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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/07/pm_037.php 18.07.2024 11:52:37 Uhr 18.07.2024 14:18:21 Uhr

Dresdner Gedenken für die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944

Vor 80 Jahren scheiterte das Attentat auf Adolf Hitler

Am Sonnabend, 20. Juli 1924, jährt sich zum 80. Mal das Attentat auf Adolf Hitler, mit dem die Widerstandskämpfer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg 1944 scheiterten und wofür sie mit ihrem Leben bezahlten. Aus diesem Anlass wehen am Sonnabend vor dem Neuen Rathaus, sowohl am Dr.-Külz-Ring 19 als auch an der Goldenen Pforte Rathausplatz 1, die Deutschland- und Dresden-Flaggen.

„Auch nach 80 Jahren gilt es, das vielfältige Engagement unterschiedlicher Widerstandskämpfer zu würdigen, die sich gegen die Diktatur des Nationalsozialismus gestellt haben. Das Erinnern an den Widerstand gegenüber dem NS-Regime, dem unzählige Menschen aus politischen, religiösen und faschistischen Motiven zum Opfer fielen, sowie an die Schicksale der Attentatsbeteiligten gehört zur bleibenden Verantwortung einer lebendigen Erinnerungskultur in der Landeshauptstadt Dresden.“
Annekatrin Klepsch, Kulturbürgermeisterin

Gedenkveranstaltung auf dem Nordfriedhof

Vertreter der Bundeswehr, des Freistaates Sachsen und Landeshauptstadt Dresden gedenken ebenfalls am Sonnabend, 20. Juli 2024, 10.30 Uhr, auf dem Nordfriedhof, Kannenhenkelweg 1, der mutigen Taten der Akteure des Widerstands von 1944. Auf der städtischen Anlage befinden sich die Grab- bzw. Gedenkstätten der Generale Friedrich Olbricht und Hans Oster. Folgender Ablauf ist geplant: Der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen Oberst Michael H. Popielas begrüßt die Anwesenden. Anschließend sprechen Ministerpräsident Michael Kretschmer eine Gedenkrede und der Militärdekan des Evangelischen Militärpfarramtes Dresden, Klaus Kaiser, Worte des Gebets. Es folgen Kranzniederlegungen, Schweigeminute und Musik. Für die Landeshauptstadt Dresden nimmt in Vertretung des Oberbürgermeisters die Zweite Bürgermeisterin Eva Jähnigen teil und wird einen Kranz ablegen. 

„Gerade jetzt müssen wir uns wieder mit den von Autokratien ausgehenden Gefahren auseinandersetzen und diese mit einem breiten Bündnis unserer Demokratie abwehren. Das Erinnern an die Motive, das Handeln und den persönlichen Mut der Akteure des Widerstandes um den 20. Juli 1944 ist ein wichtiger Beitrag dazu.“

Eva Jähnigen, Zweite Bürgermeisterin

Obwohl das Attentat auf Hitler im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ und der geplante Staatsstreich „Operation Walküre“ letztlich scheiterten, stehen in der heutigen Betrachtung und Würdigung die damaligen Ziele im Focus – die Wiederherstellung eines Rechtsstaates und die Beendigung des Krieges. 
In Dresden wurde im ersten Jahr nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Straße zwischen der Radeberger Straße und der Radeburger Straße in Stauffenbergallee umbenannt und erinnert seitdem an das historische Ereignis. Zudem trägt die Dresdner Kaserne der Bundeswehr auf der Marienallee seit 2013 den Namen Stauffenbergs. Ebenso erinnern in der Dresdner Albertstadt der Olbrichtplatz und die Hans-Oster-Straße an den NS-Widerstand. 

Historischer Hintergrund 

Am 20. Juli 1944 hatte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Sprengstoff-Attentat auf Adolf Hitler im militärischen Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht in Ostpreußen verübt. Doch der Diktator überlebte dies und Stauffenberg sowie weitere Personen wurden noch in derselben Nacht im Hof des Berliner Bendlerblocks erschossen. Nach dem lange vorbereiteten und dann gescheiterten Umsturzversuch wurden die am Attentat Beteiligten und zahllose Mitverschwörer aus Militär, Staatsapparat, Kirche und Gesellschaft zum Tode verurteilt, hingerichtet und verfolgt. Insgesamt waren mehrere hundert Menschen betroffen und es gab drastische Auswirkungen auf die Familien der Beteiligten.