Kultur- und Nachbarschaftszentrum Striesen

Am 6. Juni 2019 beauftragte der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden die Stadtverwaltung damit, eine Bedarfsanalyse zu Kultur- und Nachbarschaftszentren in den Stadtbezirken und den Ortschaften zu erstellen sowie Vorschläge zu unterbreiten, wo derartige Kultur- und Nachbarschaftszentren einzurichten sind und unter welchen Voraussetzungen diese in gegebenenfalls bereits vorhandenen städtischen Objekten realisiert werden können. Mit Kultur- und Nachbarschaftszentrum sind dabei Räumlichkeiten gemeint, die Vereinen und zivilgesellschaftlichen Initiativen für unterschiedliche – nicht nur kulturelle – Zwecke offenstehen.

Im Zuge der Umsetzung dieses Beschlusses wurde u. a. Striesen-Blasewitz als ein Stadtteil mit einem solchen Bedarf identifiziert, wo Räume im ehemaligen „Pentacon-Kulturhaus“ in der Schandauer Straße 64 als möglicher Ort für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum in infrage kämen. 

Innerhalb der Stadtverwaltung ist das Amt für Kultur und Denkmalschutz für die schrittweise Umsetzung zuständig. Um zu einer bedarfsgerechten Konzeption für ein Kultur- und Nachbarschaftszentrum im ehemaligen „Pentacon-Kulturhaus“ zu gelangen, beauftragte das Amt für Kultur und Denkmalschutz IRIS e.V. bis Ende des Jahres 2023 mit der Erarbeitung einer Konzeptskizze unter breiter Beteiligung der Striesener Einwohnerschaft sowie Akteurinnen und Akteuren aus dem Sozial-, Jugend-, Kultur- und Bildungsbereich.

Als unabhängiges sozialwissenschaftliches Institut an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und Praxis setzt IRIS e.V. u.a. Konzeptionen, Evaluationen, wissenschaftliche Begleitungen und Beteiligungsprojekte in regionalen und kommunalen Kontexten sowie unterschiedlichen Handlungsfeldern im sozialen, kulturellen und Bildungsbereich um.

Von der Ideensammlung zum Konzeptentwurf

Im ersten Schritt werden im Zeitraum von März bis Mai 2023 die Erwartungen und Wünsche an ein solches Kultur- und Nachbarschaftszentrum von möglichst vielen Striesenerinnen und Striesenern sowie Interessierten aufgenommen. Dazu werden Befragungen im öffentlichen Raum, in Workshops sowie online auf einer Ideenplattform vorgenommen.

Die Bündelung der einzelnen Vorstellungen soll dann in einem zweiten Schritt mit den an einer inhaltlichen Ausgestaltung des Kultur- und Nachbarschaftszentrums interessierten Vereinen, Initiativen sowie Trägern aus dem Kultur-, Sozial- und Bildungsbereich diskutiert werden, um daraus ein zur Striesener Einwohnerschaft passendes Angebotsportfolio für das künftige Kultur- und Nachbarschaftszentrum zu entwickeln.

Dieses mündet in einen ersten Konzeptentwurf, der über mehrere Rückkopplungsschleifen mit den beteiligten Interessengruppen bis Jahresende zur fertigen Konzeptskizze ausreifen soll.

Start der Ausschreibung für ein neues Kultur- und Nachbarschaftszentrum in Dresden-Striesen

Stadtteilbezogene Kultur- und Nachbarschaftszentren (KNZ) zu ermöglichen, ist ein Schwerpunkt für die Landeshauptstadt Dresden. Ein neues KNZ soll nun im früheren Pentacon-(Medien)Kulturhaus in Dresden-Striesen entstehen. Interessierte Institutionen waren bis zum 12. Feburar 2024 aufgefordert, sich mit einem Betreiberkonzept darum zu bewerben, im Zuge einer ersten Pilotphase dort ein KNZ aufzubauen.

Dafür hat der Stadtrat 50.000 EUR zur Verfügung gestellt. Davon sind sowohl die Kosten für Mieten, den laufenden Betrieb als auch für das Programm zu bestreiten. Ausgegangen wird davon, dass der Stadtrat in den Folgejahren weitere Mittel für das KNZ zur Verfügung stellt. Die Pilotphase soll sich vorerst über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monate erstrecken.