Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/umwelt/klima-und-energie/klimaschutz/klimaschutzkonzept.php 13.06.2024 14:14:36 Uhr 22.11.2024 00:34:39 Uhr |
Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (IEK)
Das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept ist die übergeordnete gesamtstädtische Strategie zur Erreichung von Treibhausgasneutralität im Stadtgebiet von Dresden.
Die Strategie zeigt anhand von Reduktionspotenzialen wie und wann Treibhausgasneutralität mit den getroffenen Annahmen erreicht werden kann, wobei der Fokus zunächst auf den Bereichen von Strom- und Wärmeversorgung und Mobilität liegt. Die Stadt Dresden legt mit dem neuen Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEK) erstmalig ein Konzept vor, dass die Sicherstellung der Energie- und Wärmeversorgung mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität verknüpft. Mit der Umstellung auf eine treibhausgasneutrale Wärme- und Stromversorgung kann für den Standort Dresden Versorgungssicherheit mit bezahlbarer Energie geschaffen werden. Das Konzept markiert einen entscheidenden Schritt in der nachhaltigen Umgestaltung der städtischen Infrastruktur. Das vorliegende Konzept ist hochaktuell und berücksichtigt die Besonderheiten im Stadtgebiet. Es greift aktuelle technische Entwicklungen ebenso auf wie die veränderten Rahmenbedingungen in EU und Bund.
Am 30. Januar 2020 beschloss der Dresdner Stadtrat die Fortschreibung der Klimaschutzziele mit der deutlich vor 2050 zu erreichenden Treibhausgasneutralität und die Überarbeitung des bestehenden Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts. In diesem Beschluss wird Klimaschutz zur städtischen Aufgabe von höchster Priorität für die Daseinsvorsorge durch die Landeshauptstadt Dresden und die städtischen Beteiligungsgesellschaften erklärt. Durch das Bürgerbegehren, initiiert von der Bürgerinitiative Dresden Zero, hat der Stadtrat am 15. Dezember 2022 beschlossen, dass im Rahmen der Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2035 festgeschrieben und ein Szenario mit Zielhorizont 2040 alternativ geprüft wird.
Hintergrundinformationen
Zeitplan zum Fortschreibungsprozess
Der ursprünglich anvisierte Zeitplan der Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts bis Juni 2022 konnte aufgrund der Trennung vom ursprünglichen General-Auftragnehmer nicht eingehalten werden. Die Trennung machte eine Neuausrichtung des Fortschreibungsprozesses notwendig. Bis Dezember 2023 erfolgte die Fertigstellung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts (IEK) durch die Stabsstelle Klimaschutz und Klimawandelanpassung unter Mitwirkung der SachsenEnergie AG, Ämtern der Stadtverwaltung und Eigenbetrieben und Ergebnissen aus der Potenzialstudie zur regenerativen Gebäudeenergieversorgung, die eine umfassende Datenbasis auf Gebäudeebene lieferte.
Mit Bestätigung des IEK durch den Oberbürgermeister am 20. Februar 2024, ist das Konzept veröffentlicht und wird derzeit in den Fraktionen und den Ausschüssen des Stadtrats beraten.
Das IEK als Grundlagenanalyse
Um eine möglichst gute Lesbarkeit zu gewährleisten, wurde das IEK in drei verschiedene Bände aufgeteilt. Band I schafft einen Gesamtüberblick und beinhaltet die wichtigsten Grundannahmen und Ergebnisse der Untersuchungen und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit. Die Steckbriefe zu den Maßnahmenpaketen sowie einzelnen Maßnahmen sind im Band II als sogenannter Maßnahmenkatalog aufgenommen. Band III beinhaltet die detaillierten Ausführungen zum methodischen Vorgehen sowie weitere Hintergründe. Dieser bildet keinen in sich geschlossenen separaten Bericht, sondern ist als Ergänzung zu Band I zu verstehen.
Zunächst wurde im Rahmen des Fortschreibungsprozesses der Begriff Klimaneutralität definiert. Für Dresden wurde auf den Begriff der Treibhausgasneutralität abgestellt, der für eine Kommune der korrekte Begriff ist. Dieser beschreibt das Gleichgewicht aus emittierten Treibhausgasen und aus der Umwelt entzogenen Treibhausgasen.
Das IEK konzentriert auf die quantitativen erfassbaren Reduktionspotenziale von energetischen Treibhausgasemissionen, welche mehr als 87 Prozent der Gesamtemissionen an Treibhausgasen umfassen. Es adressiert damit in einem ersten Schritt einen großen Teil der möglichen und methodisch kontrollierbaren Emissionsquellen. Für die Bereiche Gebäudeenergieversorgung und Ausbau erneuerbarer Energien erfolgten dabei konkrete gebäude- bzw. anlagenscharfe Potenzialuntersuchungen. Die Untersuchung des Verkehrsbereiches inklusive der notwendigen Maßnahmenentwicklung ist nicht Bestandteil des Konzeptes, sondern erfolgt im Rahmen des Dresdner Mobilitätsplanes 2035+ (DMP 2035+). Die notwendige Verknüpfung beider Konzepte wird über eine Vorgabe für den Mobilitätsbereich im Reduktionspfad sichergestellt, welche in die Erarbeitung des DMP 2035+ einfließt. Das IEK im Sinn eines Leitinstruments bildet als übergeordnete städtische Gesamtstrategie die Grundlage für weitergehende Planungen und konkrete Maßnahmen und dient dazu, der Verwaltung ein Mandat des Stadtrats für priorisierte Klimaschutzarbeit zu erteilen.
Zur Erreichung von Treibhausgasneutralität ist auch die Reduktion von nicht-energetischen Treibhausgasemissionen notwendig, welche derzeit methodisch (noch) nicht in der kommunalen Treibhausgasbilanz abgebildet werden (können). Im IEK wurden daher insgesamt neun Handlungsfelder definiert, welche strategische Schwerpunkte mit entsprechenden Handlungsthemen darstellen, um perspektivisch umfassende Treibhausneutralität im Bereich der energetischen und nicht-energetischen Emissionen erreichen zu können. Dies geschieht im IEK in unterschiedlichem Detailgrad, wobei der Fokus darauf liegt, zumindest einen ersten Überblick über alle relevanten Bereiche zu bieten und aufzuzeigen, dass sich Klimaschutzaktivitäten nicht allein auf die (derzeit) in der städtischen Treibhausgasbilanz erfassten energetischen Emissionen beschränken.
Das IEK ist ein Konzept, dass in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden soll, um relevante Änderungen der Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen berücksichtigen zu können. Ebenso sollen auch für die nicht-energetischen Handlungsfelder, für die noch keine quantitativen Aussagen getroffen werden konnten, Strategien zur Reduktion der Treibhausgasemissionen entwickelt werden.
Handlungsfelder im Klimaschutz
Das fortgeschriebene Integrierte Energie und Klimaschutzkonzept erweitert die Handlungsfelder für Klimaschutz gegenüber dem ersten Konzept von 2013 hin zu einem größeren Akteursbezug und der Abbildung eines integrierten, sektorübergreifenden Ansatzes. Mit Einführung von neun Handlungsfeldern, die alle Emissionsquellen von Treibhausgasen adressieren, kann das Bild zur Treibhausgasneutralität erstmals vervollständigt werden.
Die neun Handlungsfelder gliedern sich auf in folgende Kategorien:
- G – Gebäudeenergieversorgung
- E – Erneuerbare Energien in der Fläche
- M – Mobilität
- I – Industrieprozesse und Produktverwendung
- L – Land- und Forstwirtschaft, Landnutzungsänderung
- A – Abfall- und Abwasserwirtschaft
- K – Graue Energie, Bau, Konsum und Ernährung
- S – Technische Treibhausgas-Senken
- O – Übergeordnete Organisation und Steuerung
Gebäudeenergieversorgung: In diesem Handlungsfeld werden die Energiebedarfe von Gebäuden und die Infrastruktur zur Energieversorgung der Gebäude adressiert. Dazu gehören demnach alle Heizungsanlagen, die in Gebäuden installiert sind und von fossilen Energieträgern auf erneuerbare umgerüstet werden müssen, die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf und an den Gebäuden zur Deckung des elektrischen Eigenbedarfs, darunter auch die Versorgung von Wärmepumpen zum Heizen, die Versorgung mit grüner Fernwärme und die Entwicklung von treibhausgasneutralen Quartieren. Für das IEK wurde eine umfassende Gebäudeenergiestudie durchgeführt mit dem Ergebnis, dass eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bis 2040 möglich erscheint. Dies beruht im Wesentlichen auf dekarbonisierter Fernwärme in den dicht besiedelten Stadtteilen und der Nutzung von Umgebungswärme-Potenzialen mittels Wärmepumpen in weniger dicht besiedelten Stadtgebieten, sowie in geringen Anteilen aus Biomasse und Elektrodirektheizungen.
Das zentrale Planungsinstrument ist die kommunale Wärmeplanung, deren Ergebnis ein Maßnahmenkatalog sowie eine räumliche Darstellung von Wärmeversorgungsgebieten und der für das jeweilige Gebiet bevorzugt zu nutzenden Versorgungsart ist. In engem Zusammenhang damit steht die Dekarbonisierungsstrategie und der darauf aufbauende Wärmetransformationsplan der SachsenEnergie AG für eine perspektivisch treibhausgasneutrale Fernwärmeversorgung sowie der Ausbau und die Verdichtung des bestehenden Fernwärmegebietes. In Gebieten die sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht für eine Fernwärmeerschließung eignen, werden zukünftig neben dezentralen Wärmelösungen auch neue oder erweiterte Nahwärmenetze im Rahmen von energetischen Quartierslösungen eine wichtige Rolle spielen. Weitere wichtige Bausteine der Wärmewende sind der Gasnetzgebietstransformationsplan (Umstellung von fossilem Erdgas auf Wasserstoff), der Strom- und Netzausbauplan (aufgrund stark steigender Strombedarfe durch Industrie, E-Mobilität und (Groß-) Wärmepumpen), die steigende Bedeutung der Sektorenkopplung und stationärer Energiespeicher sowie der Einsatz von klimafreundlichem Wasserstoff. Zudem wurde eine umfassende Photovoltaik-Gebäude-Potenzialstudie in das IEK integriert, um das wirtschaftliche Stromerzeugungs-Potenzial aus Gebäude-Photovoltaik-Anlagen abzuschätzen. Dieses Potenzial beträgt 715 Gigawattstunden pro Jahr und dient damit der Deckung von ca. einem Sechstel des zukünftigen Strombedarfs der Stadt Dresden. Zu einem großen Teil können damit die Gebäudenutzer auch ihren Strombedarf selbst decken – vor allem auch in Hinblick auf den Umstieg auf elektrische Wärmepumpen und E-Mobilität.
Das Handlungsfeld Ausbau Erneuerbarer Energien in der Fläche adressiert die Gewinnung von erneuerbaren Energiequellen zur Stromerzeugung unabhängig von Gebäuden. Hier geht es vor allem darum das Stromangebot zu „ergrünen“ und Bedarfe an erneuerbarem Strom zu decken, die nicht durch eigene Gebäude-Photovoltaik-Anlagen gedeckt werden können. Dabei wurde ein Potenzial von 409 Gigawattstunden pro Jahr für gebäudeunabhängige Photovoltaik (PV) (z. B. auf Freiflächen, Agrarflächen sogenannte Agri-PV und Parkplatzflächen) ermittelt sowie 315 Gigawattstunden pro Jahr für die Nutzung von Windenergie im Stadtgebiet. Auch mit diesem Potenzial können bis zu einem Sechstel des zukünftigen Strombedarfs gedeckt werden. Zusammen mit den Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden könnte somit ein Drittel des (steigenden) Strombedarfs der Stadt gedeckt werden. Damit wäre Dresden nicht autark, könnte aber deutlich unabhängiger vom Bezug von Energie von außerhalb der Stadt werden.
Im Bereich Mobilität erfolgt eine vertiefte Potenzialuntersuchung inklusive der notwendigen Maßnahmenentwicklung im Rahmen des Dresdner Mobilitätsplanes 2035+ (DMP 2035+).
Das Handlungsfeld Industrieprozesse und Produktverwendung schafft zu den Themen Energieverbrauch und den im Rahmen der Produktionsprozesse entstehenden Treibhausgasen einen ersten Überblick, wobei im IEK die energetischen Treibhausemissionen für Prozessenergie beziffert wurden. Für die Industrie wurden bereits heute ersichtliche Energiebedarfssteigerungen durch Industrieansiedelung und -ausbau berücksichtigt. Demgegenüber stehen Energieeinsparungen durch Effizienz, die im IEK anhand von bundesdeutschen Trends abgeleitet wurden.
Die Land- und Fortwirtschaft sowie andere Landnutzungen legt den Fokus auf die nicht-energetischen Treibhausgasemissionen aus den Bereichen Viehwirtschaft, Bewirtschaftung von Äckern, Wäldern und anderen Flächen. Im IEK wurden erstmals die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft aufgenommen, die in Dresden zwar weniger als ein Prozent der Gesamtemissionen ausmachen, zukünftig aber für die Erreichung von Treibhausgasneutralität relevant sind. Ebenso wurden das Kohlenstoffspeicherungspotenzial und CO2-Bindungsvermögen von Wald- und Grünflächen ermittelt (Zuarbeit des Instituts für ökologische Raumentwicklung), womit erstmals auch die Bedeutung von Grünanlagen für den lokalen Klimaschutz eingeordnet werden konnten.
Beim Handlungsfeld Abfall- und Abwasserwirtschaft sind die energetischen und nicht-energetischen Emissionen im Zusammenhang mit Transport und Behandlung von Abfall und Abwasser beschrieben.
Die vom Handlungsfeld Graue Energie, Bau, Konsum und Ernährung umfassten Themen stellen selbst keine Emissionsquelle im eigentlichen Sinn dar. In der städtischen Treibhausgasbilanz ist die sogenannte Graue Energie (Emissionen die bei Herstellung, Transport und Entsorgung von Produkten entstehen) dann erfasst, wenn es sich um Emissionen aus Produkten handelt, die im Dresdner Stadtgebiet hergestellt werden. Importierte graue Energie ist wiederrum nicht in der städtischen Bilanz abbildbar. Dies wird auch zukünftig nicht möglich sein, da dies dem Ansatz des verwendeten Territorialprinzips der städtischen Treibhausgasbilanz widerspricht. Sollten in Zukunft Warenströme auf Stadtgebietsebene statistisch mit vertretbarem Aufwand erfasst und bezüglich ihrer Treibhausgasrelevanz ausgewertet werden können, kann dies in einer Nebenbilanz erfolgen und damit das Thema messbar und quantitativ sichtbar gemacht werden. Derzeit ist dies nur qualitativ möglich, aber trotzdem so wichtig, dass es beim Klimaschutz mitgedacht werden muss. Das Handlungsfeld hat einen erheblichen Einflussbereich und bietet einen großen Handlungsspielraum für die Dresdner Bürgerschaft.
Auch zukünftig wird es unvermeidbare Rest-Emissionen geben. Die verbleibenden Treibhausgasemissionen müssen dann durch "negative Emissionen" bilanziell ausgeglichen werden. Das Handlungsfeld Technische Treibhausgassenken gibt dazu einen ersten Überblick. Die Leitlinien zur Treibhausgasneutralität im IEK führen aus, dass Vermeidung von Treibhausgasen Vorrang vor Kompensation hat. Kompensation spielt im Betrachtungsraum einer kommunalen Klimaschutzstrategie eine nachgeordnete Rolle im Unterschied zu einem unternehmerischen Bilanzrahmen, bei dem Kompensationen dazu dienen Treibhausgase, die nicht im Einflussbereich des Unternehmens entstehen, bilanziell auszugleichen. Dies ist im Kontext eines Stadtgebiets mit Territorialbilanz methodisch nicht definiert.
Das Handlungsfeld Übergeordnete Organisation und Steuerung umfasst Vorschläge für eine effektive Klimaschutzarbeit in der Stadtverwaltung und zeigt, wie für die Stadtverwaltung mit 2035 eine eigene, ambitioniertere Zielstellung zur Erreichung der Treibhausgasneutralität umgesetzt werden kann.
Im IEK betrachtete Szenarien
Im IEK wurden drei Szenarien betrachtet, die sich an dem Stadtratsbeschluss zum Bürgerbegehren orientieren. Untersucht wurden die Zieljahre 2035 und 2040 sowie 2045 als Referenzszenario, bei dem Treibhausgasneutralität erst 2045 – analog zur Zielstellung auf Bundesebene – erreicht werden würde. Ein Szenario, in dem Treibhausgasneutralität nicht erreicht wird, wurde nicht betrachtet, da es den Vorgaben des Stadtrats und auch denen auf Landes- und Bundesebene widersprechen würde.
Reduktionspfad
Im IEK wurden für die drei untersuchten Szenarien konkrete Reduktionspfade bis zum jeweiligen Zieljahr berechnet. Zu beachten ist dabei, dass sich die Reduktionspfade auf die energetischen Treibhausgasemissionen beziehen, die in der städtischen Treibhausgasbilanz abgebildet werden können. Dabei handelt es sich um Emissionen, die auf Verbrennungsprozessen fossiler Energieträger beruhen. Die Reduktionspfade beruhen auf umfassenden, hochauflösenden Datenanalysen, vor allem auf dem Gebiet der Energieversorgung von Gebäuden und Erneuerbaren-Energien-Anlagen. In einem eigens entwickelten Rechenmodell wurden die Analysen zur Entwicklung der Energiebedarfe in den einzelnen Sektoren für jedes Jahr übereinandergelegt. Ausgehend vom Startjahr 2018 konnten so für die drei Szenarien die Entwicklung der Anteile der Energieträger von fossiler Nutzung hin zu erneuerbaren Energieträgern und die Entwicklung der Treibhausgasemissionen bis zur Treibhausgasneutralität dargestellt werden. Aus den Analysen ergaben sich unterschiedliche Herausforderungen, die bei der Entwicklung des Zielpfads berücksichtigt wurden. So zeigte sich im Szenario mit dem Zieljahr 2035, dass u. a. die Austauschraten der Heizungsanlagen in Gebäuden zu hoch waren und von den Fachbetrieben vor Ort kaum zu stemmen waren. Ebenso ergaben sich aufgrund der späten Verfügbarkeit einer Anbindung an das Wasserstofftransportnetz (erst deutlich nach 2030) Einschränkungen für die Ablösung von fossilem Erdgas für Prozessenergie der Industrie und Back-up-Kapazitäten für die Fernwärme. Für alle Szenarien wurde auch die Einhaltung eines CO2-Restbudgets überprüft. Das CO2-Restbduget wurde dabei, da nur die energetischen Emissionen im Reduktionspfad abgebildet sind, auf den energetischen Anteil reduziert.
Im Ergebnis der Szenarienanalyse wurde ein konkreter Zielpfad zur entwickelt, der auf verschiedenen konkreten, quantifizierten Potenzialen zur Reduktion von Treibhausgasen aufbaut und das CO2-Restbudget der Pariser Klimaschutzziele (1,75-°C-Ziel) einhält. Die Erreichung von Treibhausgasneutralität in Dresden wird dabei bis spätestens 2040 als realistisch betrachtet, um ausreichend Zeit für die erforderlichen infrastrukturellen Anpassungen an Strom- und Gasnetz berücksichtigen zu können. Es soll aber mit Blick auf das vom Stadtrat beschlossene Bürgerbegehren „Dresden Zero“ zur Treibhausgasneutralität bis 2035 konsequent beschleunigt werden. Die Umsetzung der städtischen Potenziale zum Ausbau erneuerbarer Energien ist im Zielpfad bis 2035 vorgesehen. Um die Ambition der Stadt hoch zu halten und Transparenz in der Umsetzung zu schaffen, wurden für den Pfad Zwischenziele formuliert.
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Zielpfad zur Erreichung von Treibhausgasneutralität. Dargestellt ist die Entwicklung der ausgestoßenen Treibhausgase bis zum Jahr 2045 bezogen auf die verwendeten Energieträger. In der Abbildung sieht man deutlich wie die Treibhausgasemissionen bis 2040 auf das Zielniveau Treibhausgasneutralität absinken. Dies erfolgt zum einen durch eine Verringerung des Energiebedarfs, aber vor allem einem Wechsel von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energieträgern wie erneuerbare Wärme und grünem Wasserstoff. Diese Energieträger sind in der Abbildung als dünne Linien dargestellt, da sie selbst nur wenige Treibhausgase emittieren. Die Energieträger Fernwärme und Strom werden durch den steigenden Anteil an erneuerbaren Energien ebenfalls zu treibhausgasneutralen Energieträgern. Im Ergebnis würden im Jahr 2040 nur noch 10 Prozent der heutigen Treibhausgasemissionen ausgestoßen werden. Bezogen auf die Treibhausgasemissionen von 1990 handelt es sich dabei um eine Reduktion um mehr als 95 Prozent. In der Abbildung sind auch die Zwischenziele markiert: für 2027 ist eine Reduktion um 70 Prozent, für 2030 um 80 Prozent und für 2035 um 90 Prozent der in 1990 ausgestoßenen Treibhausgasemissionen vorgesehen.
Zur Erreichung der Klimaschutzziele ist das Handeln aller städtischen Akteure entscheidend, aber auch die Rahmenbedingungen außerhalb Dresdens müssen passen: z. B. mit dem beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland, dem Anliegen von leitungsgebundenem, grünem Wasserstoff in der Stadt und ausreichender finanzieller Unterstützung sowie passenden rechtlichen Rahmenbedingungen.
Mit Umsetzung der Klimaschutzstrategie in Dresden ergeben sich Chancen zur Erhöhung der lokalen Wertschöpfung und Ansiedlung moderner und nachhaltiger Wirtschaftszweige sowie zur Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten – so kann perspektivisch mehr als ein Drittel des Strombedarfs durch lokale erneuerbare Energien gedeckt werden.
Die Umsetzung der Klimaschutzstrategie
Der Maßnahmenkatalog in Band II des IEK enthält 52 Maßnahmen. Die im IEK genannten Maßnahmen decken den kurz- und mittelfristigen Umsetzungszeitraum ab. Die im IEK vorgedachte Struktur des Maßnahmenkatalogs und der Maßnahmensteckbriefe bietet einen ersten Aufschlag für einen klaren und praxistauglichen Leitfaden für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, der in den nächsten Jahren fortlaufend zu einem Maßnahmenprogramm ausgeweitet werden soll. Dieses soll den vom Stadtrat beschlossenen Zielpfad zur Erreichung von Treibhausgasneutralität abbilden. Dabei sind der kommunale Handlungsspielraum deutlich zu machen und Handlungsempfehlungen für andere Akteure außerhalb der Zuständigkeit der Landeshauptstadt Dresden mit zu berücksichtigen. Das Maßnahmenprogramm adressiert auf Maßnahmenpaketebene grundsätzlich alle Emissionsquellen (soweit methodisch quantifizierbar), kann aber auf Einzelmaßnahmenebene die im Reduktionspfad ausgewiesenen Treibhausgasminderungen nicht vollständig abbilden, da diese sich auf verschiedene Akteursebenen (Verwaltung, Stadtgesellschaft, Einfluss durch äußere Rahmenbedingungen) aufteilen. Die Maßnahmen richten sich nach dem sogenannten Handlungsspielraum der Stadtverwaltung und der beteiligten Unternehmen. Daher handelt es sich bei einem großen Anteil der Maßnahmen um indirekte Maßnahmen, bei denen die Stadtverwaltung die Reduktion von Treibhausgasen durch Information, flankierende Aktivitäten bzw. regulatorische Vorgaben bei Dritten unterstützt. Dies ist im Maßnahmenkatalog in den Maßnahmensteckbriefen bei Art der Maßnahme kenntlich gemacht.
Wichtige Maßnahmen sind hier beispielhaft genannt:
- der forcierte Ausbau der Erneuerbaren Energien
- die Erstellung und Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung (bereits in 2023 parallel zum IEK begonnen)
- die Erarbeitung des Dresdner Mobilitätsplanes 2035+ (Festlegung der Szenarien und Maßnahmen zur Umsetzung der Klimaschutzziele)
- die Erarbeitung der neuen Treibhausgasbilanz sowie Aufsetzen eines systematischen Monitoring- und Controllingprozesses
- Erarbeitung und Umsetzung eines Konzeptes für die Treibhausgasneutrale Stadtverwaltung bis 2035
- Umsetzung EU-Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte“
Verzahnung mit EU-Mission
Das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept stellt die fachliche Grundlage für die Erstellung des sogenannten Climate City Contracts (CCC) im Rahmen der EU-Städtemission dar. Die Ambition der EU-Städtemission wurde bei der Fortschreibung des IEK berücksichtigt und ist mit dem Zwischenziel für 2030 hinterlegt. Die grundlegenden Strategien des IEK werden in den für den CCC zu erstellenden Action Plan übernommen.
Beteiligungsformate
Sowohl Dresdner Bürgerinnen und Bürger als auch Fachleute aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung sollten sich im Fortschreibungsprozess mit ihren Ideen und Projekten einbringen. Bislang gab es zahlreiche Beteiligungsformate (siehe auch Abschnitt Bürgerbeteiligung). Im Rahmen der bestehenden Formate Runder Tisch und Wissenschaftlicher Beirat wurde die Beteiligung zur Erarbeitung des IEK im Jahr 2023 fortgesetzt. Mit Beschluss des IEK durch den Stadtrat soll die Beteiligung vor allem zur konkreten Umsetzung der städtischen Klimaschutzstrategie themenbezogen weiter ausgeweitet und verstetigt werden.
Runder Tisch
Um die vielfältigen Dresdner Akteure in den IEK-Prozess einzubinden, wird ein Runder Tisch als Kommunikations- und Diskussionsplattform ins Leben gerufen. Ziel des Runden Tisches ist es, kontinuierlich Maßnahmen abzustimmen, Konfliktpotenziale frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu finden, aber vor allem den IEK-Prozess zu fördern und für diesen zu werben. Die Mitglieder können eigene Ideen und Projekte einbringen und Empfehlungen aussprechen. Am Runden Tisch nehmen Vertreter aus dem Dresdner Stadtrat, der Stadtverwaltung, der Wirtschaft, der städtischen Beteiligungsgesellschaften, von Verbänden und Institutionen sowie Initiativen teil.
Im Frühjahr 2023 wurde beschlossen, die inhaltliche Arbeit des Runden Tisches stärker in Facharbeitsgruppen zu fokussieren. Dies umfasst die Themen Wärmeplanung, erneuerbare Energien und klimaneutraler Gebäudebestand.
Rückblick 1. Runder Tisch
Der erste Runde Tisch zur Begleitung der Fortschreibung des IEK fand am 6. Mai 2021 in einem virtuellen Format statt.
Nach der Begrüßung der etwa 30 Mitglieder durch Eva Jähnigen, Beigeordnete für Umwelt und Kommunalwirtschaft, wurde das Konzept der Fortschreibung vom Klimaschutzstab vorgestellt. Dies umfasste die Kernelemente, Beteiligungsformate und die zeitlichen Planungen.
Die Erwartungen des Runden Tischs an das IEK wurden interaktiv mittels einer digitalen Stellwand formuliert. Diese spiegelten naturgemäß die unterschiedlichen Perspektiven der Anwesenden wider, waren aber durchweg konstruktiv. Es gab allgemeine Hinweise, wie z. B.:
- Wege aufzeigen für eine nachhaltige Zukunftsstadt: klimaneutrale Infrastruktur, Wirtschaft und Lebensweise in Dresden
- Leicht verständliches Konzept erstellen, das sich an ganze Bürgerschaft richtet, die Dringlichkeit des Vorhabens vermittelt und eine gesellschaftliche Akzeptanz herstellt
- Urbanes Innovationssystem zur Klimaneutralität initiieren
- systemischer Ansatz: Addition von Einzelmaßnahmen reicht nicht mehr aus
- Konstruktive Zusammenarbeit und Vernetzung von Aktivitäten in der Stadt fördern
- Beispiele anderer Kommunen berücksichtigen (best-practice)
Ein Teilnehmer brachte die Anforderungen an das Konzept auf den Punkt: „Wir dürfen uns nicht fragen – Was können wir machen, sondern was müssen wir machen!“
Auf zwei weiteren digitalen Stellwänden benannten die Mitglieder bisherige und geplante Projekte zum Klimaschutz sowie Akteure und Zielgruppen, die ihrer Meinung nach in den Prozess mit eingebunden werden sollten. Hier wurde die ungeheure Bandbreite an Akteuren und Projekten deutlich, die es in Dresden seit vielen Jahren gibt. Für die weitere IEK-Bearbeitung werden die Hinweise berücksichtigt.
Die Eintragungen der Teilnehmenden in den digitalen Stellwänden können hier eingesehen werden:
Die hier vorliegenden pdf-Dateien sind nicht komplett barrierefrei, da sich der Inhalt ausschließlich an ein kleines Fachpublikum richtet. Informationen zum Inhalt erhalten Sie per E-Mail unter iek@dresden.de
Rückblick 2. Runder Tisch
Der zweite Runde Tisch am 15. Juli 2021 widmete sich der Frage der Klimaneutralität für Dresden sowie den Chancen und Hemmnissen im Klimaschutzprozess.
Nach Vorstellung des Grobkonzeptes für die Feststellung der Klimaneutralität für Dresden wurden verschiedene Aspekte für ein klimaneutrales Dresden diskutiert. Ein genauer Wortlaut zur Definition der Klimaneutralität wird noch festgelegt, siehe auch die Zusammenfassung des 2. Wissenschaftlichen Beirats. Es sei an dieser Stelle auf die laufend aktualisierten Informationen zum IEK und zum Wissenschaftlichen Beirat auf dieser Internetseite verwiesen.
Die Chancen und Hemmnisse im Klimaschutzprozess wurden in vier Gruppen diskutiert: Wirtschaft, Energie und Wärme, Verkehr sowie Politik/Querschnitt. Folgendes wurde besprochen:
- Was waren Hemmnisse (rechtlich, politisch, organisatorisch, technisch)?
- Welche Erfolge wurden erzielt? Was ist davon übertragbar?
- Wo sehen Sie zukünftige Potentiale für Klimaschutzaktivitäten?
- Wie müssten Rahmenbedingungen geändert werden (auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene)?
Im Bereich Wirtschaft wurde u. a. auf die Ressourcenknappheit bei Personal und Material verwiesen. Als Erfolg wurden die Nutzung der Einsparpotentiale und der Möglichkeiten der Produktion erneuerbarer Energien bei der Stadtentwässerung Dresden erwähnt. Das Interesse von Unternehmen an den Themen Klimaneutralität/klimaneutrale Energieversorgung ist groß. Daher die Empfehlung: „Klimaschutz muss so verbindlich werden wie Brandschutz am Gebäude“.
Der Bereich Verkehr wird zu häufig durch zu strikte und veraltete, technische und rechtliche Regularien gehemmt. Der Wille zur Reduktion von Autos ist politisch nicht vorhanden. Gleichzeitig hat sich die Infrastruktur des Carsharings und des Fahrradverkehrs verbessert. Weitere Klimaschutz- Potenziale werden z. B. in Radvorrangrouten und Einbahnstraßenregelungen gesehen. Eine entsprechende Quartiersentwicklung kann zu einer „Stadt der kurzen Wege“ führen.
Für einen tiefgreifenden Umbau der Energie- und Wärmeversorgung waren die politischen Rahmenbedingungen im Freistaat Sachsen nicht optimal in der Vergangenheit. Desweitern führt der Fokus auf die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zu einem einseitigen Umsetzen. Die Potenziale für Klimaschutzaktivitäten sind sehr groß, da es eine Vielfalt von nutzbaren Technologien gibt. So ist eine Einspeisung von Dritten in das Fernwärmenetz und somit eine Liberalisierung des Wärmemarktes prinzipiell möglich. Es wurde angemahnt, dass eine Überführung des volkswirtschaftlichen Ansatzes der Erreichung der Klimaneutralität in einen betriebswirtschaftlichen Ansatz nötig ist (z. B. höhere CO2-Bepreisung).
Die Gruppe Politik/Querschnitt bemängelte die fehlende Konsistenz in Stadtratsbeschlüssen und die zu langen Umsetzungszeiten. Des Weiteren hat das im alten Klimaschutzkonzept beschriebene Controlling nicht funktioniert. Es wurden auf Erfolge wie den Fernwärmeausbau in Pieschen und den Zukunftsstadt-Prozess hingewiesen. Die Potenziale für „Klimaschutzaktivitäten von unten“ sind sehr groß. Die bestehenden Prozesse (Zukunftsstadt) und Initiativen sollten genutzt und verstetigt werden.
Rückblick 3. Runder Tisch
Das Projektkonsortium stellte am 15. November 2021 den derzeitigen Arbeitsstand anhand wichtiger Potenziale zur Einsparung sowie Entwicklungspfade (Szenarien) von Treibhausgasen (THG) für Dresden dar. Es ist bereits ersichtlich, dass es ehrgeizige Ziele, wie eine noch schnellere Dekarbonisierung der Fernwärme und des Verkehrs erfordert, um Dresden Paris-konform zur Klimaneutralität zu führen. Hierzu werden weitere Betrachtungen im Konzept angestellt. In der Diskussion wurde angeregt, Windkraft in der Stadt zu berücksichtigen (bisher vom Dresdner Stadtrat abgelehnt), deutlicher die nicht-energetischen THG-Emissionen der Bauindustrie herauszustellen und die Rückwirkungen auf die Energie-Infrastruktur beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu berücksichtigen.
Im zweiten Teil der Sitzung wurde in vier Gruppen gearbeitet:
In Gruppe 1 wurden die Herausforderungen der energetischen Modernisierung im Mietwohnungsbestand diskutiert. Die Eigentümerstruktur wird von privaten Vermietern dominiert - einer sehr heterogenen Zielgruppe. Für deren Ansprache sollten Vermittler wie Immobilienverbände oder Hausverwalter genutzt werden. Eine kommunale Wärmeplanung sollte verpflichtend für sächsische Kommunen eingeführt werden. Der Informationsbedarf der Eigentümer nach unabhängiger Beratung muss professionell bedient werden. Die Sozialverträglichkeit energetischer Sanierungen ist zu beachten, wobei es hierzu auch entsprechender Initiativen des Freistaates Sachsen bedarf.
Gruppe 2 besprach eines der zentralen Potenziale für die erneuerbare Energieversorgung, die Photovoltaik (PV). Es wurde angeregt, weitere Potenziale technisch zu prüfen, z. B. Agri-PV oder Balkonkraftwerke. Der PV-Ausbau sollte klar unter dem Vorzeichen der Eigenstromerzeugung stattfinden. Eine finanzielle Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an den Anlagenerträgen könnte erheblich dazu beitragen, die Akzeptanz zu erhöhen. Eigentümer und Mieter sollten aktiv durch die Landeshauptstadt Dresden oder den Energieversorger unterstützt werden. Die Stadt sollte mit einer Ausbauinitiative für PV-Anlagen auf den Dächern ihrer Liegenschaften Vorbildwirkung zeigen und eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern bei Neubauten prüfen.
In Gruppe 3 wurden die Möglichkeiten, individuelle Beiträge zum Klimaschutz zu leisten, beleuchtet. Es wurde angeregt, Möglichkeiten des Engagements öffentlichkeitswirksam zu präsentieren sowie bestehende zivilgesellschaftliche Strukturen dauerhaft zu unterstützen. Infrastrukturen, die ein nachhaltiges Leben ermöglichen, müssen geschaffen werden, z. B. in Form von "Ressourcen- oder Nachhaltigkeitszentren" in den Stadtteilen. Sie sollten so konzipiert werden, dass von ihnen eine große Strahlkraft in die Gesellschaft ausgeht. Nachhaltiges Verhalten sollte den Bürgerinnen und Bürgern leichtgemacht werden.
In Gruppe 4 wurde die Förderung von Klimaneutralitätsstrategien von Unternehmen diskutiert. Eine Verpflichtung von Unternehmen zur Entwickelung solcher Strategien ist nicht möglich, aber es können die Rahmenbedingungen zur Verminderung von THG-Emissionen verbessert werden. Bei kleineren und mittleren Unternehmen werden Potenziale zur Energieeinsparung und Verringerung der THG-Emissionen im Austausch älterer Anlagen gesehen. Hier kann die Stadt zusammen mit anderen Akteuren unterstützen. Nachhaltigkeit als Unternehmensziel ist sinnstiftend – insbesondere für Mitarbeiter und Kunden. Ein städtisches Label, eventuell gekoppelt mit Anreizen für Unternehmen (z. B. verringerte Gewerbesteuer), könnte Nachhaltigkeitsbestrebungen fördern.
Rückblick 4. Runder Tisch
Am 7. Februar 2023 fand im Rathaus die 4. Sitzung statt. Eingangs wurde über den Stand und die nächsten Schritte des IEK berichtet. Der aktuell wichtigste Baustein ist die Potenzialstudie zur lokalen regenerativen Energieversorgung auf Gebäudeebene (PotEEGeb). Ziel ist es, eine räumlich gut aufgelöste Planungsgrundlage für eine schnelle und effiziente Dekarbonisierung des Gebäudesektors unter Nutzung bestehender Infrastrukturen für Dresden zu erstellen. Weitere Potenziale werden für Photovoltaikanlagen auf Frei- und Verkehrsflächen sowie für Windenergieanlagen betrachtet.
In einem kurzen Input von den Psychologists for Future wurden die Verzögerungsdiskurse in der Klimadebatte thematisiert und Möglichkeiten des Umgangs damit aufgezeigt. Danach wurden die Meilensteine der TU Dresden auf dem Weg zu einer nachhaltigen Universität präsentiert. Bis Ende 2023 soll das mit einem Maßnahmenplan untersetzte Nachhaltigkeitskonzept verabschiedet werden, womit es als gutes Beispiel für Bildungseinrichtungen und Unternehmen vorangeht.
In der Diskussion wurden u. a. folgende Punkte besprochen:
- Bleibt das Budget für das 1,5° Ziel das Optimierungsziel für die Klimaneutralität Dresdens? Antwort: Vom Stadtrat wurden per Beschluss die Zieljahre 2035 bzw. 2040 vorgegeben. Der Reduktionspfad wird nicht auf Jahr und Budget hin optimiert werden können, aber das Budget wird trotzdem für den Pfad berechnet.
- Welches Sanierungsziel ist bei der Gebäudesanierung anvisiert? Antwort: Es gibt kein konkretes Ziel, vielmehr wird zwischen Energieversorgungsoptionen und der Sanierungstiefe optimiert. Ein Energiebedarf von 100 kWh/m²/Jahr ist erstrebenswert.
- Werden die Energiebedarfe der Mobilitätswende im IEK betrachtet? Antwort: Ja, hierzu gibt es Abstimmungen zwischen IEK und Dresdner Mobilitätsplan DMP 2035+.
- Eine Treibhausgasbilanzierung ist wichtig für das Monitoring der Klimaschutzbemühungen. Warum gibt es keine aktuelle Bilanz? Antwort: Derzeit ist das zeitlich nicht zu schaffen. Es gibt die Idee, die Bilanz im nächsten Jahr extern erstellen zu lassen.
- Wunsch nach Diskussion des Dekarbonisierungskonzeptes der SachsenEnergie. Antwort: Wird im nächsten Runden Tisch thematisiert.
Des Weiteren wurde der dringliche Wunsch nach mehr Einbeziehung in die Konzepterstellung geäußert, z. B. durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen (AG). Es wurden mögliche Inhalte der AGs besprochen. Im Nachgang zur Sitzung gab es hierzu eine digitale Abstimmung. In Anbetracht der notwendigen thematischen Fokussierung und der begrenzten Kapazitäten im Klimaschutzstab wurden folgende Arbeitsgruppen gebildet, die dem Runden Tisch berichten: AG Wärmeplanung, AG klimaneutrale Gebäude und AG flächenhafte Erneuerbare Energien in der Stadt.
Arbeitsgruppen
In den Arbeitsgruppen tauschen sich Mitglieder des Runden Tisches gemeinsam mit Mitarbeitenden der Verwaltung und gegebenenfalls externen Fachleuten zu spezifischen Themen des IEK aus. Die Themenfelder der AGs greifen an vielen Stellen ineinander, weshalb z. T. gemeinsame Sitzungen abgehalten werden.
Die AG Wärmeplanung zielt auf einen Austausch zu aktuellen Studien der Wärmeplanung und die Ableitung konkreter, kurzfristig umzusetzender Maßnahmen sowie eines mittel- und langfristigen Maßnahmenplans ab. Bisher fanden zwei Sitzungen statt, in denen die in Bearbeitung befindliche Potenzialstudie zur lokalen regenerativen Energieversorgung auf Gebäudeebene (PotEEGeb) diskutiert wurde. In den nächsten Wochen werden die Gebäudepotenzialstudie für ausgewählte Quartiere in Dresden sowie das Dekarbonisierungskonzept der SachsenEnergie besprochen.
Die AG klimaneutrale Gebäude unterstützt die Arbeiten zur Erreichung der Zielstellung „Klimaneutraler Gebäudebestand“, die sich mit der Sanierung und dem Neubau von städtischen, privaten und gewerblichen Immobilien beschäftigen. In der ersten Sitzung wurde der Stand der Gebäudepotenzialstudie (PotEEGeb) besprochen, des Weiteren der Themenumfang der AG: Sanierungsquoten, serielle Sanierung, Hemmnisse (z. B. Handwerker – Mangel und Kompetenz), Umsetzung von Maßnahmen, Auswirkung auf Nutzer (soziale Dimension), Kommunikation etc.
Die AG flächenhafte Erneuerbare Energien in der Stadt strebt einen Austausch zu aktuellen Studien zu gebäudeunabhängigen Potenzialen von Erneuerbaren Energien an. Im Fokus der ersten Sitzung standen die Photovoltaikpotenziale auf landwirtschaftlichen Flächen, Parkflächen, Lärmschutzwällen und –wänden in Dresden. Die zweite Sitzung beschäftigte sich mit den Windpotenzialen und den diesbezüglichen aktuellen Planungsprozessen.
Wissenschaftlicher Beirat
Der Wissenschaftliche Beirat unterstützt die Fortschreibung aus wissenschaftlicher Sicht, bringt innovative Ideen ein und wird beratend eingebunden. In den Treffen bringen die Mitglieder ihre Expertise aus den Bereichen Energie, Verkehr, Klimaschutz, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ein. Die unterschiedlichen Fachdisziplinen bilden ein breites Spektrum ab und steuern Fakten für die öffentliche Diskussion bei.
Die Mitglieder
Zusammenfassung 1. Wissenschaftliche Beirat
Am 27. April tagte der Wissenschaftliche Beirat zum ersten Mal. Nach der Begrüßung durch Eva Jähnigen, Beigeordnete für Umwelt und Kommunalwirtschaft, gab es eine Vorstellungsrunde verknüpft mit der Frage: „Welche Kompetenzen können Sie aus Ihrem Fachgebiet in unser kommunales Klimaschutzkonzept einbringen?“ - Dabei entstand bereits eine rege Diskussion über Erwartungen an das Projekt und Ideen, wie Klimaschutz zu verstehen ist. Es wurde deutlich, dass der Beirat hochmotiviert an die Arbeit geht.
Der Klimaschutzstab erläuterte zunächst den Prozess der Fortschreibung mit den geplanten Arbeitspaketen und Beteiligungsformaten. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden die Erwartungen an das Energie- und Klimaschutzkonzept gesammelt.
Zusammenfassend kann man die Erwartungen auf folgende Kernmerkmale herunterbrechen:
- Aktivierend – in Handlung kommen und Akzeptanz herstellen
- Transparent – Verständlichkeit und klare Definition des Transformationspfads
- Umsetzbar – realistische Einschätzung des Handlungsspielraums
- Ambitioniert – Dringlichkeit verdeutlichen
Im ersten Treffen des Wissenschaftlichen Beirats stiegen die Teilnehmenden nach dem Auftakt direkt in die fachliche Diskussion ein: die Definition des Begriffs „Klimaneutralität“. Nach einem Impulsvortrag zur Definition der Klimaneutralität und auch Übersetzung in messbare Erfolge bei der Zielerreichung durch den Auftragnehmer wurde angeregt diskutiert. In der Diskussion wurde sich für eine ehrliche (physikalisch basierte) Zieldefinition ausgesprochen, was eine Kombination verschiedener Bilanzansätze erfordert. Auch die erforderlichen Maßnahmen sollten ambitioniert, aber objektiv umsetzbar sein. Das Stimmungsbild im Beirat reichte von der Notwendigkeit einer umfassenden gesellschaftlichen Transformation bis hin zu derzeit objektiven Hemmnissen, die einen Wandel erschweren.
Eine erste Zustimmung gab der Wissenschaftliche Beirat zur Idee, für die Stadt Dresden ein CO2-Restbudget zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele festzulegen. Dies entspricht der Verantwortung für nachfolgende Generationen Spielraum zu lassen und sich nicht auf weit entfernten Zielen auszuruhen und die notwendigen Veränderungen jetzt anzuschieben.
Es wurde keine abschließende Definition beschlossen. Daher wird das Thema erneut bei der nächsten Sitzung aufgegriffen.
Zusammenfassung 2. Wissenschaftliche Beirat
Innerhalb der zweiten Sitzung am 30. Juni 2021 wurde die Diskussion des Themas Klimaneutralität für Dresden fortgeführt. Das Bundesklimaschutzgesetz (1. Änderung 2021) schreibt die Erreichung der Treibhausneutralität bis 2045 vor. Eindeutige Vorgaben für eine kommunale Umsetzung fehlen bisher.
Was bedeutet Klimaneutralität für eine Kommune?
Die Treibhausgasneutralität betrachtet das Gleichgewicht zwischen Ausstoß und Wiederentnahme von CO2 und anderen Treibhausgasen in die bzw. aus der Atmosphäre. Klimaneutralität ist umgangssprachlich der häufiger verwendete Begriff hierfür, obwohl er noch weitere Folgen des menschlichen Handelns auf das Klimasystem berücksichtigt. Jede Kommune muss ihren fairen Anteil zur Erreichung der Klimaneutralität beitragen.
Wie kann man die Klimaneutralität berechnen?
Ausgangspunkt der Betrachtungen ist die Pariser Klimarahmenkonvention (2015), demzufolge die globale Erderwärmung auf unter 2 °C und möglichst auf 1,5 °C begrenzt werden soll. Daraus lässt sich ein globales CO2-Restbudget berechnen und für Deutschland und letztendlich für Dresden konkretisieren.
Für die kommunale Bilanzierung von Treibhausgasen wird die BISKO Methodik als Standard empfohlen. Dementsprechend werden für das Territorium der Stadt die energetischen Treibhausgasemissionen berechnet (Energie, Wärme, Verkehr), die in etwa 84 Prozent der gesamten Emissionen ausmachen. Ausgehend von den aktuellen Treibhausgasemissionen in Dresden können Annahmen zu deren Reduktion getroffen werden. Wie genau der Pfad der Treibhausgasreduktion aussieht, hängt neben dem angenommenen Budget und dem angestrebten Jahr der Klimaneutralität von den Potenzialen in der Stadt und den Rahmenbedingungen auf Bundes- bzw. EU-Ebene ab. Der Wissenschaftliche Beirat unterstützt den Ansatz.
Wie jede andere Bilanzierungsmethodik erfasst BISKO nicht sämtliche Treibhausgasemissionen. Hierzu gehören die nicht-energetischen Emissionen (z. B. aus Land- und Abfallwirtschaft), der CO2-Import und Export (z. B. Konsumgüter), und die Verkehrsströme außerhalb der Stadt (Flüge, Güterverkehr). In Nebenbilanzen werden die sich hieraus ergebenden Emissionen parallel zu BISKO je nach verfügbarer Datenlage dargestellt. Es wird davon ausgegangen, dass zukünftig energiebedingte Treibhausgasemissionen vollständig vermieden werden können. Da dies nicht bei sämtlichen, nicht-energetischen Treibhausgasemissionen möglich ist (z. B. bei der Landwirtschaft), sind Maßnahmen zur CO2-Kompensation zu ergreifen. Der Beirat spricht sich für lokal bzw. regionale Kompensationen aus, wobei die Vermeidung stets vor deren Kompensation geht!
Die Bilanzierung der Treibhausgase ist komplex und ist immer nur ein Hilfsmittel für die Diskussion um die Klimaneutralität. Unser wichtigstes Ziel ist es, ins Handeln zu kommen und allen Beteiligten ihre Möglichkeiten aufzuzeigen.
Zusammenfassung 3. Wissenschaftliche Beirat
Am 29. September 2021 lernten sich alle Beteiligten zum ersten Mal persönlich bei einem Treffen im Rathaus kennen.
Prof. Becker erläuterte anhand des Dresdner Beispiels „Stadtbahn 2020 – Abschnitt Nürnberger Straße/ Nossener Brücke“ die aktuellen Planungen und Probleme aus der Sicht des Klimaschutzes. Die zentrale Frage war, ob die Planungen für die Neuerrichtung einer Straßenbahnlinie kombiniert mit einem mehrspurigen Straßenausbau noch zu den aktuellen Klimaschutzambitionen der Landeshauptstadt Dresden passen. Diskutiert wurden die langen Planungs- und Wirkungszeiten von Infrastrukturmaßnahmen, die gesetzlichen Vorgaben zum (noch sehr auf dem motorisierten Individualverkehr ausgerichteten) Straßenausbau, Kosten-Nutzen-Erwägungen und weiteres. Seit August 2021 wird in Dresden ein Klimacheck von Planungen durchgeführt. Es wurde angeregt, solche Checks auch rückwirkend für Planungen durchzuführen.
Von der Auftragnehmergemeinschaft wurde die Faktoranalyse vorgestellt, in der es um die Identifikation von Chancen und Hemmnissen sowie Handlungsspielräume und Einflussgrenzen beim Klimaschutz in der Landeshauptstadt Dresden geht. Das ist die Grundlage für die Entwicklung von Handlungsschwerpunkten und konkreten Maßnahmen. In zwei Gruppen wurden nachfolgend einige Aspekte der Faktoranalyse diskutiert.
In der Gruppe „Mitmachstadt“ wurden Tendenzen der gesellschaftlichen Spaltung und Gerechtigkeitsfragen erörtert. Trotz der großen Bedeutung dieser Aspekte, verfügt die Landeshauptstadt Dresden kaum über Einflussmöglichkeiten. Eine Bewertung von sozialen Fragen sollte bei der Maßnahmenauswahl in Form eines „Sozial-Checks“ erfolgen“. Eine ehrliche Kommunikation, was auf die Bürger bei der notwendigen Transformation zukommt, ist unabdingbar. Der Nutzen von Maßnahmen ist des Weiteren auch jenseits der CO2-Einsparung zu betrachten. Es sollte keine Kommunikation mit dem erhobenen Zeigefinger stattfinden, sondern vielmehr, wie die Bürger selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Die Stadt sollte eine mutige Haltung einnehmen: „Wir wollen Klimaschutz“.
Die Gruppen „Die energie- und ressourceneffiziente Stadt“ und „Die Stadt als Kraftwerk“ beleuchteten die für energetische Gebäudesanierungen verantwortlichen Zielgruppen. Sowohl semiprofessionelle Vermieter und Genossenschaften als auch große Wohnungsvermieter sind unterschiedlichen Zwängen ausgesetzt bzw. verfügen über unterschiedliche Möglichkeiten. Individuelle Fachkonzepte sind nötig und sind stets mit Finanzkonzepten zu kombinieren. Da in Dresden kaum ein städtischer Wohnungsmarkt existiert, ist der städtische Einfluss gering. Als Hemmnisse bei der Umsetzung von Maßnahmen werden der Mangel an Fachkräften und an Schulungen gesehen. Der „Champagner der Energiewende: Wasserstoff“ wird zukünftig für die Schwerindustrie und den Schiffs- und Flugverkehr benötigt. Für die Wärmeerzeugung ergibt eine Wasserstoffnutzung nur einen geringen Wirkungsgrad, weshalb für Wohnungen Großwärmepumpen empfohlen werden. Der Wissenschaftliche Beirat verwies darauf, dass eine Beratung von Eigentümern zu Technik, optimalem Einsatz der Finanzmittel, Umsetzungsprozess und Perspektiven benötigt wird. Eine finanzielle Förderung sollte seitens des Freistaates und seitens der Stadt als Anreiz zur Maßnahmenumsetzung und als Mittel für eine soziale Abfederung von Kosten gewährt werden.
Zusammenfassung 4. Wissenschaftliche Beirat
In der vierten Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats am 13. Juli 2022 standen der aktuelle Stand des Konzepts, die derzeitigen Entwicklungen auf dem Energiemarkt und deren Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit sowie die Erstellung von krisenfesten Konzepten im Mittelpunkt
Aufgrund von Unstimmigkeiten bezüglich der Erfüllung des Vertrags wird die Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmerkonsortium des IEK in beiderseitigem Einvernehmen zum Jahresende 2022 beendet. Der Klimaschutzstab verfolgt bezüglich der Fortschreibung des IEK nun eine neue Strategie. Es werden Teilkonzepte beauftragt und durch den Klimaschutzstab zusammengeführt. Dabei werden begleitende Planungen in der Stadt wie dem Dresdner Mobilitätsplan, dem kommunalen Wärmeplan, dem Transformationsplan Fernwärme etc. berücksichtigt. Eine erste Ausschreibung für eine Potenzialstudie zur lokalen regenerativen Energieversorgung auf Gebäudeebene erfolgt im Herbst 2022. Hingewiesen wurde seitens des Wissenschaftlichen Beirats auf noch nicht ganz eindeutige Bezeichnungen (Szenarien) und auf die Notwendigkeit der Berücksichtigung von Interaktionen zwischen Teilkonzepten.
Es wurden kurz- und mittelfristige Maßnahmen zur Versorgungssicherheit über die Einsparung von Energie diskutiert. Einige wichtige Punkte seien genannt: i) Transparenz zu Verbräuchen, THG-Emissionen und Kosten schaffen, ii) Einsparpotentiale der Stadt ausschöpfen (Beleuchtung, Shared Office etc.), iii) erfolgsversprechend scheint nur die Kombination aus technischen Lösungen und verhaltensbezogenen Maßnahmen (hierzu z. B. Bürgerprojekte finanzieren).
Des Weiteren wurden Potenziale zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit auf dem Weg zur Klimaneutralität besprochen. Intensiv werden derzeit mit der SachsenEnergie Themen zur Wärmeplanung besprochen, wie die Tiefengeothermie oder die thermische Abfallverwertung. Der Beirat wünscht sich einen direkteren Austausch zum Energieversorger, um Transformationspfade für die Energieträger, die Netzentwicklung etc. zu diskutieren. Ist Versorgungssicherheit die Bereitstellung von Energieträgern für jeden zu jeder Zeit und der Endkunde muss sich über den effizienten Umgang damit Gedanken machen? Besser - so ein Vorschlag - wäre es Standardlösungen zu erarbeiten und bei der Umsetzung zu helfen.
Ist es möglich krisenfeste Konzepte zu erarbeiten? Also solche, die es erlauben trotz der hohen Dynamik in der Energieversorgung und im Klimaschutz stringent dem Ziel der Klimaneutralität zu folgen? Lineare Problemlösungsansätze, technologische Innovationen, Optimierungen und Wachstum wurden erfolgreich in den letzten 70 Jahren angewendet, um Deutschland wiederaufzubauen, den Wohlstand zu verteilen etc. Diese Mittel sind nur noch begrenzt erfolgversprechend bei der vor uns stehenden Systemtransformation zu nachhaltigen Lebens-und Wirtschaftsweisen. Was könnte helfen? Ko-kreative, Multi-Akteursprozesse; Diversität in Lösungsansätzen; fortlaufende Reflexion und Monitoring etc. Eine Fortschreibung sollte nicht in statischen Zeiträumen, sondern bei stark veränderten Rahmenbedingungen durchgeführt werden. Derzeit wird eine hohe Transformationsbereitschaft in der Gesellschaft gesehen. Der Beirat empfiehlt, ein Zukunftsbild/Zielbild der Dresdner zu erarbeiten, um die Menschen für den Transformationsprozess zu gewinnen.
Bürgerbeteiligung
Auch die Dresdner Bürgerinnen und Bürger bekommen die Chance sich am IEK zu beteiligen. Im Sommer 2021 startete die Bürgerbeteiligung mit einem öffentlichen Klimaschutzforum. Für den Dialog mit allen Beteiligten wurde ein Online-Tool genutzt, Interviews und Themenwerkstätten fanden statt. Auch die umliegenden Regionen werden einbezogen. Dieser umfassende Beteiligungsprozess soll die vielfältigen Dresdner Akteure einbinden und mitnehmen. Über den gesamten Fortschritt der Fortschreibung und die einzelnen Beteiligungsformate wird öffentlichkeitswirksam berichtet. Die Termine werden im Vorfeld bekanntgegeben. Das erste öffentliche Klimaschutzforum fand am 7. Juli 2021, 17 bis 20 Uhr, digital statt. Beim Online-Tool handelt es sich um den Ideenfinder, der vom 7. Juli bis zum 30. November 2021 lief. Weitere Informationen dazu bei den Unterpunkten Klimaschutzforum und Ideenfinder.
Ideenfinder – Ideen für den Klimaschutz gesucht und gefunden
Ideen gesucht
Vom 7. Juli bis 30. November 2021 brachten Bürgerinnen und Bürger Ihre Ideen, Projekte und Anregungen zum Klimaschutz in Dresden ein und verorteten diese auf einem digitalen Stadtplan. Gesucht waren Ideen, die möglichst konkret und umsetzbar sind und einen Beitrag zur Verringerung von Treibhausgasemissionen leisten. Sie wurden einer der nachfolgenden Kategorien zugeordnet:
- Bauen und Sanieren: klimafreundlicher Gebäudebestand und Neubau
- Energieverbrauch und Erneuerbare Energien: Energiesparen, regenerative(r) Strom und Wärme in der Stadt
- Mitmachstadt: Beteiligung und gemeinsame Aktionen
- Mobilität: Stadtverkehr und klimaschonende Mobilitätsangebote
- Sonstiges/Allgemein
Ideen gefunden
Die insgesamt 412 Ideen sind im Aufruf zum Ideenfinder auf einer Karte und im Wortlaut einsehbar. Für eine Analyse der Ideen wurden Stichwörter zugewiesen. Einige Beiträge waren thematisch sehr breit gefächert, deshalb wurden mehrere Stichwörter zugewiesen. Die Wortwolke vermittelt einen Eindruck der aufgeworfenen Themen und deren Häufigkeit der Nennung.
Am Häufigsten genannt wurden Themen rund um Radverkehr, Photovoltaik, Verkehrsberuhigung, ÖPNV, Wohnumfeld, Stadtgrün und Stadtklima, wobei die beiden letztgenannten Themen Aspekte der Anpassung an den Klimawandel adressieren, für die es gesonderte Konzepte und Strategien gibt. Diese stehen daher nicht in unmittelbarem Fokus des Klimaschutzkonzepts. Zum Umgang hiermit siehe unter „Wie geht es weiter?“. Nachfolgend werden einige gute Ideen präsentiert.
Idee zu Auszeichnungen für ästhetisch/architektonisch gut gestaltete Solaranlagen
„Die Stadtplanung und die Stadterneuerung vergeben jährlich Auszeichnungen für ästhetisch/architektonisch gut gestaltete Solaranlagen bei Neubauvorhaben und im Gebäudebestand. Damit wird die Solarnutzung mit einem Wettbewerbsgedanken angeregt, die Akzeptanz in der Architektenschaft sowie beim Denkmalschutz verstärkt, und es werden neue Innovationen in den technischen Gestaltungsmöglichkeiten initiiert."
Ideen zu einer kleinräumigen Infrastruktur für die Ab- und Weitergabe von Gebrauchsgütern sowie von PV-Anlagen auf Parkplätzen
„Schaffung einer kleinräumigen Infrastruktur für die Ab- und Weitergabe von Gebrauchsgütern, idealerweise verbunden mit Reparatur-, Re/Upcycling-Werkstätten."
"Die Errichtung von PV-Anlagen auf den zahlreichen Parkplätzen der Stadt hätte neben dem großen Potential an erneuerbarer Energie noch den positiven Nebeneffekt der Beschattung."
Idee für eine web-basierte Ideen-Findungs-Plattform mit Challenges
„Für Bürgerbeteiligung sollte eine web-basierte ldeen-Findungs-Plattform weiterentwickelt werden. Zu „thematischen Challenges" kann aufgezeigt werden, welche Projekte zur Zielerreichung umgesetzt werden oder worden sind bzw. welche nicht. Damit wird der Fortschritt in der Projektumsetzung und die Zusammenarbeit der Bürgerschaft und der Verwaltung dokumentiert."
Idee zum fahrradfreundlichen Arbeitgeber
„Um das Fahrrad als Verkehrsmittel für die eigenen Angestellten attraktiver zu machen, setzt sich die Landeshauptstadt Dresden konkrete Ziele, wie sie zu einem fahrradfreundlichen Arbeitgeber werden kann und strebt eine entsprechende Zertifizierung an.“
Idee zur klimafreundlichen Logistik
„Klimafreundliche Logistik in Dresden: stärkere Einbindung von (Lasten-) Rädern, z.B. bei Briefsendungen, Einschreiben, Paketen, Medikamenten oder Aktenordnern … Öffnung öffentlicher Ausschreibungen für alternative Transportlösungen…“
Idee zu Superblocks
„Zusammenfassung von Wohngebieten zu "Superblocks": im Inneren Verkehrsberuhigung und verstärkte Begrünung, Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Sicherheit für Fuß- und Radverkehr.“
Idee zum Bau mit klimafreundlichen Materialien
„Die Stadt Dresden steht in der Verantwortung sowohl den öffentlichen, als auch den privaten Neu- und Erweiterungsbau mit dem Rohstoff Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen im Bau aktiv zu bevorteilen, um die eigenen Klimaziele zu erreichen.
Der Bau mit klimaschädlichem Material und Methoden muss teurer und unattraktiver gegenüber klimafreundlichem Material werden. Eine beispielhafte Maßnahme: In der Ausschreibung von öffentlichen Gebäuden wird eine maximale Höhe an CO2 - Emissionen für den Bau festgeschrieben…“
Idee zur langfristigen Finanzierung von Vereinen, Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen
„Es braucht nicht nennenswert neue Ideen!
Es gibt so viele Ideen in dieser Stadt, die brachliegen, weil die Ressourcen fehlen. Es bedarf einer langfristigen Finanzierung von Vereinen, Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich intensiv für eine nachhaltige Wende in Dresden einsetzen…“
Für bereits konkret ausgearbeitete Ideen oder solche, die eventuell selbst umgesetzt werden sollen, wurde ein Wettbewerb ausgerufen.
Von den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen wurden die zehn besten vom Klimaschutzstab ausgewählt, wobei Kriterien wie die Konkretheit der Idee, der Klimaschutzeffekt, die Übertragbarkeit auf andere Orte etc. berücksichtigt wurden. Sie behandelten folgende Themen, erste Zwischenergebnisse in Klammern:
- Initiierung eines Photovoltaik-Verbundes in Dresden, Ortsteil Wilschdorf
- Errichtung einer Photovoltaik-Anlage für das Neue Volkshaus Cotta, um die Energiewende für mehr Bürger erlebbar zu machen
- Etablierung von Photovoltaik in Kleingärten und Gartenbaubetrieben
- Suche nach geeigneten Photovoltaik-Standorten und Motivation der Hauseigentümer (siehe Themenstadtplan Solarkataster)
- Kinderfreundliche Bünaustraße in Dresden-Löbtau
- Errichtung von Fahrrad‐Parkhäusern (Das Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof wird von einem privaten Investor gemeinsam mit dem Fernbusterminal gebaut. Derzeit wird ein Architekturwettbewerb für ein Fahrradparkhaus am Schlesischen Platz von Seiten der Landeshauptstadt Dresden betreut.)
- Etablierung von Frachtstraßenbahnen
- Umwidmung von Parkplätzen zu Grünflächen
- Vorrang von Gärten und Grünland vor Bebauung einer Fläche in Briesnitz
- Etablierung weiterer kostenloser Geschirrverleihe (Tellertausch & Gläserrücken wird als Zukunftsstadtprojekt gefördert)
Wie geht es weiter?
Die Beteiligten der besten Wettbewerbsideen wurden zu einem Workshop im September 2022 ins Rathaus eingeladen. Sechs Ideengeber konnten in lockerer Atmosphäre ihre Vorschläge präsentieren und zur Diskussion stellen. Aus der Dresdner Stadtverwaltung waren zwei Mitarbeiteende des Klimaschutzstabes, die Koordinatorin Radverkehr und ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes zugegen. Zusammen wurde überlegt, welche Möglichkeiten es zur Umsetzung der Ideen gibt, aber auch welche Hemmnisse dem entgegenstehen könnten. Kontakte wurden ausgetauscht und das Angebot für einen weiteren Austausch seitens der Stadt bekräftigt. Es herrschte ein gemeinsamer „Spirit“ zu den Klimaschutz-Herausforderungen in der Stadt.
Inhaltlich passende Beiträge werden bei der Bearbeitung des IEK berücksichtigt. Eine Weiterleitung an die zuständigen Fachämter ist für folgende Themen vorgesehen:
- Amt für Stadtplanung und Mobilität: Verkehr, Stadtplanung, Dach- und Fassadenbegrünung (im Rahmen der Bauleitplanung)
- Umweltamt: Stadtbäume, Streuobstwiesen, Dach- und Fassadenbegrünung
- Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft: Management Stadtgrün, Neupflanzungen, Streuobstwiesen, Abfall, Essbare Stadt
- Amt für Kultur und Denkmalschutz: energetische Sanierung
- Amt für Schulen: Tauschregale, Essen, Abfall (Trennung/Vermeidung/Recycling)
- Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen: Tauschregale, Essen, Abfall (Trennung/Vermeidung/Recycling)
Viele Vereine und Institutionen sind seit Jahren sehr aktiv im Klimaschutz. Passend zu den Ideen finden Sie nachfolgend einige Links, die Ihnen bei Ihren weiteren Bemühungen weiterhelfen können:
- Radverkehr: ADFC Dresden; Kontakt zur Koordinatorin Radverkehr in der Landeshaupstadt Dresden per E-Mail an fahrradverkehr@dresden.de
- Verkehr: Verkehr in der Stadt
- Essen, Recycling, Tauschen, Bildung: Zukunftsstadt Dresden, Lokale Agenda Dresden
- Energie: Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien (VEE Sachsen e.V.), Energiegenossenschaft Neue Energien Ostsachsen eG (egNEOS)
Klimaschutzforum "Aufbruch" am 7. Juli 2021
Am Mittwoch, 7. Juli 2021, fand von 17 bis 20 Uhr das erste öffentliche Klimaschutzforum "Aufbruch! Mit neuer Energie fürs Klima" in Dresden als Videokonferenz statt. Damit begann die Bürgerbeteiligung zur Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes.
Der erste Teil des Forums wurde aufgezeichnet und steht weiter unten als Video zur Verfügung. Die jeweiligen Diskussionsräume im zweiten Teil wurden ebenfalls dokumentiert und als pdf abgelegt.
Programm Klimaschutzforum „Aufbruch“:
1. Teil – Information
Zu Beginn möchten wir Sie beim Prozess zur Fortschreibung des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts mitnehmen. Was haben wir vor und wann werden wir den Klimaschutz-Fahrplan in die Tat umsetzen? Zudem informieren wir Sie, wie Sie sich in den Prozess einbringen können.
Mit zwei Impulsvorträgen möchten wir die Kernfrage der Veranstaltung einleiten „Wir wollen mehr Klimaschutz in Dresden!? – Warum überhaupt?“
„Wir sind doch nur eine Kommune, was können wir schon bewirken?“ „Wenn die anderen nichts tun, warum sollen wir uns dann anstrengen?“ „Deutschland ist doch ohnehin nur für 2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.“ Solche Thesen begegnen uns allen immer wieder. Dabei ist es mittlerweile den meisten Menschen klar – der Klimawandel ist menschengemacht und wir müssen dringend handeln. Wir möchten im Forum, aber nicht nur mahnen und die Dringlichkeit aufzeigen, sondern vor allem auch die Chancen finden, die im Klimaschutz gerade für unsere Stadt stecken. Kann der Klimaschutz dazu beitragen, dass wir nicht „nur“ Emissionen reduzieren, sondern unseren urbanen Lebensraum neu gestalten und lebenswerter machen?
Impulsvortrag Herr Rainer Baake, Direktor der Stiftung Klimaneutralität:
Herr Baake wird das große Bild zeichnen und aufzeigen, dass ein schnelles und entschlossenes Umsteuern hin zur Klimaneutralität dringend notwendig ist. Dafür hat die Stiftung Klimaneutralität zusammen mit Agora Energiewende und Agora Verkehrswende das Papier „Politikinstrumente für ein klimaneutrales Deutschland“ mit konkreten Vorschlägen an die Politik vorgelegt. Dabei sind natürlich auch die Kommunen gefragt in ihrem Handlungsspielraum zum Umsteuern beizutragen.
Impulsvortrag "Klimaschutz in Dresden und Chancen für die Stadt", IEK-Konsortium:
Neben der Information zum IEK-Prozess selbst und den weiteren Beteiligungsmöglichkeiten wird der Stand der Dinge aufgezeigt und mit positiven Beispielen Inspiration für den 2. Teil des Forums gegeben.
2. Teil – Diskussion
Im zweiten Teil gab es vier virtuelle Räume. In diesen wurde diskutiert und Ideen, Projekte sowie Hinweise für ein klimafreundliches Dresden gesammelt. Die Räume konnten frei gewählt und zwischendurch auch gewechselt werden. Folgende Räume standen zur Verfügung:
- Motivationsraum: Klimaschutz für mich!
- Projekteraum: Ideen für mehr Klimaschutz in Dresden!
- Umsetzungsraum: Klimaschutz gemeinsam!
- Raum für freie Äußerungen
Die Eintragungen der Teilnehmenden in den digitalen Stellwänden können in den nachfolgenden Dokumenten eingesehen werden, es handelt sich um persönliche Meinungen der Teilnehmenden:
Die hier vorliegenden pdf-Dateien sind nicht komplett barrierefrei, da sich der Inhalt ausschließlich an ein kleines Fachpublikum richtet. Informationen zum Inhalt erhalten Sie per E-Mail unter iek@dresden.de
Weitere Informationen
Pressematerialien
Pressemitteilungen und Präsentationen
-
Präsentation Auftakt-Pressekonferenz
(*.pdf,
264 KB)
26. April 2021
-
Pressemitteilung "Dresden überarbeitet Energie- und Klimaschutzkonzept"
26. April 2021
-
Pressemitteilung "Online-Bürgerbeteiligung zum Energie- und Klimaschutzkonzept startet am 7. Juli"
16. Juni 2021
-
Pressemitteilung "Klimaschutz in Dresden mitgestalten beim ersten digitalen Klimaschutzforum am 7. Juli"
2. Juli 2021
-
Pressemitteilung "Ideen für den Klimaschutz in Dresden gesucht"
19. Juli 2021
-
Pressemitteilung "Wer hat die beste Klimaschutzidee?"
22. September 2021
-
Präsentation Pressekonferenz "Dresdens Weg zu Treibhausgasneutralität und Versorgungssicherheit"
(*.pdf,
948 KB)
26. Februar 2024
-
Pressemitteilung "Dresdens Weg zu Treibhausgasneutralität und Versorgungssicherheit"
26. Februar 2024
-
erweiterte IEK-Präsentation
(*.pdf,
3 MB)
17. April 2024
Kontakt
Stabsstelle für Klimaschutz und Klimawandelanpassung
E-Mail
iek@dresden.de