Soziale Stadtentwicklung Prohlis/Am Koitschgraben

• Unzufriedenheit mit mangelnder Sauberkeit, sozialem Umfeld, Sicherheit und Gemeinschaftsgefühl
• großer Bedarf an Treffpunkten, generationenübergreifenden und kulturellen Angeboten
• hoher Anteil von Menschen in Sozialleistungsbezug und Arbeitslosigkeit
• Perspektivlosigkeit
• geringe soziale Durchmischung
• Kinder und Jugendliche häufig von Armut, Schulproblemen und Verhaltensauffälligkeiten betroffen

79 Prozent der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sind unzufrieden mit der Sauberkeit im Gebiet, 66 Prozent mit dem sozialen Umfeld. 64 Prozent fühlen sich im öffentlichen Raum nicht sicher und 60 Prozent sind unzufrieden mit dem Gemeinschaftsgefühl im Gebiet.

Vor allem besteht ein großer Bedarf an Treffpunkten oder Begegnungsorten wie beispielsweise Nachbarschaftscafés. Auch zusätzliche kulturelle Veranstaltungen, generationenübergreifende Angebote, Freizeitangebote für Jugendliche und Sportangebote werden von den Bürgerinnen und Bürgern gewünscht.

Die Akteure schätzen den Bedarf an Angeboten zur Stärkung sozialer Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen sowie Sportangeboten als besonders hoch ein. Als Herausforderungen im Gebiet benennen sie den hohen Anteil von Menschen im Sozialleistungsbezug, mit Perspektivlosigkeit, in Arbeitslosigkeit, die fehlende soziale Durchmischung und Armut. Unter Kindern und Jugendlichen sehen sie Armut, Schulprobleme, Verhaltensauffälligkeiten und Perspektivlosigkeit. Im Gebiet fehlt es an Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Notsituationen, Angeboten zur Stärkung von interkulturellen Kompetenzen und Integration, medienpädagogischen und weiteren außerschulischen Bildungsangeboten. Weiterhin wird der Bedarf an Präventions- und Beratungsangeboten zum Thema Sucht sowie an kulturellen Angeboten als hoch eingeschätzt.

Die meisten Teilnehmenden der Umfrage waren älter als 64 Jahre (35 Prozent). 40- bis 64-Jährige waren mit 31 Prozent an der Umfrage beteiligt, gefolgt von der Altersgruppe 25 bis 39 Jahre (22 Prozent). Lediglich zwei Prozent der Beteiligten waren zum Zeitpunkt der Umfrage jünger als 18 Jahre alt.

38 Prozent der Teilnehmenden gaben an, seit mindestens 20 Jahren im Gebiet zu wohnen. 19 Prozent der Befragten gaben an, bereits seit zehn bis 20 Jahren in Prohlis zu leben, zehn Prozent zwischen fünf und zehn Jahren.

Ergebnisse für das Masterplan-Gebiet

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Instrument der Europäischen Union zur Förderung von Bildung, der Beschäftigung und sozialen Eingliederung. In vielen Stadtteilen der Landeshauptstadt Dresden, darunter beispielsweise in Johannstadt oder Pieschen, konnte die Lebensqualität mit Hilfe von Fördermitteln aus dem ESF bereits verbessert werden. Im Vordergrund stehen frühkindliche und familienbezogene Angebote, Unterstützung von benachteiligten Erwachsenen bei der Bewältigung konkreter Problemlagen oder Beratungs- und Betreuungsangebote zur sozialen Integration.

Mit dem Pilotvorhaben „Masterplan Prohlis“ möchte die Landeshauptstadt Dresden gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern und institutionellen Akteuren bis zum Ende des Jahres 2022 einen Plan erarbeiten, um den Stadtteil Prohlis positiv zu entwickeln und dafür geeignete Maßnahmen zu identifizieren.

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