Wenn die Salamischeibe zum Brillenputztuch wird

Ab morgen, Dienstag, 27. Juni 2023, machen im gesamten Stadtgebiet etwa 100 City-Light-Plakate auf die Erkrankung Demenz aufmerksam. Das städtische Sozialamt möchte mit dieser Aktion einerseits die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen mit Demenz sichtbarer machen, andererseits auf Angebote für Betroffene und ihre An- und Zugehörigen hinweisen. Sowohl Betroffene als auch Menschen in ihrem Lebensumfeld werden durch das Krankheitsbild Demenz vor tiefgreifende Herausforderungen gestellt. Viele, auch alltägliche Lebensbereiche sind betroffen – etwa Wohnen, Einkaufen, Leben in der Nachbarschaft. Deshalb hat es sich die Stadtverwaltung zur Aufgabe gemacht, die Dresdnerinnen und Dresden mit Informationen, Begegnungs- und Beratungsangeboten sowie mit Einzelfallbegleitungen umfassend zu unterstützen.

Schulungen, Vorträge, Woche der Demenz
Im Auftrag des Sozialamts führt der Dresdner Pflege- und Betreuungsverein e. V. seit 2013 Schulungen zum Krankheitsbild Demenz durch. In den Schulungen vermitteln die Vortragenden aktuelles Wissen zum Krankheitsbild. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen auch, wie sie angemessen auf die Erkrankten eingehen können und erfahren damit mehr Sicherheit. In den Grund- und Aufbauschulungen sowie Vorträgen werden sowohl Betroffene als auch An- und Zugehörige unterstützt. Aktuelle Termine finden Interessierte unter www.dresden.de/demenz
Zusätzlich sind weiterführende Veranstaltungen in Vorbereitung. Beispielsweise gibt es für pflegende Angehörige am Dienstag, 5. September 2023, 16 bis 17.30 Uhr, Amalie-Dietrich-Platz 1, einen Fachvortrag zum Thema Stressbewältigung. Von Sonnabend, 16. bis Sonntag, 24. September, findet die „Woche der Demenz“ mit vielfältigen Angeboten verschiedener Akteure rund um das Thema Demenz statt.

Interdisziplinäre Arbeitsgruppe, Lokale Allianz für Menschen mit Demenz
In Dresden steuert die Arbeitsgemeinschaft Demenz (AG Demenz) den Bereich der ambulanten Betreuung und Versorgung von Menschen mit demenziellen Erkrankungen sowie von ihren An- und Zugehörigen. Ihr Fokus liegt auf der sozialen Teilhabe der Erkrankten. Die Arbeitsgruppe hat nicht nur das umfangreiche Demenz-Schulungsprogramm entwickelt und begleitet dessen Umsetzung, sondern sie gibt auch regelmäßig Impulse zur Verbesserung der Leistungsangebote und des Netzwerks in Dresden. 

13.300 Menschen in Dresden leben mit Demenz
Nach Berechnungen des Dresdner Sozialamts, erstellt auf Basis der Empfehlungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, ist davon auszugehen, dass in Dresden aktuell etwa 13.300 Menschen mit Demenz leben. 2030 werden es voraussichtlich 14.750 Dresdnerinnen und Dresdner sein, davon rund 3.900 Neuerkrankte. Zehn Jahre später, 2040, könnte diese Anzahl auf etwa 15.100 Betroffene anwachsen (3.930 Neuerkrankungen).

Weitere Informationen
„Dresdner Demenzwegweiser“, Herausgeber: AG Demenz, Download unter www.dresden.de/demenz
Informationen, Schulungen, Beratung und Unterstützung sowie Versorgungsangebote unter www.dresden.de/demenz oder über das Seniorentelefon unter 0351-4884800