Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de

https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2024/09/pm_045.php 11.09.2024 16:11:35 Uhr 12.09.2024 16:17:21 Uhr

Überdurchschnittlich sonnig und warm: So war der Sommer in Dresden

Sonnenstunden-Rekord im August, heißer Start in den Herbst

Sehr warm, sehr sonnig, etwas zu trocken – so lässt sich der diesjährige Sommer in der Landeshauptstadt Dresden zusammenfassen, wie eine Auswertung der Messdaten durch das Dresdner Umweltamt zeigt. Wie auch im vergangenen Jahr haben feuchtwarme Luftmassen das Wetter bestimmt. Es gab lokale Regenschauer, Gewitter, Hitze und Schwüle in Dresden. 

Mit einer Durchschnittstemperatur von 20,1 Grad zählt der Sommer zu den sehr warmen (plus 2,8 Grad) und mit einer Sonnenscheindauer von 785 Stunden (plus 30 Prozent) zu den überdurchschnittlich sonnigen Sommern in Dresden gegenüber der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Mit 203 Millimetern Niederschlag (minus acht Prozent) war der Sommer außerdem geringfügig zu trocken.  Alle Sommermonate waren deutlich wärmer als der Durchschnitt. Mit 18,4 und 20,6 Grad wichen die Temperaturen an der Messstation Dresden Klotzsche im Juni plus zwei Grad bzw. im Juli plus 2,6 Grad vom Klimareferenzwert ab. 

Überdurchschnittlich viele Sonnenstunden im August, gepaart von Starkregenereignis

„Der August war besonders warm. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 21,5 Grad Celsius wurde das Klimamittel um 3,8 Grad überschritten. Es war der viertwärmste August seit 1961. Auch wurde die höchste Anzahl an Sommertagen, also Tagen, an denen eine Höchsttemperatur von 25 Grad Celsius erreicht oder überschritten wird, erfasst: 22 statt der für einen August üblichen elf Sommertage.“

Umweltsamtleiter René Herold

Die Sonne schien im August so viel wie noch nie, nämlich 285 Stunden. Dieser Wert wurde seit 1961 noch nie erreicht.

Während es im Juni geringfügig zu viel und im Juli geringfügig zu wenig regnete, fielen im August 14 Millimeter weniger Niederschlag als im Mittel (minus 18 Prozent). Dieser Niederschlag fiel auch fast ausschließlich bei einem Starkregenereignis. Am 18. August sorgte eine Kaltfront für extremen Starkregen. Im Stadtzentrum und Südosten der Stadt fielen innerhalb weniger Stunden Regenmengen von bis zu 100 Liter auf den Quadratmeter, was statistisch einem Niederschlag entspricht, der nur einmal alle 100 Jahre vorkommt. Die Feuerwehr musste unter anderem wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen zu etwa 300 Einsätzen ausrücken.

An der Messstation in Dresden-Klotzsche wurde im August lediglich eine Tropennacht gezählt. An der Innenstadtstation in der Dresdner Neustadt waren es hingegen im Juni eine, im Juli vier, im August fünf und im September drei Tropennächte. Darunter versteht man Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius fällt. Die Schlafqualität ist dann erheblich eingeschränkt. 

„Im Stadtgebiet ist es aufgrund der Lage im Elbtal und der Bebauung deutlich wärmer als in Klotzsche. An der Messstation in der Dresdner Neustadt lagen die Monatsmittelwerte im Durschnitt 1,5 Grad höher“.

Umweltsamtleiter René Herold

Heißer Start in den Herbst

Auch der meteorologische Herbst hat außergewöhnlich hochsommerlich begonnen. So wurden in der ersten Septemberwoche vier Heiße Tage (Tage, an denen mindestens 30 Grad Celsius erreicht werden) an der Station Dresden-Klotzsche gezählt. So viele gab es in einem September in der Datenreihe von 1961 noch nie. Das Jahr 2024 hatte damit insgesamt 24 Heiße Tage – nach 2018 und 2019 die dritthöchste Zahl. An der Station in der Dresdner-Neustadt lag der Tageshöchstwert zwischen dem 2. und 8. September immer über 30 Grad Celsius.

Aufgrund der hohen Temperaturen ist die potentielle Verdunstung sehr hoch. Wenn es nicht regnet, trocknen die oberen Bodenschichten schnell aus. Das zeigt sich etwa daran, dass die Wiesen in der Stadt braun werden. Trockenheit und höhere Temperaturen verändern zudem die Artenzusammensetzung, wärmeliebende Pflanzen breiten sich aus. So gibt es in den Dresdner Wäldern zum Beispiel kaum noch Fichten. Durch Trocken- und Hitzestress sind die Bäume aber auch anfälliger gegenüber Schädlingen, etwa dem Buchen-Borkenkäfer oder dem Eichen-Prozessionsspinner, der sich aufgrund der steigenden Temperaturen weiter ausbreitet.

„Das Umweltamt hat in den vergangenen zehn bis 15 Jahren beobachtet, dass sich wärmeliebende Insekten im Dresdner Raum deutlich ausbreiten. Ein Beispiel ist die Feuerlibelle. Die noch vor Jahren in Sachsen als ausgestorben bzw. verschollen geltende Italienische Schönschrecke lässt sich mittlerweile an wärmebegünstigten Standorten zwischen Elbe und Neiße beobachten. Immer öfter gelangt auch das wärmeliebende Taubenschwänzchen nach Dresden“.

Umweltsamtleiter René Herold

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Dresdner Sommer kontinuierlich wärmer wird. Zwischen 1995 und 2024 hat die Temperatur um 1,4 Grad zugenommen. Ein vergleichbarer Trend zeigt sich für die Sonnenscheindauer. In den vergangenen 30 Jahren schien die Sonne im Mittel 14 Prozent  (84 Stunden) mehr.