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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/09/pm_070.php 15.09.2023 14:12:04 Uhr 27.08.2024 08:12:46 Uhr

Sächsische Landesarbeitsgemeinschaft (sLAG) feiert 5. Geburtstag

Geschichtspolitisches Netzwerk zu lokaler, regionaler und überregionaler NS-Geschichte 

Grafisches Motiv zum Jubiläum

Vor fünf Jahren gründete sich die sLAG, die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Als Selbstorganisation von Gedenkstätten, Vereinen, Initiativen und engagierten Einzelpersonen bildet die sLAG ein geschichtspolitisches Netzwerk, deren Mitglieder mit unterschiedlichen Zugängen und thematischen Schwerpunkten zur lokalen, regionalen und überregionalen NS-Geschichte arbeiten.  Erste Ideen für ein Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren der politisch-historisch Bildungs- und Erinnerungsarbeit in Sachsen gehen auf die seit 2014 durchgeführten Erinnerungspolitischen Fachtage an der Evangelischen Hochschule Dresden zurück. Hier offenbarten sich Wunsch und Notwendigkeit von Vernetzung und politischer Interessenvertretung der häufig ehrenamtlich Aktiven.
Das fünfjährige Bestehen der sLAG wird am Sonnabend, 16. September 2023 mit einem Empfang in Dresden gefeiert. Während des Empfangs werden Mitglieder, Kooperationspartnerinnen und -partner sowie Förderer mit kurzen Statements auf das Engagement des Netzwerkes blicken. Es sprechen: Annekatrin Klepsch (Bürger-meisterin für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden), Markus Franke (Leiter der Abteilung Kunst, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus), Uwe Hirschfeld (sLAG-Förderverein), Claudia Maicher (MdL, BÜNDNISGRÜNE), Doritta Kolb-Unglaub (colorido e. V., Plauen, sLAG-Mitglied) und Markus Pieper (Geschäftsführer, Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft). 
Die in Leipzig ansässige Fachstelle des Netzwerks für NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung bietet überdies inhaltliche und methodische Fortbildungen an, berät beim Aufbau von Strukturen, begleitet sachsenweit erinnerungskulturelle Prozesse und bringt sich bundesweit in Diskurse der politisch-historischen Bildung ein, unter anderem durch die Vertretung in verschiedenen Gremien wie dem Verband der Gedenkstätten in Deutschland sowie die Organisation von Vorträgen und Symposien. Ihr neunter Erinnerungspolitischer Fachtag findet am 18. November 2023 unter dem Titel „Relevanz statt Revisionismus – Aufgabenfelder einer demokratischen Erinnerungskultur“ in Leipzig statt.

Isabel Panek, Referentin der sLAG: „Inzwischen sind in der sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) 100 Mitglieder organisiert. Viele aktive Mitglieder kommen auch aus dem Raum Dresden, zum Beispiel die Brücke|Most-Stiftung, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V., der Verein Stolpersteine für Dresden oder HATiKVA e. V. Die Mitglieder unseres geschichtspolitischen Netzwerkes arbeiten mit unterschiedlichen Zugängen und thematischen Schwerpunkten zur NS-Geschichte in Sachsen und begleiten erinnerungskulturelle Prozesse.“

Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur, Wissenschaft und Tourismus: „Ihrem unermüdlichen Engagement ist es zu verdanken, dass unser Netzwerk so schnell wachsen und sich institutionalisieren konnte. Ich danke allen Mitgliedern der sLAG für ihre Arbeit und ihren Einsatz, durch die ein so großes und vielfältiges Netzwerk erst entstehen konnte. Durch die Aufklärungsarbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde, sowie durch die Annahme der Vermittlungsangebote wurde nicht nur deutlich, dass Geschichte oft transparenter als bisher vermittelt werden muss, sondern dass auch das Bedürfnis da ist, sich intensiv auf kritische Weise mit der Geschichte der NS-Zeit auseinanderzusetzen. Die Aufarbeitung und Sichtbarmachung der NS-Diktatur muss auch in Dresden in den nächsten Jahren ein herausragendes Thema sein, nicht zuletzt im neuen Beirat für Erinnerungskulturen.“