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Diskussion um sowjetische Ehrenmale in Dresden

„Sehen – Erkennen – Verstehen“. Das Sowjetische Ehrenmal in Dresden neu denken?

Anlässlich des 77. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs und des aktuellen Krieges in der Ukraine lädt der Geschäftsbereich Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden am 8. Mai, 18 Uhr zur digitalen Diskussion „Sehen – Erkennen – Verstehen“. Das Sowjetische Ehrenmal in Dresden neu denken?“ ein.

Erinnerungsorte helfen, das historische Gedächtnis und die kollektive Identität im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Die Diskussion über eine Neuinterpretation postsowjetischer Geschichtsnarrative und der damit einhergehenden Symbolik von Denk- und Erinnerungsmalen ist im Kontext des gegenwärtigen Krieges der russischen Föderation in der Ukraine intensiv begonnen worden. Auch in Dresden gibt es Anlass, vorhandene Denkmale neu zu befragen.

Das Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der 5. Gardearmee wurde bereits am 25. November 1945 in Anwesenheit hoher Militärs der Roten Armee in Dresden eingeweiht. Es war das erste nach dem Zweiten Weltkrieg für sowjetische Soldaten errichtete Denkmal auf deutschem Boden und ist bis heute ein deutliches Zeichen der kommunalen Gedenk- und Erinnerungslandschaft, eine Mahn- und Gedenkstätte mit zentraler Bedeutung und zugleich Stätte individuellen Gedenkens. Das ursprünglich am Albertplatz befindliche Ehrenmal wurde 1994 als historisches Zeitzeugnis vor das Militärhistorische Museum am Olbrichtplatz umgesetzt. Das Ehrenmal ist allerdings auch ein in sich widersprüchliches Denkmal: Es steht einerseits für das Leid, das der deutsche Angriff vom Juni 1941 über die Völker der damaligen Sowjetunion gebracht hat, und für deren Widerstandswillen gegen die faschistische Aggression. Andererseits zeigt das Ehrenmal unverkennbar militaristische und idealisierte Darstellungen mit heroischem Pathos und dokumentiert so auch den Charakter des stalinistischen Systems und Besatzungsregimes, indem es als Siegermonument stilisiert wurde.

Die Infragestellung auferlegter Botschaften von staatlich initiierten Denkmälern, ohne sie zu beschädigen oder zu zerstören und ohne ihre historische Zeugniskraft zu beeinträchtigen oder dem freien Spiel gegenwärtiger und zukünftiger Deutungsvorgänge Grenzen zu setzen, ist Thema der Veranstaltung.

Über die Möglichkeit eines alternativen Umgangs mit strittigen Denkmälern diskutieren:

  • Christoph Dieckmann, Theologe, Journalist und Schriftsteller
  • Holger Hase, Lehrstabsoffizier für Militärgeschichte und Vorsitzender Denk Mal Fort! e.V. - Die Erinnerungswerkstatt Dresden
  • Dr. Kristiane Janeke, Wissenschaftliche Leiterin und Leiterin der Abteilung Museumsbetrieb des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Dresden
  • Annekatrin Klepsch, Zweite Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden

Die Moderation übernimmt Andreas Berger, Journalist und leitender Redakteur des Ressorts „Kultur“ beim MDR.

Hier können Sie sich direkt zur Veranstaltung einwählen: 
https://marketing-dresden-de.zoom.us/j/87077559915?pwd=YzlFWXVlcCtxcy9VckVDbmExR0NnUT09
Meeting-ID: 870 7755 9915
Kenncode: 685736

Für Rückfragen steht Ihnen Lars Röher telefonisch unter 0351-4888916 oder per E-Mail lroeher@dresden.de zur Verfügung.