Ideen für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum in Striesen gesucht

Die Landeshauptstadt Dresden prüft derzeit, auf einer Etage des ehemaligen Pentacon-Kulturhauses auf der Schandauer Straße 64 ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum einzurichten. Darin sollen (Frei)-Räume entstehen, die den Einwohnerinnen und Einwohnern für Begegnung und Austausch sowie für kulturelles und soziales Engagement offenstehen. Auch Vereine und ehrenamtliche Initiativen sollen diese Räumen nutzen können, um Angebote nach ihren Vorstellungen zu entwickeln. Damit dort ein lebendiger Ort entsteht, den viele Menschen aller Altersgruppen gerne nutzen, sind nun die Ideen der Striesenerinnen und Striesener sowie weiterer Interessierter gefragt. 

Ab sofort bis Freitag, 5. Mai 2023, können Interessierte ihre Ideen und Anregungen auf der Ideenplattform unter www.dresden.de/knz-striesen einbringen. Zwei Fragen stehen dabei im Vordergrund: Wofür würden Sie ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum gerne nutzen? Wie müsste es gestaltet sein, damit Sie gerne hingehen? Alle Eingaben sind öffentlich sichtbar und können von anderen Personen kommentiert und bewertet werden.

Zudem sind Interessierte am Sonnabend, 1. April 2023, von 10 bis 16 Uhr, in die Räume des Medienkulturhauses e. V., Schandauer Straße 64, 1. Obergeschoss, eingeladen. Dort gibt es die Möglichkeit, sich ein Bild von den Räumlichkeiten zu machen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die zukünftige Nutzung auszutauschen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Der Zugang ist nicht barrierefrei. 

Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin für Kultur, Wissenschaft und Tourismus, lädt zur Beteiligung ein und betont: „Kultur- und Nachbarschaftszentren sind ein wichtiger Bestandteil für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und stehen allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Sie sind Plattform für soziales und kulturelles Engagement und stärken kreative Potenziale für lebenslanges Lernen. Kultur- und Nachbarschaftszentren suchen die Zusammenarbeit und aktivieren damit soziales Leben direkt im Stadtteil. Durch Ihre Beteiligung können Sie Ihre Nachbarschaft aktiv und direkt mitgestalten. Wir freuen uns auf Ihre Wünsche und Vorstellungen.“ 

Im ersten Schritt werden von März bis Mai 2023 die Erwartungen und Wünsche an ein solches Kultur- und Nachbarschaftszentrum von möglichst vielen Striesenerinnen und Striesenern sowie weiteren Interessierten aufgenommen. Anschließend werden die Ideen und Wünsche gemeinsam mit Vereinen, Initiativen sowie Trägern aus dem Kultur-, Sozial- und Bildungsbereich, die an einer inhaltlichen Ausgestaltung des Kultur- und Nachbarschaftszentrums interessiert sind, diskutiert. Bis Jahresende soll dann eine Konzeptskizze entstehen, die ein zur Einwohnerschaft passendes Angebotsportfolio für das künftige Kultur- und Nachbarschaftszentrum beinhaltet. 

Hintergrund
Im Juni 2019 beauftragte der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden die Stadtverwaltung damit, eine Bedarfsanalyse zu Kultur- und Nachbarschaftszentren in den Stadtbezirken und den Ortschaften zu erstellen sowie Vorschläge zu unterbreiten, wo und unter welchen Voraussetzungen diese in gegebenenfalls bereits vorhandenen städtischen Objekten realisiert werden können. Mit Kultur- und Nachbarschaftszentrum sind dabei Räumlichkeiten gemeint, die Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen für unterschiedliche – nicht nur kulturelle – Zwecke offenstehen. Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Amt für Kultur und Denkmalschutz für die schrittweise Umsetzung solcher Vorhaben zuständig. Im Zuge der Umsetzung dieses Beschlusses wurde u. a. Striesen-Blasewitz als ein Stadtteil mit einem solchen Bedarf identifiziert. Räume im ehemaligen „Pentacon-Kulturhaus“ in der Schandauer Straße 64 kommen hierfür als möglicher Ort für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum infrage.

Um zu einer bedarfsgerechten Konzeption für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum im ehemaligen „Pentacon-Kulturhaus“ zu gelangen, beauftragte das Amt für Kultur und Denkmalschutz den IRIS e. V. bis Ende des Jahres 2023 mit der Erarbeitung einer Konzeptskizze unter breiter Beteiligung der Striesener Einwohnerschaft sowie Akteurinnen und Akteuren aus dem Sozial-, Jugend-, Kultur- und Bildungsbereich. 

Als unabhängiges sozialwissenschaftliches Institut an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Praxis setzt IRIS e. V. u. a. Konzeptionen, Evaluationen, wissenschaftliche Begleitungen und Beteiligungsprojekte in regionalen und kommunalen Kontexten sowie unterschiedlichen Handlungsfeldern im sozialen, kulturellen und Bildungsbereich um.