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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/03/pm_061.php 17.03.2022 13:29:49 Uhr 10.09.2024 02:22:09 Uhr

In Paarungslaune: Frosch und Kröte auf Wanderschaft

Helfende Hände für sichere Straßenquerung in Liegau-Augustusbad gesucht

Foto von einem Grasfrosch im Wasser
Grasfrosch

Frösche, Kröten und Molche begeben sich wieder auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern. Dieses Naturschauspiel kann derzeit in den Dresdner Wald- und Feuchtgebieten wie der Dresdner Heide beobachtet werden. Damit die Amphibien im Frühjahr überhaupt aktiv werden und in Paarungslaune kommen, muss sich der Boden ausreichend erwärmt haben und feuchtwarme Witterung einsetzen. Der Springfrosch ist einer der ersten Wanderer und dieses Jahr schon seit Mitte Februar unterwegs.

Alle heimischen Lurche sind für ihre Fortpflanzung auf Wasser angewiesen. Im Wasser erfolgen Paarung, Eiablage – das sogenannte Ablaichen – und über das Kaulquappenstadium die Entwicklung zum erwachsenen Tier. Dieses wandert dann bei nicht wassergebundenen Arten wieder vom Gewässer weg in seinen Landlebensraum.

Auf dem Weg von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern bleibt es nicht aus, dass die Tiere stark befahrene Straßen queren müssen, beispielsweise die Ullersdorfer Landstraße oder die Langebrücker Straße in Klotzsche. Um Verluste durch den Straßenverkehr zu vermeiden, werden aktuell im Auftrag des Umweltamtes durch den Regiebetrieb der Stadtverwaltung Amphibienschutzzäune aufgebaut. In hinter den Zäunen eingegrabenen Eimern werden die Lurche aufgefangen und von Helferinnen und Helfern über die Straße getragen. In Dresden werden alle Amphibienzäune durch Anwohner, Naturschutzhelfer oder Mitglieder von Naturschutzverbänden ehrenamtlich betreut. Im März und April müssen die Fangeimer morgens und abends geleert werden, außerdem registrieren die Helferinnen und Helfer alle wandernden Tiere.

„Durch die sehr trockene Witterung der letzten drei Jahre haben sich die Bestände der Lurche deutlich reduziert. Erhielten 2018 noch über 11.000 Tiere in Dresden Straßenquerungshilfe, so zählten die ehrenamtlichen Helfer im Jahr 2020 4.810 Amphibien und 2021 nur noch 2.607 Tiere. Das sind lediglich 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2018“, berichtet Harald Wolf, Artenschützer bei der unteren Naturschutzbehörde des Umweltamtes. „Für dieses Jahr befürchten wir aufgrund der Bestandseinbrüche der Vorjahre einen weiteren Rückgang der Zahlen“, ergänzt er.

Im Dresdner Stadtgebiet begeben sich hauptsächlich Erdkröten und Grasfrösche auf Wanderung, aber auch seltene Vertreter wie die Knoblauchkröte oder der Springfrosch sind vereinzelt anzutreffen. Allen gemeinsam ist, dass sie zu den gesetzlich geschützten Arten zählen. Die wechselwarmen Tiere sind von großer Bedeutung für unser heimisches Ökosystem und ein wichtiges Glied in der Nahrungskette.

Helfende Hände in Liegau-Augustusbad dringend gesucht

Für die Amphibienzäune an der Stadtgrenze zu Liegau-Augustusbad, An den Langen Folgen, sucht das Umweltamt zur Unterstützung des langjährigen Betreuers jetzt weitere Helferinnen und Helfer. Der Zaun muss morgens und abends kontrolliert werden. Zu den Aufgaben gehört es auch, die Amphibien aus den eingegrabenen Eimern zu nehmen und über die Straße zu bringen. Interessierte können sich ab sofort im Umweltamt bei Petra Kirchhoff melden: pkirchhoff@dresden.de, Telefon: 0351-4889415.