Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2018/03/pm_057.php 23.07.2019 14:58:19 Uhr 07.11.2024 17:35:22 Uhr |
Michael Schindhelm wird Kurator für Dresdens Kulturhauptstadtbewerbung
„Ich freue mich sehr, dass wir Michael Schindhelm als Kurator für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas gewinnen konnten“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Seine internationale Erfahrung und seine Expertise bei vielen Kulturprojekten sind ein Gewinn für den Bewerbungsprozess der kommenden Monate. Ich habe in allen Gesprächen mit ihm gespürt, dass er für diese Bewerbung und für die Chancen, die darin liegen, brennt. Gleichzeitig ist seine große Aufgeschlossenheit gegenüber den Themen, die Dresden bewegen, eine wichtige Voraussetzung, möglichst viele Menschen auch hier vor Ort zu begeistern. Mit der Berufung des Kuratoriums und eines Kurators haben wir einen wichtigen Schritt in Richtung Kulturhauptstadt getan.“
Michael Schindhelm, Jahrgang 1960, geboren in Eisenach, ist Schriftsteller, Filmemacher und Dozent. Unter anderem führte ihn sein Wirken als Generaldirektor an die Berliner Opernstiftung, als Intendant an das Theater Basel und als Gründungsdirektor der Dubai Culture & Arts Authority 2001 nach Dubai. Seit Sommer 2009 ist Schindhelm international als Kulturberater öffentlicher Einrichtungen tätig. Unter anderem arbeitet er mit dem niederländischen Architekturbüro OMA (Office for Metropolitan Architecture) am Masterplan für den West Kowloon Cultural District in Hongkong zusammen. Gemeinsam mit dem Think Tank AMO hat er 2010 das Ausbildungs- und Forschungsprofil für das Strelka Institute in Moskau entwickelt und leitete dort bis 2012 den Forschungsbereich öffentlicher Raum. 2011/2012 entwickelte er im Rahmen der Planung der Innovationsstadt Skolkovo (Russland) ein Konzept für Kultur und Sport.
„Kurator für die Kulturhauptstadtbewerbung Dresdens zu sein, ist eine große, aber auch sehr faszinierende Herausforderung“, sagt Michael Schindhelm. „Mein Ziel ist es, in dieser Bewerbung Dresden als Labor für einen neuen Kulturbegriff zu definieren. Ein Begriff, der die Kultur wieder in die Mitte der Gesellschaft und gesellschaftlicher Diskurse rückt. Dabei will ich vor allem zuerst den Menschen in Dresden zuhören, was sie bewegt, um daraus gemeinsam mit vielen anderen ein Bewerbungskonzept zu entwerfen, welches auch Bedeutung für Deutschland und ganz Europa entfalten kann.“
Kuratorium „Europäische Kulturhauptstadt Dresden 2025“
Für die Bewerbung Dresdens engagieren sich auf Einladung des Oberbürgermeisters im Kuratorium etwa 30 Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Lehre und Forschung sowie Wissenschaft und Wirtschaft. Darunter u. a. Prof. Thomas de Maizière, Bundesminister a. D., Gerhard R. Baum, Bundesminister a.D., Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Ministerpräsident a.D., der Rektor der Technischen Universität Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, Sänger Roland Kaiser, die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Prof. Marion Ackermann, Dr. Anthony Hyman, Direktor des Max-Planck-Institutes für Zellbiologie und Genetik, Prof. Hubert Lakner, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme sowie Christian Thielemann, Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle und Adriana Kràcova, Primatorin von Prag. „Mein Dank gilt den Persönlichkeiten, die sich künftig im Kuratorium für die Dresdner Bewerbung engagieren werden. Die Namen alleine zeigen, welche Kompetenz und gleichzeitig welche Vielfalt hier vertreten ist“, so Hilbert.
In der ersten Sitzung am 14. März 2018 sind die Grundlagen der Zusammenarbeit für das Kuratorium diskutiert und bestätigt worden. Hier ein Auszug: „Die Aktion Kulturhauptstädte Europas verfolgt die allgemeinen Ziele der Wahrung und Förderung der Vielfalt der Kulturen in Europa, mit Hervorhebung ihrer Gemeinsamkeiten und Förderung des Gefühls der Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen Kulturraum sowie der Förderung des Beitrages der Kultur zur langfristigen Entwicklung der Städte entsprechend ihrer jeweiligen Strategien und Prioritäten.
Dresden genießt weltweit den Ruf als Kunst- und Kulturstadt von europäischem Rang. Die Liste der namhaften Kulturinstitutionen erscheint endlos lang und ist gleichzeitig von einer großen Vielfalt geprägt. Auch ist die Geschichte Dresdens von zahlreichen Brüchen gekennzeichnet, die sich nicht nur im Stadtbild und der Architektur widerspiegeln. Die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, der Wiederaufbau nach 1945 in einem sozialistischen Staat und die rasanten Veränderungsprozesse nach der deutschen Wiedervereinigung prägen das Selbstverständnis der Bürgerschaft. Dresden ist in den vergangenen Jahren aber auch zum Kristallisationspunkt aktueller gesellschaftlicher Bewegungen und Umwälzungen geworden.
Diese Rahmenbedingungen sollen in die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europas einfließen und unter dem Arbeitstitel „Kultur des Miteinanders“ zusammengefasst werden. Der Fokus liegt dabei darauf, dass schon der Bewerbungsprozess alle Teile der Stadtgesellschaft einschließt und nicht auf einzelne Institutionen, Sparten oder Genres beschränkt bleibt.“
Das Kuratorium berät den Oberbürgermeister und den Kurator für die Dauer des Bewerbungsprozesses in allen grundlegenden Fragen, die im Zusammenhang mit dem Titel Kulturhauptstadt Europas stehen. Jedes Mitglied im Kuratorium ist berechtigt, Themen oder Anliegen auf die Tagesordnung der Kuratoriumssitzungen zu setzen, die für den Bewerbungsprozess relevant sind. Die Mitglieder des Kuratoriums verstehen sich als Botschafter der Dresdner Bewerbung zur Kulturhauptstadt. Die Arbeit des Kuratoriums endet mit dem 31. Dezember 2019. Im Falle einer positiven Entscheidung für Dresden als Kulturhauptstadt 2025 spricht das Kuratorium eine Empfehlung gegenüber dem Oberbürgermeister aus, inwieweit sich die Arbeitsweise mit einem Kuratorium bewährt hat und weitergeführt werden sollte.