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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2022/01/pm_064.php 15.02.2022 15:06:34 Uhr 11.09.2024 09:19:02 Uhr

Charlotte und Emil sind die beliebtesten Vornamen

Standesamtsbilanz 2021 weist 85 mehr Geburten als Sterbefälle aus

Die Standesamtsbilanz des vergangenen Jahres weist einige Besonderheiten auf: „Die Anzahl der Sterbefälle erreichte 2021 mit 7.675 Fällen ein Rekordhoch innerhalb der letzten 30 Jahre“, so der Erste Bürgermeister Detlef Sittel. „Doch es gab auch Grund zur Freude: Das Standesamt Dresden konnte 85 Geburten mehr als Sterbefälle beurkunden.“

Die Anzahl der Eheschließungen ging im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück. Charlotte und Emil gewinnen als beliebteste Vornamen in Dresden. So das Kurz-Fazit des Jahrganges 2021, der erneut von der Corona-Pandemie geprägt war. Hier die Details; in Klammern die Vergleichszahlen von 2020: 

Geburten

Die Zahl der Geburten war 2021 mit 7.760 Geburten leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr (7.822 Geburten). Wie im Vorjahr waren 53 Prozent aller Mütter nicht verheiratet. Der Vorname Charlotte wurde 64-mal vergeben und ist damit der häufigste Mädchenname. Bei den Jungen wurde wie in den Jahren zuvor der Vorname Emil am häufigsten gewählt.

2021 beurkundeten die Standesbeamten in Dresden 7.760 (im Vorjahr: 7.822) Kinder, davon 3.977 (4.026) Jungen und 3.782 (3.796) Mädchen. Darunter gab es 138 (88) Zwillings- und drei (1) Drillingsgeburten. 63 (71) Geburten wurden nachbeurkundet. Diese Kinder kamen im Ausland zur Welt. Das Geburtsjahr und das Nachbeurkundungsjahr sind im Regelfall nicht identisch. Das Standesamt nahm 604 (739) Vaterschaftsanerkennungen auf. 53 Prozent (53) der Mütter waren nicht verheiratet. 29 Prozent (29) der Eltern wohnten außerhalb des Standesamtsbezirkes Dresden. Das heißt, die Kinder werden in einem Dresdner Krankenhaus geboren und deshalb in der Statistik der Geburten erfasst, sind aber keine Neu-Dresdner. Diese Angaben unterliegen seit Jahren nur geringen Schwankungen.

Bei den Geburten kann nur eine Aussage zur Staatsangehörigkeit der Elternteile erfolgen. Ein Rückschluss auf die Anzahl der Kinder, bei denen ein oder beide Elternteile eine oder unterschiedliche Staatsangehörigkeiten besitzen, kann daraus nicht gezogen werden. Die Anzahl an Elternteilen mit Auslandsbezug lag 2021 bei 12,4 (11,9) Prozent. Diese kamen aus 118 (115) unterschiedlichen Ländern. Platz 1 belegte dabei Syrien mit 264 Elternteilen, gefolgt von Polen mit 116 und der Russischen Föderation mit 109 Elternteilen. Auf dem vierten und fünften Platz kamen Afghanistan mit 69 und die Türkei mit 68 Elternteilen.

Der häufigste Mädchenname im Jahr 2021 war Charlotte (64-mal vergeben), gefolgt von Emma (58-mal) und Emilia (57-mal). Bei den Jungen rangiert wie in den Jahren 2018, 2019 und 2020, Emil auf Platz 1 (64-mal). Danach folgen 56-mal Anton und 50-mal Jonas und Karl.

Die zehn beliebtesten ersten Vornamen für Mädchen: 1. Charlotte (64); 2. Emma (58); 3. Emilia (57); 4. Ella (51); 5. Johanna (45); 6. Lena (41); 7. Mila (38); 8. Ida (37); 9. Hannah (36); 10. Leni (36). Die zehn beliebtesten ersten Vornamen für Jungen: 1. Emil (64); 2. Anton (56); 3. Jonas (50); 4. Karl (50); 5. Leon (45); 6. Paul (44); 7. Noah (40); 8. Oskar (40); 9. Moritz (39); 10. Elias (38).

754 Mädchen- und 646 Jungennamen beurkundeten die Standesbeamtinnen und Standesbeamten nur einmal und als einzigen Namen. Die Hintergründe zur Namenswahl sind vielschichtig. Es finden sich auch Namen wieder, welche zwar keinen Vergangenheitsbezug haben, wie der seit Jahren ungebrochene Trend für altdeutsche Namen, aber vielen im täglichen Umgang sehr vertraut sind. Das Standesamt hat kaum Einflussmöglichkeiten auf gewünschte Vornamensführungen. Zu Namensablehnungen werden keine statistischen Erhebungen geführt. 

Eheschließungen

2021 wurden weniger Ehen geschlossen (1892) als im Vorjahr (2071). In der Hauptsaison waren die Trauobjekte zu nahezu 100 Prozent ausgelastet. Nach wie vor war die Villa Weigang auf der Goetheallee mit 1483 Eheschließungen das beliebteste Trauobjekt.

2021 wurden insgesamt 1892 (im Vorjahr: 2071) Ehen geschlossen, davon 73 (62) von Paaren gleichen Geschlechts. Sechs (10) Lebenspartnerschaften sind in eine Ehe umgewandelt worden. Eine statistische Auswertung hinsichtlich der Unterscheidung der Anzahl an gleichgeschlechtlichen und verschiedengeschlechtlichen Eheschließungen ist seit der „Ehe für Alle“ im Fachverfahren der Standesämter nicht mehr vorgesehen. Die angegebene Zahl ist das Ergebnis einer händischen Durchsicht aller Eheschließungsunterlagen für das Kalenderjahr 2021. Ein besonderer Eheschließungstermin war Dienstag der 21.12.2021. An diesem Tag haben sich neun Paare getraut.

Der Rückgang der Eheschließungen um 179 im Vergleich zum Vorjahr ist nicht ausschließlich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. So konnte zum Beispiel das Kulturrathaus aufgrund notwendiger Bauarbeiten in der Hauptsaison nicht gebucht werden. „Ein besonderer Service des Standesamtes: Rund 43 Prozent aller Eheschließungen werden an Sonnabenden ermöglicht“, betont der Erste Bürgermeister Detlef Sittel. Das sind 811 (835) Eheschließungen an Sonnabenden. 

Im Kulturrathaus fanden 2021 keine (93), im Schloss Albrechtsberg 98 (84), im Lingnerschloss 51 (45), im Landhaus 62 (62), im Rathaus Weixdorf 56 (22), im Schloss Schönfeld 53 (50), im Palais im Großen Garten 32 (51), im Carl-Maria-von-Weber-Museum 29 (16), im Kraszewski-Museum 28 (25) und im Rudolf-Harbig-Stadion keine (3) Eheschließungen statt. 

Ein Rückschluss auf die Beliebtheit und damit die Aufstellung eines Rankings ist durch diese Zahlen nicht möglich, da jedes Trauobjekt eigene Besonderheiten aufweist, einzigartig und unvergleichlich ist. Die Objekte unterscheiden sich hinsichtlich Ausstattung, Kosten, Terminangeboten, Uhrzeiten, Lage usw. Weiterhin werden auch nur in der Villa Weigang ganzjährig Eheschließungen angeboten. Im vergangenen Jahr gab es in der Villa Weigang auf der Goetheallee 1.483 (1.620) Eheschließungen. Alle anderen Trauobjekte wählen für sie passende Termine in der Hauptsaison von April bis Oktober bzw. im Dezember aus und stimmen diese mit dem Standesamt ab.

In der Hauptsaison lag die Auslastung bei allen Terminangeboten bei nahezu 100 Prozent. Rekordmonat war im Jahr 2021 nicht der August, sondern der Juli mit 242 Eheschließungen. Das Schlusslicht bildete auch im letzten Jahr nicht der Januar, sondern der Februar mit nur 68 Eheschließungen. Bei 180 (im Vorjahr: 187) Eheschließungen hatten ein oder beide Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Es heirateten Bürgerinnen und Bürger aus 81 (54) verschiedenen Staaten in Dresden. Am häufigsten waren Eheschließungen mit ausländischen Staatsangehörigen aus der Russischen Föderation (37), Syrien (24) und der Ukraine (23).

Sterbefälle

Die Anzahl der 7.675 beurkundeten Sterbefälle ist im Vergleich zum Vorjahr (6.936 Sterbefälle) stark angestiegen und erreichte damit ein Rekord-Hoch innerhalb der letzten 30 Jahre. Vor allem im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ist über das Jahr hinweg ein Anstieg der Sterbefallzahlen zu verzeichnen. Es wurden 7.675 (im Vorjahr: 6.936) Sterbefälle beurkundet, davon hatten 179 (144) Personen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Es sind 4.064 (3.566) Männer und 3.611 (3.370) Frauen verstorben. Dabei hatten 21 (19) Prozent ihren letzten Wohnsitz nicht im Standesamtsbezirk Dresden. Es gab 6 (6) Nachbeurkundungen. Sie werden vorgenommen, wenn deutsche Staatsangehörige im Ausland sterben und die Angehörigen dies beantragen. Es kann weitere Antragsgründe geben. Die Anzahl von 7.675 beurkundeten Sterbefällen übertrifft das Vorjahr um 739 Fälle. 2020 wurden bereits 544 Sterbefälle mehr als in 2019 beurkundet. Somit wurde der sprunghafte Anstieg im Jahr 2020 mit diesem Bilanzjahr (2021) noch übertroffen. Dieser schmerzliche Trend setzt sich im neuen Jahr leider fort.

Urkundenwesen

Nachdem die Zahl der Kirchenaustritte 2020 aufgrund pandemiebedingter Terminabsagen erstmals seit Jahren gesunken war, traten im letzten Jahr 2.068 (1.554) Dresdnerinnen und Dresdner aus der Kirche aus. Dies entspricht einem Plus von 514 Kirchenaustritten gegenüber dem Vorjahr. Im Sachgebiet Urkundenwesen wurden 18.074 (19.538)Personenstandsurkunden gemäß § 55 Abs. 1 des Personenstandsgesetzes sowie 338 (489) Bescheinigungen ausgestellt. Zudem wurden 3.065 (2.810) Folgebeurkundungen über die Auflösung von Ehen vorgenommen sowie 611 (572) Erklärungen zu Änderungen oder Angleichungen des Vor- oder Familiennamens beurkundet. Die Standesbeamtinnen und Standesbeamten der Landeshauptstadt Dresden beurkunden Personenstandsfälle, die sich auf dem Territorium der Stadt ereignet haben. Aus diesen Zahlen ist kein Rückschluss auf die mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldete Bevölkerung möglich. Die Arbeitsbilanz bezieht sich auf das Beurkundungsdatum und die Zuständigkeit. „Die Bilanz des Standesamtes verdeutlicht den immensen Arbeitsaufwand unter den erschwerenden Pandemie-Bedingungen im vergangenen Jahr und zeigt das Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen ich dafür ausdrücklich danke“, würdigt Detlef Sittel, Erster Bürgermeister, den Einsatz der Mitarbeiter.