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https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/12/pm_076.php 30.12.2021 10:30:53 Uhr 30.06.2024 22:23:25 Uhr

Neu besetzte Gestaltungskommission zieht erste Bilanz nach sechs Monaten

Die seit Juni 2021 neu besetzte Gestaltungskommission der Landeshauptstadt Dresden zieht zum Jahresende eine erste Zwischenbilanz. In ihren bisher drei Sitzungen haben die Mitglieder unter anderem über folgende Vorhaben beraten.

Wohngebäude der WiD am Käthe-Kollwitz-Ufer

„Die Kommission lobte die qualitätvolle Planung der Wohnungsbaugesellschaft der Landeshauptstadt Dresden (WiD) für diesen prägnanten und stadtbildprägenden innenstädtischen Standort an der Elbe. Sie begrüßte, dass sich die Stadt sich an diesem attraktiven und exponierten Standort für bezahlbaren Wohnraum einsetzt“, fasst Stadtplaner Nilsson Samuelsson das Votum der Kommission zusammen. Samuelsson ist Vertreter der Geschäftsstelle der Gestaltungskommission im Amt für Stadtplanung und Mobilität.

Behördenzentrum des Freistaat Sachsen im Packhofviertel

An der Devrientstraße plant der Freistaat Sachsen ein neues Behördenzentrum. Die Gebäudehöhe ist mit Bezug auf die denkmalgeschützten Gebäude in der Nachbarschaft auf 23 Meter begrenzt. Die Gestaltungskommission erkannte, dass das Quartier die Belebung des öffentlichen Raumes noch mehr stärken könnte. Deshalb regt sie, unter Wahrung der hohen Sicherheitsanforderungen für die Behörde, eine gestaltete Öffnung des Erdgeschosses an. Ein Referenzgebäude sehen die Kommissionsmitglieder im gegenüberliegenden Speicher von Hans Erlwein (Maritim Hotel), bei dem die große Baumasse in den oberen Geschossen durch Zwerchgiebel (quer zum Hauptdach verlaufende Gauben) untergliedert wird. Dieser Gestaltungsansatz wird beim Behördenzentrum mit Einschnitten in den oberen Geschossen zeitgenössisch aufgegriffen. „Die Farb- und Materialauswahl in Zusammenspiel mit den benachbarten und architektonisch gewichtigen Bauwerken aus verschieden Bauepochen soll im Sinne eines baulichen Ensembles weiter untersucht werden“, so Samuelsson.

Terrassenufer in Höhe der Carolabrücke

Das Amt für Stadtplanung und Mobilität hat eine erste städtebauliche Analyse mit Entwicklungsansätzen für das noch ungestaltete Terrassenufer am südlichen Brückenkopf der Carolabrücke der Gestaltungskommission vorgestellt. Diese empfahl, in unterschiedlichen Szenarien weiter zu arbeiten. In einer langfristigen Vision soll aufgezeigt werden, wie die Entwicklung erfolgen könnte und zwar nach dem Prinzip „was kommt zuerst, und was folgt später unter welchen Bedingungen“. In einem nächsten Schritt sollen aus der langfristigen Vision konkrete Planungsschritte wie Hotel, Busparkplatz, Schulkomplex, Wohnzeile, Gestaltung des Brückenkopfs auf Stadtebene wie auf Ebene Elbufer entwickelt werden.
Die Gestaltungskommission erkannte eine für den Standort besondere Qualität in den historischen Spuren im Landschaftsraum zur Elbe. Sie sollen nach Möglichkeit aufgegriffen und fortgeschrieben werden. Dazu gehören die prägenden, teilweise unterbrochenen Baumalleen längs des Elbufers, die noch vorhandenen Spuren von historischen Treppenanlagen und Reste einer Pflasterung im Bereich des Brückenkopfes, gegenüber dem Sächsischen Staatskanzlei auf dem rechten Elbufer. „Es geht um einen bedeutenden Stadt- und Landschaftsraum am Fluss und um ein wichtiges Eingangstor für Gäste der historischen Innenstadt. Das Motto sollte lauten: Planungssicherheit bieten mit guter stadträumlicher Wirkung und optimalem Mittel- und Ressourceneinsatz im Sinne von „weniger ist mehr“, so die Maxime der Kommission laut Samuelsson.

Das ist die Gestaltungskommission der Landeshauptstadt Dresden

Seit 2016 setzt sich die Gestaltungskommission Dresden für die Baukultur in Dresden ein. Sie berät private Bauherren und auch die Landeshauptstadt Dresden bei ihren Bauvorhaben oder wichtigen Planungen. Ihr Ziel ist es, das Interesse der Öffentlichkeit im Sinne des Bewahrens und der Weiterentwicklung der städtebaulich-architektonischen Qualitäten zu vertreten und das Bewusstsein für Baukultur zu befördern. Nach fünf Jahren wurden gemäß Geschäftsordnung der Gestaltungskommission vier neue Mitglieder bestellt. Sie nahmen am 25. Juni 2021 ihre Arbeit auf. Entsprechend der Geschäftsordnung wurden Vorschläge zur Neubesetzung vom Bund Deutscher Architekten, der Architektenkammer Sachsen und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten eingeholt. Die vier neuen Mitglieder, Landschaftsarchitektin Prof. Ulrike Böhm, die Architekten Kilian Kresing und Prof. Wolfgang Lorch sowie Architektin Jóurunn Ragnarsdóttir, wurden von Oberbürgermeister Dirk Hilbert berufen. Der Vorsitzende Prof. Jürg Sulzer bleibt noch bis Sommer 2022 in der Kommission, um gemeinsam mit den Mitgliedern aus dem Stadtrat die etablierten Arbeitsweisen der Kommission an die neuen Mitglieder weiterzugeben.

Besetzung der Gestaltungskommission

Entsprechend der Geschäftsordnung der Gestaltungskommission kann die Gesellschaft Historischer Neumarkt e. V. ein Mitglied für die Gestaltungskommission vorschlagen. Mit Ausscheiden von Prof. Jürg Sulzer ist diese Position vakant. Baubürgermeister Stephan Kühn hat den Verein deshalb gebeten, der Stadt einen Vorschlag zu unterbreiten.

Es sollen Personen berufen werden, die in ihrem Fachgebiet als anerkannte Fachleute gelten und ausreichend Bauerfahrung vorweisen. Darüber hinaus muss die Qualifikation zum Beispiel durch Erfolge bei Wettbewerben und durch Erfahrung mit herausgehobener Entwurfs- und Bautätigkeit belegt werden. Zusätzlich können die berufenen Personen auch wertvolle Erfahrungen durch ihre Arbeit in anderen Gestaltungsbeiräten in Deutschland mitbringen. Die fünf externen Mitglieder der Gestaltungskommission Dresden sowie die Mitglieder der Stadtratsfraktionen arbeiten eng zusammen mit dem Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften.