Was macht dein Real Life?

Immer stärker prägen digitale Medien heute den Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ob als Arbeitsinstrument, Spielzeug oder Kommunikationsmittel – moderne Medien sind allgegenwärtig. Durch die Corona-Pandemie verstärkte sich der Medienkonsum durch die Einschränkung des öffentlichen Lebens und den Rückzug ins Private weiter. 

Die Suchtkoordinatorin der Landeshauptstadt Dresden Dr. Kristin Ferse sieht den Trend mit Besorgnis: „Gerade bei jungen Menschen ist der Einfluss von digitalen Medien besonders spürbar. Durch die Masse an Unterhaltungsangeboten in Form von Videospielen oder Streaming-Diensten und unterstützt von intelligenten Algorithmen, die dafür sorgen, dass man doch noch ein paar Klicks länger im Netz verweilt, bleibt oftmals nicht mehr viel Zeit für das sogenannte reale Leben.“

Mit einer vierzehntägigen, stadtweiten City-Light-Plakatkampagne unter dem Slogan „Was macht dein Real Life?“ will das Amt für Gesundheit und Prävention der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der GESOP ab heute, 1. November 2022, auf die Problematik aufmerksam machen. Zeitgleich zur Plakatkampagne schaltet die Landeshauptstadt Dresden Anzeigen auf Instagram, um die Jugendlichen dort abzuholen, wo sie sich bei gehäuftem digitalen Medienkonsum aufhalten – im Netz.

Die Zielgruppe der 13- bis 19-Jährigen im Blick, erhebt das Plakatmotiv nicht den mahnenden Zeigefinger. Vielmehr versucht es, auf eine gute Balance zwischen dem Leben im digitalen Raum und der Freizeitgestaltung in der analogen Wirklichkeit hinzuweisen. Über den Scan eines QR-Codes auf dem Plakat gelangen Interessierte und Neugierige auf den Themenstadtplan der Landeshauptstadt Dresden, auf dem Angebote und Ideen zur Freizeitgestaltung vorausgewählt sind. Dies soll den Jugendlichen bei der Orientierung helfen und die Planung von Aktivitäten unter Berücksichtigung des eigenen Wohnortes unterstützen. Die begleitende Website dresden.de/medienkonsum zeigt Jugendlichen Möglichkeiten zum Selbsttest auf, ob der Medienkonsum bereits kritisch ist. Darüber hinaus gibt sie Hilfestellung, sollte der Selbsttest einen schädlichen Medienkonsum festgestellt haben. Auch Eltern finden auf der Website Unterstützung. Neben einer Auflistung von weiteren Anlaufstellen sind ebenfalls Tests zur Erkennung von Mediensucht bei Kindern- und Jugendlichen hinterlegt.

Im Rahmen der Kampagne bietet die Suchtberatungs- und Behandlungsstelle der GESOP, die sich unter anderem auf die Behandlung von riskanter bzw. süchtiger Mediennutzung spezialisiert hat, zwei Informationsveranstaltungen für Eltern zum Thema „Medienkompetenz“ im Online-Format an. Diese finden am Donnerstag, 10. und Donnerstag, 24. November 2022, jeweils von 17 bis 19 Uhr statt. Um Anmeldung per E-Mail unter sbb@gesop-dresden.de wird gebeten. Die Teilnehmerzahl ist unbegrenzt. Der Elternabend soll dazu anregen, sich mit der medialen Welt der Kinder und Jugendlichen auseinanderzusetzen und die eigenen Fähigkeiten schulen, gefährdendes oder abhängigkeitsförderndes Verhalten zu erkennen. Im Anschluss an die Veranstaltungen bleibt Zeit für Fragen und Austausch mit den Fachkräften.