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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/08/pm_073.php 22.08.2024 07:23:10 Uhr 22.08.2024 11:50:34 Uhr

Stresstest bestanden – Keine großen Schäden an Dresdner Gewässern nach Starkregen

Investitionen in Hochwasserschutz zahlen sich aus

Die enormen Regenmengen am vergangenen Sonntag, 18. August 2024, in Dresden haben keine größeren Schäden an den Gewässern angerichtet. 

„Das Starkregenereignis am 18. August hat gezeigt, dass sich die enormen Investitionen in die kommunale Gewässerinfrastruktur seit den Hochwassern 2002 und 2013 gelohnt haben.“

René Herold, Leiter des Dresdner Umweltamtes

Überschwemmungen aus den kommunalen Bächen gab es nur lokal, zum Beispiel am Prohliser Landgraben und am Kaitzbach. 

Der Großteil der Schäden entstand durch vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, in die das Wasser direkt über undichte Gebäudeöffnungen und -wände oder aufgrund von fehlenden Rückstausicherungen eingedrungen ist. Ein großer Teil des Regens floss von den Grundstücken auf die Plätze und Straßen. Die Überlastung des Kanalnetzes, das für solche großen Regenmengen gar nicht ausgebaut werden kann, führte vielerorts zu überfluteten Unterführungen. So an den S-Bahnhaltepunkten Zschachwitz, Niedersedlitz und Dobritz. Auch der Tunnel am Wiener Platz stand unter Wasser.

Problematisch waren die massiven Geschiebe-, Schlamm- und Treibgutmengen bis hin zu ganzen Bäumen, die in die Gewässer geschwemmt wurden. An den Elbhangbächen Friedrichsgrundbach und Helfenberger Bach gab es dazu noch massive Geröll- und Geschiebeabgänge aus den Talflanken, die Straßen und Bäche zuschütteten. Überschwemmt wurden unter anderem auch der Schlosspark Pillnitz und der Große Garten. Die Schienen der Parkeisenbahn sind teilweise zerstört. Auch der Sportplatz in Seidnitz wurde überflutet.

Maltengraben zeigt, was Hochwasserschutz bewirken kann

Selbst wenn die enormen Regenmengen am vergangenen Wochenende keine größeren Schäden an den Dresdner Gewässern angerichtet haben, darf man jetzt nicht nachlässig werden.

„Das Starkregenereignis zeigt uns, dass auch in Zeiten knapper Kassen weiter in die Verbesserung der Gewässerinfrastruktur und vor allem auch in die Unterhaltung der erreichten Ausbauzustände, also in deren Pflege, investiert werden muss. So können Schäden vermindert oder gar vermieden werden, die durch vermehrte Starkregenereignisse – die künftig durch den Klimawandel erwartet werden – entstehen. Eine beispielhafte Erfolgsgeschichte ist der Ausbau des Maltengrabens im Dresdner Osten. Seit wir 2006 das Hochwasserrückhaltebecken gebaut und zwischen 2015 und 2018 auch noch das Gewässer wieder in seine natürliche Tieflage legen und renaturieren konnten, sind keine Hochwasserprobleme mehr aufgetreten.“ 

René Herold, Leiter des Dresdner Umweltamtes

Der Ausbau hatte insgesamt drei Millionen Euro gekostet. Der Maltengraben verlief früher künstlich auf einem Hochdamm. Der Damm aus Erdstoff war über 100 Jahre alt, marode und deshalb bei Hochwasser sehr störanfällig. Überflutungen breiteten sich früher weit aus und es gab keine Entwässerungsmöglichkeit der Flächen.

Eigenvorsorge wird immer wichtiger

Der Regen vom Sonntag zeigt aber vor allem auch, wie enorm wichtig die Eigenvorsorge ist. Ein großer Teil der Schäden ist durch den Regen direkt auf den Grundstücken entstanden. Dresdnerinnen und Dresdner sollten prüfen, ob ihr Haus und Grundstück für solche Starkregenereignisse gerüstet ist. Zum Beispiel sind funktionierende Rückstausicherungen in so einer Situation essentiell. Helfen soll dabei das Beratungsangebot von Umweltamt und Stadtentwässerung Dresden zum klimaangepassten Bauen und Sanieren. Noch bis Ende 2024 kann man sich für kostenfreie Beratungen anmelden: www.dresden.de/inklibau

Aufruf zur Meldung von Schäden

Dresdnerinnen und Dresdner können zudem beim Aufbau der Wissenbasis zu solchen Extremereignissen helfen, wenn sie unter www.dresden.de/umfrage-starkregen ihre durch den Starkregen ausgelösten Schäden anonym melden. Dazu braucht es nur wenige Minuten.