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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/05/pm_055.php 16.05.2024 14:47:31 Uhr 17.07.2024 05:37:13 Uhr

Neustadt: Kracht-Brunnen soll im Frühling 2025 wieder sprudeln

Sanierungsarbeiten laufen planmäßig

Seit Februar 2024 lässt die Stadtverwaltung den östlichen Kracht-Brunnen auf dem Neustädter Markt denkmalgerecht sanieren. Im Frühjahr 2025 sollen die Bauarbeiten fertig sein und der Brunnen wieder sprudeln.

„Nach einigen Widrigkeiten, die die Sanierung immer wieder verzögerten, laufen die Bauarbeiten nun planmäßig. In enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden wurde zunächst die zu erhaltende Bausubstanz inklusive der Wiedemannplatten (1) und Mastleuchten geschützt. Zu restaurierende Teile wurden geborgen. Die Abbrucharbeiten am Brunnenbecken sind weitestgehend abgeschlossen.“

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen

Was passiert aktuell auf der Baustelle?

Die neue Brunnenstube ist schon eingebaut. Dort hinein kommt moderne Wasseraufbereitungs- und Steuerungstechnik. Auch die Leitungen zum Brunnenschacht werden neu verlegt (Elektrik, Wasser, Abwasser, Zuluft, Abluft, Steuerungskabel). Für jedermann auf der Baustelle zu sehen ist die Brunnenskulptur. Sie wird vor Ort restauriert. Bis Ende Juni 2024 laufen die Betonarbeiten für den neuen Beckengrundkörper. Bis Mitte Oktober 2024 folgen Abdichtungsarbeiten und damit die Fertigstellung des neuen Brunnenbeckens. Im Frühjahr 2025 zu Beginn Brunnensaison sollen die letzten Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.

Eva Jähnigen dankt allen, die die Sanierung des Brunnens auf vielfältige Weise ermöglichten:

„Ein herzliches Dankeschön gilt den vielen Einwohnerinnen und Einwohnern, die sich seit Jahren für die Brunnensanierung einsetzen. Ganz besonders die Bürgerinitiative 'Neustädter Freiheit', die dafür auch Spenden eingeworben hat. Weiterer Dank gilt den Mitgliedern des Stadtrates und des Landtages, die jeweils Gelder für die aufwendige, allen Ansprüchen des Denkmalschutzes gerechte Sanierung bereitgestellt haben. Danken möchte ich auch der Witwe Karin Kracht und Antje Kirsch von der Freien Akademie Kunst + Bau Dresden. Sie stellten uns die alten Baupläne des Brunnens zur Verfügung.“

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen

„Ich freue mich besonders über das Bestreben, die Betonsanierung der Brunnenplastik so sorgfältig im Hinblick auf das moderne Material und die künstlerische Intention von Friedrich Kracht auszuführen.“

Karin Kracht, Witwe und Nachlasshalterin des Künstlers

Dresdner verfolgen Sanierung aufmerksam

Dresdnerinnen und Dresdner können den Fortgang der Arbeiten bei einem Blick durch den Bauzaun beobachten. Auch zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September 2024, gibt es Gelegenheit, sich über die Sanierung des Kracht-Brunnens vor Ort zu informieren. 

Bisher sind für den Kracht-Brunnen 4.512 Euro gespendet worden. Mit dem Geld wird die Restaurierung der Kugel der Brunnenskulptur finanziert. Über die Verwendung weiterhin eingehender Spenden wird zu gegebener Zeit entschieden. Denkbar ist, sie für das unmittelbare Brunnenumfeld einzusetzen.

Kosten und Finanzierung

Für die Bauhauptleistungen, Betonwerksteinarbeiten und die Wassertechnik wurden Aufträge in Höhe von rund 1,57 Millionen Euro vergeben. Darüber hinaus entstehen Aufwendungen für die Leistungen der Planungsbüros, die auch mit der Bauüberwachung beauftragt sind. Insgesamt betragen die Ausgaben für Planungsleistungen vom Beginn bis zum Abschluss des Projektes rund 300.000 Euro. Die Landeshauptstadt Dresden finanziert das Vorhaben mit rund 1,37 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen fördert das Projekt mit 500.000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege 2021 – Zuschüsse für Kulturdenkmale mit überörtlicher Bedeutung. Hinzu kommen Spenden, die durch das Engagement der Bürgerinitiative Neustädter Freiheit seit Sommer 2020 in den Fonds Stadtgrün der Landeshauptstadt Dresden eingezahlt wurden.

Historie

Sowohl den östlichen als auch den westlichen Brunnen auf dem Neustädter Markt schuf Friedrich Kracht. Die Brunnen wurden im Jahr 1979 im Zusammenhang mit der Gestaltung der Hauptstraße und des Neustädter Marktes gebaut. Seit 2002 ist der östliche Kracht-Brunnen wegen großer Schäden durch das Hochwasser nicht mehr funktionsfähig und außer Betrieb. 2019 wurden beide Kracht-Brunnen unter Denkmalschutz gestellt.

1) Was sind Wiedemannplatten?

Wiedemannplatten sind großformatige, befahrbare Betonplatten (120 mal 120 Zentimeter) mit einer veredelten Oberfläche in unterschiedlichen Farben, die in den 70er und 80er Jahren in Dresden auf Plätzen verbaut wurden.

Weitere Beispiele in Dresden u. a: Neustädter Markt, Glasbrunnenplatz, Robotron-Gelände. Benannt wurden die Platten nach dem Chef des damaligen Herstellerbetriebs, dem VEB Betonwerk Dresden in Cossebaude.