management Dresden e. V. nimmt dabei seinen wesentlichsten Vereinszweck ernst.“

Die Herausforderungen für die Innenstadt beschränken sich nicht auf die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie für Handel und Gewerbe. Im Sinne des Memorandums Urbane Resilienz soll die Innenstadt im Hinblick auf vielfältige Aspekte zukunftssicher gestaltet werden. Die Neue Leipzig-Charta für die Stadtentwicklung benennt Klimawandel, sozialen Zusammenhalt und Digitalisierung als zentrale Problemstellungen. Die Innenstadt als funktionsgemischtes Zentrum zu erhalten, ist Ziel einer gemeinwohlorientierten, integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung.

Handlungsleitend sind die drei Dimensionen der Neuen Leipzig-Charta: Die gerechte Stadt (bezahlbarer Wohnraum, soziale Infrastruktur, Smart City u. a.), die grüne Stadt (grüne Infrastruktur, Baukultur, Stadt der kurzen Wege) und die produktive Stadt (Handel der Zukunft, Zwischen- und Umnutzung, neue Arbeitswelten).

Die Dresdnerinnen und Dresdner sollen im Rahmen einer Bürgerbeteiligung einbezogen werden.