Schulden angesichts steigender Kosten?

Fünf Beratungsstellen bieten Hilfe

Das Leben wird immer teurer. Um rund acht Prozent (Quelle: Statistischen Landesamt, Stand 29. Juni 2022) sind die Preise für Lebensmittel, Energie, Kraftstoffe, Kleidung und vieles mehr zuletzt gestiegen. Das verursacht bei vielen Menschen finanzielle Sorgen. Durch die Coronakrise sind viele Haushalte ohnehin schwer belastet. Immer mehr Menschen wissen nicht, wie sie mit ihrem derzeit verfügbaren Einkommen ihr Leben und das ihrer Familie bestreiten können.Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann mahnt zur Weitsicht: „Die Kosten steigen aktuell hochdynamisch, viel schneller als Einkommen und Sozialleistungen. Auch die Zinsen steigen wieder. Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass viele Haushalte in die Schuldenfalle tappen. Dabei sind die Preissteigerungen bisher nur zu einem Teil bei den Bürgerinnen und Bürgern angekommen. Gestiegene Strom- und Heizkosten werden erst nächstes Jahr mit den Nebenkostenabrechnungen voll zu Buche schlagen. Deshalb ist eine vorausschauende finanzielle Planung erforderlich, um Schulden so gut wie möglich zu vermeiden. Ich rate dazu eine Schuldnerberatungsstelle frühzeitig aufzusuchen. Unsere Schuldnerberatung ist kostenfrei! Je eher die professionelle Hilfe genutzt wird, desto besser sind die Chancen, Schulden in den Griff zu bekommen. Unsere erfahrenen Beraterinnen und Berater helfen dabei.“

Die Beraterinnen und Berater übernehmen folgende Aufgaben:

• sie beurteilen die Schuldensituation und prüfen, ob weitere Beratung notwendig ist
• sie konsolidieren die Haushaltssituation der Schuldnerin bzw. des Schuldnersn sie befähigen Ratsuchende, ihre finanziellen Angelegenheiten selbstständig zu regeln
• sie leisten Unterstützung bei der Einrichtung eines Bank- bzw. Girokontos und bei der Regulierung der Schulden
• sie beantworten vor allem finanzielle, rechtliche und lebenspraktische Fragestellungen, geben aber ebenso sozialpädagogische Hilfen und führen pädagogisch-präventive Beratungen durch

Schuldnerberatung wird in Form von niederschwelligen Einmalberatungen von pauschal 1,5 Stunden, niederschwelligen Kurzberatungen von pauschal fünf Stunden und antragsgebundenen Folgeberatungen von bis zu 20 Stunden erbracht. Außerdem bieten die Beraterinnen und Berater regelmäßig Veranstaltungen zur Prävention an, insbesondere zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden.

Die Beratungen und Gruppenveranstaltungen verfolgen dabei stets das Ziel, die Kompetenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Finanzfragen zu fördern und ihre Eigenverantwortung zu stärken. Es gilt insbesondere einen kritischen Blick auf die persönlichen Konsumwünsche und die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu entwickeln sowie eine Perspektive für sich mit der Chance auf eine vielfältige Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben zu erhalten.

In Dresden gibt es fünf Schuldnerberatungsstellen. Sie werden vom Sozialamt auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches gefördert. Diese Beratungsstellen sind gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt und werden von drei freien Trägern angeboten sowie koordiniert. Diese Träger sind: die Gemeinnützige Gesellschaft Striesen Pentacon e. V., der Caritasverband Dresden e. V. und die AWO Sonnenstein gGmbH. 

Alle Kontaktdaten der Schuldnerberatungsstellen und weitere Infos unter: www.dresden.de/schuldnerberatung