Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/11/pm_033.php 15.11.2022 15:40:50 Uhr 03.09.2024 16:22:06 Uhr

Lichtinstallation am Schauspielhaus erinnert an rassistische Gewalttaten

Aufführung am 17. November von 18 bis 19 Uhr

Der Integrations- und Ausländerbeirat der Landeshauptstadt Dresden und das Staatsschauspiel Dresden zeigen in Kooperation mit dem Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) die Lichtinstallation „Rassistische Gewalt im Kontinuum zur Erinnerung aller machen“. Diese ist am Donnerstag, 17. November 2022, zwischen 18 Uhr und 19 Uhr auf der Fassade des Schauspielhauses am Postplatz zu sehen. Sie ist Teil einer bundesweiten Aktion anlässlich der 30. Gedenktage an die rassistischen Anschläge in Rostock (August 1992) und Mölln (November 1992). Zeitgleich zu Dresden ist die Lichtinstallation auch in Berlin, Augsburg, Bremen und Stuttgart zu sehen. 

Viktor Vincze, Vorsitzender des Integrations- und Ausländerbeirates Dresden, betont: „Dieses Gedenken ist heute noch aktuell. Es sind keine verblassten Erinnerungen an längst vergangene, dunkle Zeiten. Dies zeigt auch der Brandanschlag in Bautzen vor knapp zwei Wochen. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind immer noch präsent und wachsen weiter. Dem treten wir entschlossen entgegen.“
 
Dieses Anliegen teilt auch Joachim Klement, Intendant des Staatsschauspiels Dresden: „Wir unterstützen die Aktion, weil wir den Kampf gegen Rassismus stärken möchten. Rassismus ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, er greift unsere Demokratie und unsere Einheit in Vielfalt an. Das dürfen wir nicht zulassen.“

Zur Lichtinstallation „Rassistische Gewalt im Kontinuum zur Erinnerung aller machen“
Die Lichtprojektion thematisiert die seit den 1990er Jahren immer wieder stattfindenden rassistischen Anschläge und Übergriffe in einem fünfminütigen Kurzfilm. Dieser formuliert auch Forderungen an Gesellschaft und Politik, damit gemeinsames Erinnern zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft beitragen kann. Die Projektionen dienen als zeitweilige Gedenkstätte und sollen einen kollektiven Moment des Innehaltens und Erinnerns schaffen. 

Katarina Peraniæ, Vorstandsmitglied der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement, sagt: „Rassismus fängt nicht erst bei Anschlägen an, sondern zeigt sich bereits im alltäglichen Handeln. Mit den Lichtaktionen im Rahmen des Projekts „#ErinnerungAller“ wird die Erinnerung an rassistische Anschläge wortwörtlich sichtbar. Für das Engagement in Deutschland ist eine rassismuskritische Sensibilität sehr wichtig. Uns als Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ist es ein großes Anliegen, mit der Förderung des Projekts „#ErinnerungAller‘ einen Beitrag zur lebendigen und notwendigen Erinnerung aller leisten zu können.“

Im Namen des Initiators, dem BZI, erklärt der Vorsitzende Memet Kilic: „Die politische Debatte vernachlässigt nach wie vor die Kontinuität rechter Gewalt in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Unser Projekt erinnert mit vielfältigen Formaten an die zahlreichen rassistischen Taten nach dem Mauerfall. Unser Ziel ist es, diese grausamen Übergriffe in das kollektive Gedächtnis zu bringen – und damit den Blick auf Gegenwart und Zukunft zu verändern, um Vergessen, Verdrängen und Wiedererleben zu verhindern.“

Schirmherrin für die Lichtinstallationen ist Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

Zum Projekt #ErinnerungALLERmachen
Die Lichtinstallationen sind Teil des Projekts #ErinnerungALLERmachen des BZI. Es umfasst Programme zum Gedenken an rechtsextreme Taten und Opfer in Deutschland, zur Identifikation der strukturellen Parallelen dieser Verbrechen, zum Umgang bei der Konfrontation mit rechter Gewalt und zur Entwicklung einer inklusiven Erinnerungskultur, an der die gesamte Gesellschaft teilnehmen und mitwirken kann.