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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2023/01/pm_003.php 04.01.2023 13:38:04 Uhr 02.09.2024 14:17:05 Uhr

Einmalig in Deutschland: Echtzeit-Grundwasserkarten jetzt online

Städtischer Themenstadtplan zeigt aktuelle Messwerte und Flurabstände

Wie ist der aktuelle Grundwasserstand? Sind die Wasserstände in meiner Umgebung angestiegen oder gesunken? Antworten darauf liefern ab sofort in Echtzeit neue Grundwasserkarten im Themenstadtplan unter Umwelt – Wasser – „Grundwasser - aktuelle Messwerte“. Dieser Service ist in Deutschland einmalig. Der Themenstadtplan kann über den Link http://stadtplan.dresden.de aufgerufen werden. 


Grundwasserkarten – aktuelle Messwerte, Flurabstände und Isohypsen 
Das Umweltamt hat ein Berechnungsmodul entwickelt, das aus den aktuell gemessenen Wasserständen Karten der Grundwassergleichen sowie des Flurabstandes errechnet. Dafür werden sowohl Daten der einzelnen städtischen als auch der staatlichen Messstellen im Stadtgebiet verwendet. Diese Karten werden automatisch im städtischen Themenstadtplan veröffentlicht. Grundwassergleichen (Fachwort: Grundwasser-Isohypsen) bezeichnen Verbindungslinien zwischen Messstellen mit gleichen Standrohrspiegelhöhen. Daraus ergibt sich die kartografische Darstellung einer Grundwasserdruckfläche. Damit ist ein Blick in den Untergrund möglich, der eine bessere flächenhafte Einschätzung der Grundwasserstände erlaubt. Hierzu werden bei der Berechnung auch die Wasserstände von Elbe und Weißeritz sowie bei Hochwasser eventuell überschwemmter Flächen berücksichtigt. Die Karten werden täglich aktualisiert. Im Hochwasserfall sind mehrmals täglich Aktualisierungen geplant. 

Dr. Kirsten Ullrich, Grundwasserexpertin im Umweltamt: „Ursprünglich waren die Karten nur für die Einschätzung von Hochwassersituationen gedacht. Sie sind aber auch für die Beurteilung der Grundwasservorräte wichtig, zum Beispiel in der aktuellen Niedrigwassersituation. Die Dynamik der Grundwasserstände in einer Hochwasserlage ist natürlich wesentlich ausgeprägter als in Zeiten von Trockenheit. Zudem können die Auswirkungen von größeren Wasserentnahmen auf die Grundwasserstände mittels der Karten genauer geprüft werden“.

Wichtig zu wissen:
Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Darstellung hängen ganz wesentlich von den jeweils verfügbaren Messwerten ab. Je weiter mögliche Stützpunkte voneinander entfernt sind, desto unsicherer ist die Aussage zum tatsächlichen Grundwasserstand an einem bestimmten Punkt. Einfluss können außerdem der Ausfall von Messstellen, operative Hochwasserabwehrmaßnahmen oder das Versagen von Schutzeinrichtungen haben, die zu einer Verkleinerung oder Vergrößerung der überschwemmten Flächen gegenüber den vorab berechneten Überflutungsflächen führen. Diese Unsicherheit wird jedoch in Kauf genommen, um ein generelles Bild der Grundwassersituation zu erhalten.