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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/07/pm_064.php 25.07.2022 12:07:45 Uhr 06.09.2024 08:23:12 Uhr

Jeder Zahn zählt: City-Light-Plakate werben für Zahnpflege ab dem ersten Zahn

CLP-Plakat-Motiv mit einem Kind mit ersten Zähnen und einer großen Zahnbürste

150-mal lächelt ab morgen, 26. Juli 2022, ein Baby mit Milchzähnen Passanten und Autofahrer im gesamten Stadtgebiet von den städtischen City-Light-Plakaten an. Die 14 Tage andauernde Plakatkampagne der Dresdner Kinder- und Jugendzahnklinik des Amtes für Gesundheit und Prävention wirbt für die Bedeutung der Zahnpflege und -vorsorge bei Kleinkindern ab dem ersten Milchzahn. Denn mit gesunden Zähnen ihrer Kinder legen Eltern den Grundstein für eine lebenslange Zahn- und damit auch gute Allgemeingesundheit. 

Notwendig ist diese Aufklärungskampagne des Gesundheitsamtes aufgrund der immer häufiger auftretenden frühkindlichen Karies, die sich oft schon kurz nach dem Zahndurchbruch einstellt. Frühkindliche Karies gilt auch heute noch als die häufigste chronische Erkrankung im Kleinkind- und Vorschulalter. Als Risikofaktoren gelten unter anderem der übermäßige Gebrauch der mit Saft, Saftschorlen oder anderen zuckerhaltigen Getränken gefüllten Nuckelflasche sowie mangelnde Mundhygiene. Dr. Ursula Schütte, Leiterin der Dresdner Kinder- und Jugendzahnklinik, warnt: „Viele Eltern glauben, dass die ersten Zähne nicht so wichtig sind, da sie ja später durch die bleibenden ersetzt werden. Dabei wird die wichtige Platzhalterfunktion für die späteren Zähne verkannt. Wichtig sind gesunde Milchzähne auch für die Entwicklung der Sprache, das reguläre Wachsen der Kieferknochen, das soziale Miteinander und mit ihrer Kaufunktion natürlich für die Nahrungsaufnahme.“ Hinzu kommt, dass „Löcher“ in den Zähnen große Schmerzen verursachen, von denen Kinder Schlafstörungen und Konzentrationsschwächen bekommen können. Gibt es schon im Kleinkindesalter Probleme mit den Zähnen, setzen diese sich oft im höheren Kindes- und Jugendalter fort. „Milchzahnkaries ist also keine Nebensache, sondern beeinträchtigt die Lebensqualität der Kinder und damit auch der Eltern erheblich. Jeder Zahn zählt – schon ab Kleinkindalter,“ setzt Dr. Schütte fort. 
Schon vor einigen Jahren stieg laut Aussage von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Bereich der Kinderzahnheilkunde die Zahl geschädigter Milchzähne wieder an. Für die Altersgruppe der Dreijährigen liegt laut der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) ein erhöhtes Kariesrisiko vor. Diese Tendenz zeigte auch die statistische Auswertung der Dresdner Daten zu den Vorsorgeuntersuchungen vor der Coronapandemie: Nahm ab 2007 die Zahl der Dreijährigen mit kariösen Defekten stetig ab, so dass im Schuljahr 2011/12 91,5 Prozent der Dreijährigen ein naturgesundes Gebiss aufwiesen, waren im Schuljahr 2018/19 nur noch 89,55 Prozent der dreijährigen Kinder primär kariesfrei.

Während der vergangenen zwei Coronapandemie-Jahre wurden kaum Daten zum Zustand der Kinderzähne in Dresden erhoben. Dr. Schütte befürchtet aber eine Verschlechterung der Mundgesundheit durch die geänderten Tagesabläufe und Ernährungsgewohnheiten. Sie weist darauf hin: „Gerade in Zeiten von Erkrankungsrisiken ist die Stärkung der Immunabwehr durch eine gesunde Mundflora für alle Kinder besonders wichtig. Kommt zusätzlich zu einem Virusinfekt noch eine bakterielle Infektion hinzu, wird der Körper enorm belastet. Schwere Krankheitsverläufe können die Folge sein. Es gilt die Keimbelastung für den Körper in Schranken zu halten. Durch regelmäßige Zahnpflege ab dem ersten Zahn – mindestens zweimal am Tag – kann der Entstehung von bakteriellem Zahnbelag vorgebeugt werden.“

Die Kinder- und Jugendzahnklinik (KJZK) kümmert sich um die Dresdner Kinder und ihre (Milch-)Zähne. Sie führt in Kindereinrichtungen, Fördereinrichtungen und Schulen kostenlos die per Gesetz geregelten zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen und Gruppenprophylaxe durch. Darüber hinaus betreibt die KJZK fünf Ambulanzen in Prohlis, Prohliser Allee 10, in Löbtau, Braunsdorfer Straße 13, im Ärztehaus Gruna, Rosenberger Straße 14, in der Neustadt, Eschenstraße 7 und im Haus des Kindes, Dürerstraße 88. Hier bietet sie zwischen 14 und 18 Uhr (fach-)zahnärztliche Behandlungen von Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen nach dem Prinzip der freien Arztwahl an (alle Kassen und privat).

Weitere Informationen
www.dresden.de/gesundezaehne