Kindertagesbetreuung weiterhin bedarfsgerecht

Das Amt für Kindertagesbetreuung der Landeshauptstadt Dresden hat den Fachplan Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für das Schuljahr 2022/23 fortgeschrieben.

Im Herbst 2021 erstellte die Kommunale Statistikstelle keine aktualisierte Bevölkerungsprognose. Deshalb basiert die Planung auf den Daten vom November 2020. Die Bevölkerungsprognose geht von jährlich rückläufigen Kinderzahlen in den nächsten Jahren aus. Demzufolge ist mit einem sinkenden Bedarf an Plätzen in der Kindertagesbetreuung für die Landeshauptstadt Dresden zu rechnen. Die Daten aus der Bevölkerungsprognose 2020 sind jedoch mit einer gewissen Unsicherheit zu interpretieren. Die Bevölkerungsprognose geht von einem größeren Rückgang der Geburten aus, als die vorangegangenen Bevölkerungsprognosen es vermuten lassen. Hinzukommen nicht abzusehende direkte oder indirekte Folgen der Corona-Pandemie und der aktuellen Migrationsbewegung.

Der Kita-Fachplan sieht für das Schuljahr 2022/2023 einen Bedarf an 31.926 Betreuungsplätzen vor. Dem Bedarf wird voraussichtlich ein Angebot von 32.579 Plätzen gegenüberstehen. Für die Grundschule weist die Bevölkerungsprognose weiterhin steigende Kinderzahlen bis 2023/2024 aus. Der Bedarf an Hortplätzen kann mit den derzeitigen Kapazitäten gedeckt werden. Die Nachfrage an Betreuungsplätzen durch Dresdner Familien ist unverändert auf einem sehr hohen Niveau. Für die unter Dreijährigen ist die Nachfrage bei 60 Prozent. Für Kinder im Alter von drei bis unter sieben Jahren liegt sie bei 98 Prozent und für Kinder im Grundschulalter bei 96 Prozent.

Mit der aktuellen Fortschreibung des Fachplans werden die Bedarfe, Programmentwicklungen und trägerübergreifende Qualitätsinitiativen der Kindertagesbetreuung aufgezeigt. Insofern können auch im Schuljahr 2022/23 die unterschiedlichen Initiativen zur Qualitätsentwicklung in der Dresdner Kindertagesbetreuung fortgeführt und weiterentwickelt werden. Dazu zählen zum Beispiel der Qualitätsrahmen für die Zusammenarbeit von Schule und Hort oder die Konzeptentwicklungen für mehr Teilhabe durch die Programme „Aufwachsen in sozialer Verantwortung“, „Inklusive Kindertagesbetreuung“, „Willkommens-Kita“ und Bundesprogramm „Sprach-Kitas“.
Die von der Bundesregierung mittelfristig festgelegten Entwicklungsthemen in der Kindertagesbetreuung sind in der Landeshauptstadt Dresden bereits durch entsprechende Beschlussfassungen des Stadtrates und des Jugendhilfeausschusses priorisiert.

Die pandemische Lage der vergangenen zwei Jahre bedeutete für alle Dresdner Kindertageseinrichtungen ungewollte Einschnitte in ihrem Bildungsauftrag. Sabine Bibas, Leiterin des Amtes für Kindertagesbetreuung: „Es gilt der Dank an alle Träger, Fachkräfte in Kitas, Horten und in der Kindertagespflege, die sich täglich um eine bestmögliche Kompensation zum Wohle der Kinder bemüht haben.“

Alle Dresdner Träger von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegepersonen möchten schutzsuchende Familien mit ihren Kindern aus der Ukraine willkommen heißen und dafür kurzfristig Betreuungsangebote in Kitas und in der Kindertagespflege zur Verfügung stellen. Hierfür werden unter anderem auch die frei werdenden Kitakapazitäten in Dresden trägerübergreifend genutzt.

Die vom Amt für Kindertagesbetreuung erstellte Fortschreibung des Fachplanes Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege für das Schuljahr 2022/23 (Beschlussvorlage V1406/22) wird am 28. April 2022 in erster Lesung im Jugendhilfeausschuss beraten. Es ist wie in jedem Jahr vorgesehen, die fortgeschriebene Planung in allen Stadtbezirks- und Ortschaftsräten vorzustellen. Mit einem Beschluss des Stadtrates wird Mitte September 2022 gerechnet.