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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/04/pm_021.php 12.04.2022 15:28:21 Uhr 09.09.2024 12:18:18 Uhr

Archive, Bibliotheken und Museen wollen sich stärker vernetzen

Arbeitskreis Dresdner Archiv-, Bibliotheks- und Museumsdirektorinnen und -direktoren trifft sich wieder

Der seit 1994 bestehende, aber 2015 eingestellte Arbeitskreis Dresdner Archiv-, Bibliotheks- und Museumsdirektorinnen und -direktoren wurde jetzt mit einem Treffen wiederbelebt. Die Leitungen aus 20 Häusern in städtischer, staatlicher und kirchlicher Trägerschaft begründeten den Arbeitskreis damals, um für die Dresdner Kulturlandschaft einen Institutionsguide herauszugeben. Auch Stellungnahmen zu Personalfragen, Instititionsperspektiven, gemeinsamen Ausstellungsprojekten, Haushaltsentwicklungen in den verschiedenen Sparten gaben die damaligen Mitgliedseinrichtungen in die Öffentlichkeit.

Mit der Übergabe des Aktenbestandes des Arbeitskreises an das Stadtarchiv stand die Frage der Wiederbelebung, die mit der Initiative des Stadtarchiv-Direktors Prof. Thomas Kübler, der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Prof. Dr. Marion Ackermann und dem Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons Dr. Peter Plaßmayer nun umgesetzt wurde.

Als gemeinsame Arbeitsziele einigten sich die Teilnehmenden auf die Schaffung eines aktiven Netzwerkes zum wissenschaftlichen Austausch, zur Koordinierung der Digitalisierungsstrategien der Häuser und gemeinsamer Digitalisierungsprojekte.

Dabei steht die nachhaltige Langzeitarchivierung und benutzerfreundliche Nutzung im Vordergrund, ebenso die Anwendung nachhaltiger Lösungsangebote für Ausstellungen. Auch die Abstimmung von Ausstellungen in den einzelnen Häusern, Austausch zur Provenienzforschung, Rückgabestrategien, technischen Innovationen, Fortbildungsprogrammen, Rechtsfragen soll stärker über das Netzwerk erfolgen. Vor- und Nachlässe, Erwerbungsangebote sollen intensiver in den Mittelpunkt des Austausches rücken. Fragen des Sicherheitsmanagements und gemeinsamer BlackOut-Strategien und die Inhalte des Dresdner Notfallverbundes sollen stärker kommuniziert werden.

Nach einer Vorstellung des Neuen Dresdner Elektronischen Stadtarchives und der Möglichkeit der Partizipation anderer Einrichtungen einigten sich die Einrichtungen auf die Unterstützung der Vorbereitung der Ausstellung des Stadtarchives zum 20. Jahrestag der Jahrhundertflut in Dresden und der Corona-Dokumentation, ebenfalls im Stadtarchiv.

Als ein weiteres, gemeinsames Projekt verschiedener Dresdner Einrichtungen wurde zudem die Erforschung der im Stadtarchiv entdeckten Pergamente aus dem Spätmittelalter definiert. Mit verschiedenen wissenschaftlichen Kontextmethoden der Paläographie, Kirchengeschichte, Musikgeschichte und modernsten chemisch-physikalischen Untersuchungen, so u. a. im Kupferstichkabinett, in der SLUB, der TU Dresden und der Hochschule für Bildende Künste Dresden sollen in diesem Jahr die Pergamente untersucht und die Forschungsergebnisse publiziert werden.
Der Arbeitskreis wird sich nun jährlich zweimal treffen und über digitale Plattformen einen aktiven Austausch pflegen.