Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/01/pm_014.php 10.01.2025 10:09:19 Uhr 10.01.2025 14:42:23 Uhr |
Neue Schüttelpuppe hilft bei Aufklärung von Eltern und Betreuenden
Am Donnerstag, 9. Januar 2025, hat das Amt für Gesundheit und Prävention der Landeshauptstadt Dresden eine neue Schüttelpuppe für die Verwendung in Elternberatungen und (Schrei-)Babysprechstunden bekommen. Mit Hilfe dieser Puppe sollen Eltern und Betreuende besser über die gefährlichen Folgen des Schüttelns eines Kleinkindes aufgeklärt werden.
Jedes Elternteil kennt das Gefühl: das Baby schreit und hört nicht auf. Das ist ein Stressmoment, der überfordern und dazu führen kann, dass Eltern das Baby schütteln. Das geschieht nicht mit Absicht, kann aber schwerwiegende Folgen für das Baby haben. Bevor so etwas passiert, sollten sich Eltern professionelle Hilfe holen. Diese gibt es unkompliziert und kostenfrei beispielsweise in der (Schrei-) Babystunde der Frühen Gesundheitshilfen der Landeshauptstadt Dresden.
„Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir künftig in der Präventionsarbeit mit einer Schüttelpuppe noch besser die Eltern sensibilisieren können“.Ramona Blümel, Therapeutin der (Schrei-) Babysprechstunde
Eine zweite Simulationspuppe erhielt das Perinatalzentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. Sponsor der Puppe ist die Dresdner Altmarkt-Galerie, die die Kosten von knapp 4.000 Euro pro Puppe komplett übernimmt.
Die Schüttelpuppe funktioniert wie folgt: Wird sie aktiviert, schreit sie wie ein echtes Kind. Wird sie geschüttelt, leuchten im transparenten Kopf der Puppe rote Warn-Lampen auf, die zeigen, dass die noch zarten Gefäße im Kopf des Kindes dadurch gerissen und in der Folge Hirnblutungen entstanden wären. Umfragen zeigen, dass rund zwei Drittel der deutschen Bevölkerung nicht bewusst ist, dass schon kurzes Schütteln tödliche Folgen haben kann.
Das Schütteltrauma ist die häufigste Misshandlung im Neugeborenen- und Säuglingsalter. Schätzungen gehen von bis zu 200 Kindern aus, die jährlich in Deutschland aufgrund eines Schütteltraumas in eine Klinik gebracht werden. Wenn die Kinder überleben, bleiben von den Blutungen oft schwere Schäden wie Krampfanfälle, Erblindungen oder Entwicklungsstörungen zurück.
Babys schreien in den ersten Lebenswochen besonders häufig, um ihre Bedürfnisse auszudrücken. Dies kann Eltern überfordern. Es ist wichtig zu wissen, dass Babys niemals schreien, um zu ärgern. Dennoch kann anhaltendes Schreien Eltern zu starker Erschöpfung und Verzweiflung führen. Daher sind die Simulationspuppen ein wichtiges Werkzeug, um Eltern über die Gefahren des Schüttelns aufzuklären, mit ihnen über die herausfordernden Situationen zu sprechen und ihnen zu helfen, eine sichere Bindung zu ihrem Kind aufzubauen.
In der (Schrei-)Babysprechstunde des Amtes für Gesundheit und Prävention erhalten Eltern Beratung, wie sie das Weinen des Babys begleiten und wie sie mit der Situation und dem Stress umgehen können. Aber auch das Verstehen, warum Babys so viel weinen und warum es so sehr belastet, sind wichtig für die Vorbeugung von Schütteln von Babys.