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https://www.dresden.de/de/wirtschaft/tomorrow-s-home/news/2024/elbjuwel.php 06.11.2024 11:15:13 Uhr 21.11.2024 14:44:21 Uhr

Neuer Supercomputer in Dresden: Booster für KI-Technologien

Im Rechenzentrum des HZDR
Im Rechenzentrum des HZDR

In Dresden steht bald einer der weltweit leistungsstärksten KI-Rechner der Welt. „Elbjuwel“ soll der Supercomputer heißen, den das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und das Münchner IT-Unternehmen ParTec gemeinsam bauen und entwickeln. In einem „Memorandum of Understanding“ formulierten die Partner außerdem die Absicht, eine Plattform für Industrie und Forschung zu schaffen. Für Initiativen wie ProKI Dresden bieten sich dadurch neue Möglichkeiten, KI-Demonstratoren weiterzuentwickeln und den Forschungstransfer zu fördern. 

Maschinelles Lernen, neuronale Netzwerke, Bild- und Spracherkennung oder Datenanalyse – Künstliche Intelligenz verfügt über eine Vielzahl von Anwendungsfällen, die es weiter zu erforschen oder überhaupt erst zu entdecken gilt. Dafür ist eine enorme Rechenleistung von Nöten. Deutschland und Europa waren dabei bis dato vor allem auf die USA und China angewiesen, die ihre Supercomputer über die Cloud zugänglich gemacht haben. Doch das soll sich nun ändern: Gemeinsam mit der Münchner ParTec AG will das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) einen Supercomputer in der sächsischen Landesanstalt aufbauen und entwickeln. Das „Elbjuwel“ soll ausreichend Rechenleistung bereitstellen und damit Deutschland und Europa digitale Souveränität ermöglichen. 

Für ParTec-CEO Bernhard Frohwitter komme der „Bereitstellung der Rechenleistung im eigenen Hof“ eine zentrale Bedeutung zu: „Nur so können Nutzer und Maschinenentwickler sowie Betreiber eng zusammenarbeiten und von wertvollsten Synergien profitieren.“ Ohne einen eigenen Supercomputer sei dies nicht möglich. „Eine Region, die stets nur über die Cloud rechnet, wird selbst mit den besten eigenen KI-Anwendungen niemals die vollen Potenziale für Entwicklung und Industrieanbindung ausschöpfen können“, so Frohwitter. Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR, ergänzt: „Die geplante Plattform soll nicht nur neue Impulse für die Entwicklung von KI-Technologien geben, sondern auch einen Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften leisten und Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung unterstützen.“

Über die Partnerschaft wird sich die neue Plattform auf die Bereitstellung von Rechenleistung vor allem in den Bereichen KI und maschinellem Lernen, Hochleistungsrechnen und Quantencomputing spezialisieren. Ziel ist es, der Industrie und dem gewerblichen Mittelstand sowie Wissenschaftseinrichtungen Zugang zu KI signifikant zu erleichtern, um technologische Innovationen zu ermöglichen. 

Von der neuen Plattform sollen auch Initiativen wie ProKI Dresden profitieren. Das KI-Demonstrations- und Transferzentrum der Technischen Universität Dresden unterstützt KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) dabei, künstliche Intelligenz in der Produktion einzusetzen – der Schwerpunkt liegt auf der Umformtechnik. Dafür werden unter anderem Demonstratoren eingesetzt, die Anwendungsbeispiele vorführen, wie zum Beispiel den neuen ProKI-Demonstrator LOTTA, der kürzlich bei den 11. Ostsächsischen Maschinenbautagen im Technologie- und Gründerzentrum Bautzen (TGZ) vorgestellt wurde. Die intelligente Bohrmaschine verfügt über ein KI-System, das Fehlerzustände im Bohrprozess und in der Maschine entdeckt und meldet. Anwendungen wie diese wurden bisher mit Rechenpower aus Übersee entwickelt. Dank des neuen Supercomputers haben Forschende aus Dresden und Umgebung künftig die Möglichkeit, Berechnungen und Simulationen vor Ort durchzuführen. Das „Elbjuwel“ hat damit das Potenzial, zum Anziehungspunkt für Forschende und Talente aus dem MINT-Bereich zu werden und Sachsens Rolle als Spitzenstandort für KI zu festigen.

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