Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/luft/Allgemeine-Luftbelastung.php 15.04.2024 15:03:20 Uhr 21.11.2024 11:38:17 Uhr |
Luftbelastung allgemein
Seit 1990 ist die Belastung durch Luftschadstoffe stark gesunken. In Bezug auf die aktuellen Grenzwerte bereitet noch Stickstoffdioxid NO2 Probleme.
Schwefeldioxid
Stand 2018: Bis 1993 war Schwefeldioxid ein echter Problemstoff, der für Smogereignisse in Dresden verantwortlich war. Inzwischen werden sehr niedrige Werte gemessen. Grenzwerte werden weit unterschritten.
Benzol
Stand 2018: Bei Benzol haben sich niedrige Werte eingestellt. Der Grenzwert von 5 µg/m³, der ab 2010 gilt, wird deutlich unterschritten. Eine weitere Absenkung ist trotzdem wichtig, da Benzol ein krebsauslösender Stoff ist. Für diesen kann keine Konzentrationsschwelle angegeben werden, ab der keine Gesundheitsgefahren mehr zu befürchten sind.
Feinstaub (PM10)
Stand 2018: Bei PM10 gibt es keine Probleme mit der Einhaltung des Jahresmittelwertes (Grenzwert = 40 µg/m³). Auch der Grenzwert die Tagesmittelwerte (der Tagesmittelwert von 50 μg/m³ darf nur 35 mal im Jahr überschritten werden) wird seit 2015 an den Messstellen eingehalten. Ab einem Jahresmittelwert von 30 μg/m³ sind mehr als 35 Überschreitungen des Tagesmittelwertes zu erwarten.
Inzwischen sind auch viele Dieselfahrzeuge mit Partikelfiltern ausgestattet, so dass sich auch hier die Situation entspannt hat. Die Situation bei Feinstaub wird aber weiterhin zu etwa 50 Prozent von Ferneinträgen bestimmt, die stark mit der Wetterlage zusammenhängen. Feuchtes Wetter mit westlichen Winden führt in der Regel zu niedrigen Belastungen. Sehr trockenes Wetter, Inversionswetterlagen und stabile Hochdruckwetterlagen mit südöstlichen Anströmungen können zu hohen Belastungen führen.
Anzahl der Tage mit Tagesmittelwerten > 50 µg/m³ |
Messstation Dresden Bergstraße |
Messstation Dresden Nord |
Messstation Dresden Winckelmannstraße |
2005 | 42 | 52 | - |
2006 | 49 | 67 | - |
2007 | 27 | 17 | - |
2008 | 21 | 35 | - |
2009 | 42 | 40 | 21 |
2010 | 40 | 37 | 18 |
2011 | 46 | 42 | 29 |
2012 | 22 | 21 | 13 |
2013 | 34 | 27 | 14 |
2014 | 36 | 27 | 14 |
2015 | 21 | 17 | 13 |
2016 | 10 | 6 | 2 |
2017 | 19 | 18 | 16 |
2018 | 12 | 8 | 7 |
An der Winkelmannstraße wurde erst seit 2009 gemessen.
Stickstoffdioxid
Stand 2018: Stickstoffdioxid NO2 ist einer der problematischen Stoffe in der Stadt. Der Grenzwert für das Jahresmittel beträgt 40 µg/m³. Er ist seit 2010 verbindlich. Am Bahnhof Neustadt wird dieser Wert seit 2007 unterschritten. An der Messstelle Bergstraße wird der Grenzwert seit 2017 gerade eingehalten.
Zwei Dinge bereiten der Luftreinhaltung Probleme:
- Der Dieselanteil der in der Stadt privat zugelassenen Fahrzeuge steigt weiter an. Da Dieselfahrzeuge immer noch mehr Stickoxide ausstoßen als Benzinfahrzeuge, ist das für die Luftreinhaltung nicht günstig.
- Vor allem Dieselfahrzeuge stoßen im realen Verkehr wesentlich mehr Schadstoffe aus, als sie gemäß ihrer jeweiligen Euronorm dürfen. Das Problem besteht bei modernen Euro-6-Fahrzeugen zum Teil auch weiter.
Beide Probleme zusammen sorgen dafür, dass die Fortschritte bei den NO2-Konzentrationen gering ausfallen.
NO2-Jahresmittelwert in µg/m³ |
Messstation Dresden Bergstraße |
Messstation Dresden Nord |
Messstation Dresden Winckelmannstraße |
2010 | 50 | 39 | 23 |
2011 | 50 | 39 | 24 |
2012 | 48 | 36 | 20 |
2013 | 47 | 34 | 20 |
2014 | 53 | 32 | 18 |
2015 | 49 | 32 | 19 |
2016 | 45 | 31 | 19 |
2017 | 40 | 30 | 18 |
2018 | 40 | 39 | 19 |
Ozon
Stand 2018: Die Ozonbelastung ist im Stadtzentrum relativ niedrig und nimmt nach außen hin zu. Das ist aber nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die Schadstoffbelastung im Stadtzentrum höher ist als im Umland. Hier stehen für die Rückbildung von Ozon "genügend" Schadstoffe bereit, was in den Außenbereichen nicht mehr so der Fall ist. Quelle für die Vorläufersubstanzen ist auch hier in großem Maße der Straßenverkehr. Dort, wo die meisten Vorläufersubstanzen produziert werden, treten die geringsten O3-Konzentrationen auf. Die relativ niedrigen Werte innerhalb der Stadt sind also kein Verdienst der Luftreinhalteplanung. Insgesamt steigen die O3-Konzentrationen weiter langsam an.