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Ab 19. Mai Denkmalpflege-Ausstellung im Zentrum für Baukultur

„Bewahren?! Mosaiken und keramische Wandflächen in der Denkmalpflege“

Blick ins Lapidarium mit Segmenten des Wandmosaiks „Mutter und Kind“ von Siegfried Schade
Blick ins Lapidarium mit Segmenten des Wandmosaiks „Mutter und Kind“ von Siegfried Schade

Unter dem Titel „Bewahren?! Mosaiken und keramische Wandflächen in der Denkmalpflege“ eröffnet am Donnerstag, 19. Mai 2022, 19 Uhr die Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus Annekatrin Klepsch eine Ausstellung des Amtes für Kultur und Denkmalschutz im Zentrum für Baukultur Sachsen, Kulturpalast, Eingang Galeriestraße. Klepsch: „Menschen identifizieren sich mit einer Stadt nicht nur über Straßenzüge und das baukulturelle Erbe, sondern auch über Details, die in Verbindung mit Bauwerken oder einer Naturlandschaft stehen. Mosaiken stellen als Artefakte von Kunst im öffentlichen Raum nicht nur eine spezielle Ästhetik dar, sondern auch ein hierzulande seltenes Handwerk.“

Die Ausstellung informiert zur Entstehung, Demontage und Restaurierung des großformatigen Dresdner Wandbildes „Mutter und Kind“ (ehemals Elsterwerdaer Straße 1 in Prohlis) und thematisiert die Genossenschaft „Kunst und Bau“ und ihre Akteure. Vorrangig lokale Themen aufgreifend, wird aber auch der Blick in die europäische Mosaiklandschaft der Nachkriegsmoderne gerichtet.

Eingeladen sind nicht nur Fachleute, sondern auch die interessierte Öffentlichkeit. Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit der 5. Dresdner Denkmalfachtagung vom 4. bis 6. Oktober 2022 zum gleichen Thema. Architekturbezogene Werke bildnerischer und dekorativer Gestaltung finden sich in der Zeit nach 1945 in zahllosen Objekten unterschiedlichster Techniken und Gattungen. Sie stehen in einer langen, komplexen und vielschichtigen kulturgeschichtlichen Tradition und besitzen zugleich ihren konkreten zeitgeschichtlichen Bezug. Sie können rein ästhetische Zeugnisse sein, aber zugleich als Träger unterschiedlichster programmatischer Inhalte fungieren. Der Umgang mit ihnen ist komplex und changiert – aus unterschiedlichsten Gründen – zwischen Gleichgültigkeit und Wertschätzung. Neben den diversen Mal- und Putztechniken stellen Mosaik- sowie affine keramische Bild- und Dekorationstechniken eine eigene Werkgruppe dar: Durch ihre gegenüber klimatischen und mechanischen Beanspruchungen vermeintlich resistentere Materialität sind Werke in diesen Techniken für besondere Bauaufgaben und für den Außenraum – ob architekturgebunden oder den Freiraum mitgestaltend – geeignet. Der handwerkliche, künstlerische Duktus artikuliert sich dabei äußerst unterschiedlich und kann darüber hinaus Botschaften unterschiedlicher Bedeutungsebenen transportieren: von einer Steigerung festlicher Atmosphären bis hin zu weltanschaulichen Statements ist die Bandbreite sehr groß. Viele Zeugnisse genießen mittlerweile Denkmalstatus und stellen ganz besondere Herausforderungen an Eigentümer, Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger sowie Restauratorinnen und Restauratoren.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Amtes für Kultur und Denkmalschutz, der Freien Akademie Kunst + Bau e. V. und dem Zentrum für Baukultur und ist bis zum 2. Juli 2022 dienstags bis donnerstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.